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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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nahm noch eine Tasse. Dann noch eine. Dann zwei weitere. Der Tee füllte seinen Magen mit sanfter, wohliger Wärme.
    Ed machte Small Talk. Er war sich dessen nur vage bewusst, doch er nickte, als höre er zu.
    Pendragon kam in den Raum. Die Katze setzte sich zu Robs Füßen. Sie miaute, und eine kleine Feuerzunge schlug aus ihrer Kehle.
    Rob war verblüfft, wenn er sich auch viel zu gut fühlte, um eine große Sache daraus zu machen. »Haben Sie das gesehen?«, fragte er Ed.
    »Das muss er manchmal tun. Gestern hat er Mrs. Lotus' Lieblingstischdecke in Brand gesetzt. Pendragon, du musst besser aufpassen!«
    »Ich glaube, Evelyn hatte recht. Der kleine Bastard hat tatsächlich ihre Rosenbüsche niedergebrannt«, kicherte Rob. Er hatte sich seit Jahren nicht mehr so wohlgefühlt. Eigentlich sein ganzes Leben lang nicht, was zugegebenermaßen nicht viel zu sagen hatte.
    Mrs. Lotus erschien in der Tür. Er hatte sie ein paarmal gesehen, ihr ein- oder zweimal sogar zugewinkt, doch Rob hatte sie bisher nie aus der Nähe betrachtet. Sie war vielleicht achtzig, schätzte er, das bewiesen ihre langen, grauen Haare und Falten. Dennoch war sie eine bemerkenswerte Frau: groß, schlank, zart gebaut, aber mit einer kraftvollen Ausstrahlung. Sie trug einen Rock, der auf der Hälfte ihrer Oberschenkel endete, und Rob bemerkte, dass ihre Beine unwahrscheinlich lang und wohlgeformt waren. Es waren die Beine einer Balletttänzerin in der Blüte ihrer Jahre und passten nicht ganz ins Bild.
    »Hallo«, sagte er.
    Sie antwortete nicht sofort. Nickte nur leicht vor sich hin. Und sie blinzelte nicht. Nicht ein einziges Mal. »Hallo Rob. Wie nett, dass Sie uns Gesellschaft leisten.«
    »Ich weiß, Sie werden hier sehr glücklich sein«, sagte Ed. »Nicht wahr, Mrs. Lotus?«
    »Ja«, sagte Lotus. »Sehr glücklich.«
    »Glücklich«, stimmte Rob zu, während er eindämmerte.
    Lotus fragte: »Also, Ed, was habe ich dir darüber gesagt, meinen Spezialtee ungebetenen Gästen zu servieren?«
    »Oh, ich weiß, aber er schien mir so nett. Außerdem hat Pendragon ihn eingeladen.«
    Lotus beäugte die Katze, die sich nur umwandte und ohne Entschuldigung aus dem Raum schlenderte.
    »Ich nehme an, es schadet nicht. Ich bin bald zurück, Ed. Mach es unserem Gast in der Zwischenzeit etwas bequemer.«
    Ed hob eifrig die Katze hoch, die gemütlich auf Robs Sessel döste. »Wo gehst du hin?«
    Lotus nahm die Teekanne in die Hand. »Ich werde Robs reizende Frau bei einer Tasse Tee kennenlernen.«

    VIER

    Monsters Wecker ging los, und das helle Licht, das durch die Fenster schien, sagte ihm, dass es früher sein musste als erwartet.
    Ohne die Augen zu öffnen, tastete er danach. Seine Hand schloss sich um die kreischende Puppe. Noch eine von Liz' verfluchten Teufelspuppen. Er versuchte sich zu erinnern, wie man die Schlummertaste drückte. Probeweise zerrte er an ihren Armen und Beinen, doch das zeigte keinerlei Wirkung.
    »Du solltest auf drei gestellt sein«, maulte er. »Es ist nicht drei, oder?«
    Die Puppe unterbrach ihr Kreischen. »Beim Piepston ist es eine Minute nach zwölf Uhr mittags.« Ihre Stimme war laut und angenehm, mit einem Hauch Verachtung, wie die eines durchschnittlichen Fernsehansagers.
    Die Puppe fing wieder an zu kreischen.
    Monster zog noch einmal an sämtlichen Gliedmaßen und versuchte es mit Schütteln, doch die Puppe machte weiter. Zum Glück war er vorbereitet. Er wälzte sich herum und griff unters Bett. Er tastete in dem Gerumpel darunter und fand eine Geldkassette. Dann ließ er die Weckerpuppe hineinfallen und schloss sie. Das Kreischen wurde nicht vollständig unterdrückt, aber zumindest gedämpft. Monster hatte diese Prozedur so weit perfektioniert, dass er sie sogar durchführen konnte, ohne die Augen zu öffnen oder ganz aufwachen zu müssen. Er drehte sich um und schlief weiter. Oder versuchte es.
    Wenn der Wecker mittags klingelte, musste Liz ihn umgestellt haben. Wahrscheinlich hatte sie einen Auftrag für ihn.
    »Scheiß drauf«, murmelte er.
    Die Puppe setzte ihr dringliches Kreischen fort. Sosehr er sich auch bemühte - Monster konnte es nicht ignorieren.
    »Verdammt!«
    Er öffnete die Augen und entdeckte, dass er heute lila war. Er wusste nicht mehr, welchen Effekt Lila auf ihn hatte, aber er wusste, dass er diese Farbe hasste. Er streckte sich und öffnete die Geldkassette. Die kreischende Weckerpuppe sprang auf.
    Monster rieb sich die schweren Augenlider und gähnte. »Was zum Teufel ist los?«
    Die Puppe

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