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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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verkündete mit Liz' vernichtend süßer Stimme: »Hey, Schatz. Kannst du mir einen Gefallen tun und die Wäsche aus der Reinigung abholen? Oh, und vielleicht könntest du auch noch ein paar Lebensmittel einkaufen, bevor du zur Arbeit gehst? Am Kühlschrank hängt eine Einkaufsliste.«
    »Warum kann sie ihre blöden Klamotten nicht selbst abholen?«
    Die Weckerpuppe zuckte nur mitfühlend mit den Schultern.
    Monster stand auf, duschte und aß ein paar kalte Spaghetti zum Frühstück. Er fand sein Farbcodebuch und schlug nach, was Lila bedeutete. Es gab keinen Eintrag. Er war bisher nie lila gewesen. Er hasste neue Farben. Bei den alten wusste er wenigstens, was ihn erwartete.
    Da er sowieso schon auf war, beschloss Monster, seine Beute auch gleich abzuliefern. Zusätzlich zu den Yetis hatte er noch acht weitere transformierte Kryptos, die er noch nicht zu Geld gemacht hatte. Er fuhr beim Büro der Tierrettung vorbei, nahm den Sack mit den Steinen hoch und trug ihn hinein.
    Er nahm nicht die Vordertür. Die führte nur zur Katzen- und Hundeabteilung. Er ging seitlich herum, eine Seitenstraße entlang und durch eine kleine schwarze Tür mit dem Logo des Kryptobiologischen Sicherheits- und Rettungsdienstes, einem Drachenschädel mit Maulkorb. Die Vorhalle des KSRD war ein eintöniger, grauer Raum ohne Möbel oder Dekoration. Die einzige Tür hinein oder heraus war die, die er jetzt benutzte. Es gab ein kleines Fenster, wo die Angestellte, die die Auszahlungen machte, hinter einer Plastikscheibe saß.
    Im Augenblick saß sie aber nicht da.
    Monster drückte auf den Summer neben dem Fenster, dann ging er ein paarmal in dem leeren Raum auf und ab.
    Die Kameras in den vier Ecken unter der Decke folgten ihm.
    Monster drückte noch einmal auf den Summer. Er hielt den Knopf gedrückt, bis das schmirgelnde Summen des Geräts sich selbst erschöpfte und stotternd zum Stillstand kam.
    Die Angestellte erschien blitzartig. Eigentlich war es weniger ein Blitz und eher ein Knall: wie wenn eine Glühbirne durchbrennt, begleitet vom Geruch nach Ozon, Zigarettenrauch und zu viel billigem Parfüm.
    »Ist ja schon gut«, sagte sie. »Du maaaine Güte, was wollen Sie?«
    Charlene war eine gefallene Göttin, und die einzigen Überreste ihrer göttlichen Natur waren ihre Omnipräsenz und ihr drittes Auge, betont von zu viel leuchtend blauer Wimperntusche und geschmückt mit den billigsten falschen Wimpern, die man als Frau oder Göttin bekommen konnte.
    »Warum hat das so lange gedauert?«, fragte er.
    »Kaffeepause«, sagte sie. »Gewerkschaftsregeln.«
    Charlenes Gewerkschaft bestand nur aus ihr selbst, aber es gab einige von ihr. Sie war die einzige Angestellte des Kraftfahrzeugamts, die Hälfte der Gesundheitsprüfer der Stadt und hatte Positionen in einigen weiteren Abteilungen inne. Monster war sich außerdem ziemlich sicher, dass er ihre Stimme auch mal am anderen Ende einer Telefonsex-Hotline gehört hatte, doch darüber wollte er lieber nicht genauer nachdenken.
    »Was hast du?«, fragte sie.
    Er leerte den Sack aus und legte seine Sammlung in einer Reihe auf den Schalter. Sie begutachtete die Exemplare, sah in ihrem Computer nach und bereitete ein Angebot vor. Im Hintergrund hörte er entfernt das allgegenwärtige Geräusch von bellenden Hunden und den Schrei eines grünen Basilisken. Etwas heulte, als litte es Höllenqualen.
    »Ein Geist«, sagte Charlene. »Das verdammte Ding hat nicht ein einziges Mal den Mund gehalten, seit es hergebracht wurde.«
    »Ist das nicht Sache der Geisteraufsicht?«, fragte Monster.
    »Ja, schon, aber die sind voll belegt, also mussten sie ihn hierher verlegen. Als hätten wir Platz dafür.«
    Sie stellte einen Scheck aus und schob ihn durch den Schlitz. »Was ist mit dem toten Yeti, den ich letzte Nacht für die alchemistische Verarbeitung abgegeben habe?«, fragte er.
    »Der ist da drin«, sagte sie. »Übrigens bekommst du dafür außerdem noch drei Minuspunkte auf deine Lizenz.«
    »Was? Aber das war nicht meine Schuld!«
    Sie fixierte ihn mit einem vagen Blick, der eindeutig veranschaulichte, dass ihr das völlig gleichgültig war.
    »Ja, ja, meinetwegen.« Er steckte den Scheck ein.
    Der Lautsprecher unter der Decke rauschte ohrenbetäubend. »Monster, wir haben einen Einsatz für dich. Wenn du ihn willst.«
    Es war Charlenes Stimme. Eines ihrer anderen Ichs saß vermutlich im Augenblick gerade in irgendeinem Büro und starrte ihn in einem körnigen Monitor an. Er warf einen Blick auf die

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