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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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und flog in Richtung Van davon.
    »Solche Türen bestehen aus Spanplatten«, sagte Judy. »Sie wird sowieso nicht halten.«
    Etwas - vieles - krachte im Apartment. Der feuchte Trollgeruch drang unter der Tür hindurch.
    Er krakelte den letzten Schnörkel der Rune gerade rechtzeitig, als etwas Schweres, vermutlich der Kojin, gegen die Tür donnerte. Mehrere Risse entstanden, und die Angeln brachen ab. Die Magie, und nur die Magie, hielt die Tür noch an ihrem Platz.
    »Wie funktioniert das denn?«, fragte Judy.
    »Es funktioniert einfach.«
    Die Kryptos auf der anderen Seite schlugen weiter auf die Tür ein und fügten ihr stetig neue Risse und Dellen hinzu.
    »Scheiße. Sie wird nicht halten«, sagte Monster. »Was ist hier los?« Der Verwalter stürmte auf sie zu. »Was machen Sie mit meinem Apartment?«
    Judy fuhr ihn an: »Hören Sie mal zu, Sie Arschloch! Alle meine Sachen werden gerade von Trollen gefressen! Ich brauche jetzt nicht auch noch einen, der mich volllabert!«
    »Die Situation ist unter Kontrolle«, sagte Monster. »Ich fürchte, wir werden ein Säuberungsteam rufen müssen. Das wird zwar unangenehm werden, aber immer noch besser, als mit einer Horde hautfressender Trolle fertig werden zu müssen.«
    »Sie fressen Haut?«, fragte Judy.
    »Unter anderem.«
    »O nein«, sagte der kahle Mann. »Nein, nein, nein! Das können Sie nicht machen! Was glauben Sie denn, wer Sie sind? Sie können Privateigentum nicht einfach so verunstalten!«
    »Entspannen Sie sich«, gab Monster zurück. »Es ist abwaschbar.«
    Chester erschien wieder mit einer Handvoll Marker.
    Monster schnappte sich einen schwarzen. »Das hat ja gedauert.«
    Der Verwalter hielt Monsters Handgelenk fest. »Niemand macht meine Türen schmutzig, ohne zu erklären, was überhaupt los...«
    Die Tür zerbröckelte. Nur ein Rest Magie hielt die Trolle davon ab, über die Schwelle zu treten. Den Kojin hielt sie allerdings nicht davon ab, den Arm herauszustrecken und den Verwalter am Kopf zu greifen. Dessen erstickter Schrei fand durch ein erdrückendes Quetschen gnädigerweise ein Ende. Sein Körper wurde schlaff, und er wurde in die Wohnung gezerrt und verschlungen.
    »Mist.« Monster dachte an die Minuspunkte, die er dafür bekommen würde.
    Die Trolle waren zu sehr von ihrer Mahlzeit abgelenkt, um zu bemerken, dass das Siegel nachgelassen hatte. Monster zog sich zu seinem Van zurück. Judy und Chester folgten ihm.
    »O mein Gott«, sagte Judy. »Sie werden uns alle auffressen.«
    »Ganz so schlimm ist es nicht, Miss«, sagte Chester. »Selbst Trolle sind nicht gern in Gesellschaft von anderen Trollen. Sie werden sich instinktiv zerstreuen und vor dem Tageslicht verstecken.«
    Während Monster über Funk einen Bericht an die Einsatzleitung durchgab, strömten Trolle aus Judys Apartment auf den Parkplatz. Alle Formen und Farben des Regenbogens schienen sich darunter zu befinden. Der Gestank war überwältigend. Sie hielt sich die Nase zu. Es half nichts. Der Geruch brannte ihr in den Augen; sie konnte ihn sogar schmecken.
    Draußen im Freien wurden die Kreaturen weniger aggressiv. Sie huschten in alle Richtungen, verwirrt und vom Tageslicht geblendet. Jetzt wirkten sie verloren. Hässlich wie sie waren, taten sie Judy leid, wie sie da ziellos in alle Richtungen rannten. Sie schössen auf die Straßen, versteckten sich in dunklen Ecken oder suchten unter geparkten Autos Zuflucht.
    »Die armen Dinger«, sagte sie. »Sie müssen furchtbare Angst haben.«
    Ihr Apartment platzte auf, als der Kojin es schließlich schaffte, sich zu befreien. An seinen Schultern schien nicht genug Platz für die Vielzahl seiner Arme zu sein. Der Kojin hatte einen enormen Bauch und herabhängende Brüste. Es sah aus, als hätte das Vieh bei jedem Schritt Schwierigkeiten, nicht auf die Nase zu fallen.
    Er hielt inne, um sich die Augen zu reiben, doch das Sonnenlicht störte ihn nicht so sehr wie die Trolle. Er überblickte den Parkplatz mit einem schrecklichen und höhnischen, hungrigen Lächeln. Dann fiel sein Blick auf Judy und Monster. Er wischte sich mit einem riesigen Handrücken den Geifer von den Lippen und torkelte auf sie zu.
    »Oh, Mist!«, sagte Monster.
    Monster, Chester und Judy sprangen in den Van. »Wenn Sie sich nach hinten setzen, Miss Hines, müssten Sie in Sicherheit sein, während wir uns darum kümmern. Kein Grund zur Sorge. Wir sind Profis.« Chester zog das dicke Handbuch mit den Hinweisen zum Umgang mit Kryptos unter dem Beifahrersitz hervor und
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