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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Ihnen?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht. Manchmal. Ist ganz okay.« »Wie sind Sie dazu gekommen?«, fragte sie. Monster begann schon zu bereuen, kein Taxi gerufen zu haben.
    »Ein Mädchen«, sagte er. »Als ich Runenwissenschaften studiert habe, war da ein Mädchen in meinem Grundkurs Alchemie. Sie war so verdammt heiß. Ich meine ...«
    Seine Stimme verlor sich wehmütig, als er die Augen schloss und vor sich hin kicherte. Nach einer Minute hustete Judy künstlich, um ihn zurückzuholen.
    »Entschuldigung.« Er grinste. »Ich meine, sie hatte die süßesten Titten, die Sie je gesehen haben. Und dann der Hintern! O Mann. Und sie konnte diese Sache mit der Hand, die...«
    »Ja ja«, unterbrach ihn Judy. »Das ist toll, aber das muss ich wirklich nicht hören.«
    »Aber es war dieser Trick, sehen Sie? Sie rollte ihre Finger so auf und...«
    Sie warf ihm einen desinteressierten Blick zu, und Monster verstand.
    »Sie war also heiß«, fuhr er fort. »Ich meine, dieses Mädchen war weit außerhalb meiner Liga. Aber sie mochte Kryptos. Wollte Tierärztin werden. Also hab ich mich für ein paar Kryptobiologie-Kurse angemeldet, um sie zu beeindrucken.«
    »Hat es funktioniert?«
    »Wir waren ungefähr ein Jahr zusammen. Dann beschloss sie, Firmenzauberin zu werden. Sagte, ich hätte keine Ambitionen außer fernzusehen und Bier zu trinken. Wir haben Schluss gemacht. Ich hatte keine Lust, ein neues Hauptfach anzufangen, also bin ich dabeigeblieben. Und hier stehe ich.«
    »Macht es Ihnen Spaß?«
    »Das Geld reicht für mein Bier und den Kabelanschluss. Normalerweise.«
    Seine Haltung ärgerte sie. Sie steckte in einer Welt aus Plackerei und noch mehr Plackerei fest, mit ab und zu ein bisschen Schinderei und Schufterei. Vielleicht war die Welt, in der er lebte, ja so ziemlich dasselbe, aber zumindest gab es darin Drachen.
    »Kann das jeder?«, fragte sie. »Monster fangen?«
    »Okay, zunächst einmal«, sagte er, »bin ich kein Monsterfänger. Ich bin ein selbstständiger kryptobiologischer Rettungsagent. Und nein: Das kann nicht jeder. Man muss eine Lizenz haben.«
    »Und wie bekommt man die?«
    »Es gibt eine Prüfung. Die würden Sie nie bestehen.«
    Judy runzelte die Stirn. »Ich bin ziemlich schlau. Wie schwer kann das schon sein?«
    Monster tippte sich an die Schläfe. »In zwanzig Minuten werden Sie sich nicht einmal mehr erinnern, wie man einen Kojin fängt.«
    »Natürlich werde ich das.«
    »Okay. Und wie?«
    Judy hatte nicht die leiseste Ahnung. Sie war sich nicht einmal sicher, was ein Kojin war. Etwas Großes, dachte sie. Vielleicht rot. Oder schwarz.
    »Es ist nicht Ihre Schuld, Miss Hines«, sagte Chester vom Rücksitz aus.
    »Was mich mal interessieren würde ...«, fing sie wieder an: »Wie sind all diese Trolle überhaupt in meinen Wandschrank gekommen?«
    »Das muss die Kommission genauer ermitteln«, sagte Chester. »Aber in Fällen wie diesen ist es normalerweise nur ein räumlicher Bruch.«
    »Wie ein Wurmloch?«, fragte sie.
    Monster und Chester kicherten.
    »Was ist daran so lustig?«, wollte sie wissen.
    »Nichts«, antwortete Monster.
    »Nein, wirklich. Was ist daran so verdammt lustig?«
    »Nichts. So etwas wie Wurmlöcher gibt es nur nicht. Science-Fiction-Quatsch.« Monster lachte. »Wurmlöcher.«
    Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend. Sie schaltete das Radio an und dachte über ihr Leben nach. Fast alles, was sie besaß, war von Trollen gefressen und wieder ausgeschieden worden. Heute Nacht würde sie in einem Job arbeiten, der sie nicht interessierte, mit Leuten, die sie nicht mochte, und sie würde unwichtige Dinge tun, die kaum genug Geld einbrachten, um die Miete zu bezahlen. Nur dass jetzt nichts mehr da war, das sie hätte mieten können. Alles hatte sein Gutes.
    Sie parkte vor Monsters Haus.
    »Danke fürs Mitnehmen.« Monster, der den Kojin-Stein schleppte, und Chester stiegen aus und warteten, bis sie wegfuhr.
    Sie startete den Wagen, saß aber noch einen Augenblick lang nur so da, immer noch in Gedanken.
    Monster lehnte sich ins Fenster. »Tut mir leid wegen Ihres Apartments und Ihrer Kleider und Ihrer Möbel und ... allem.«
    Judy, Gedankenversunken, starrte abwesend durch die Windschutzscheibe. Monster suchte nach einer weiteren höflichen Phrase, entschied sich schließlich für ein halbherziges »Passen Sie auf sich auf« und wandte sich zu seinem Haus um.
    »Gehen Sie heute Nacht noch Monster jagen?«, fragte sie. »Ich meine, gehen Sie auf kryptobiologische
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