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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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mit Chester, um seine Missbilligung daran zu erkennen, wie er die Hände auf den Hüften faltete.
    »Was? Was ist los?«
    »Jede Nacht, wenn du da rausgehst, setzt du dein Leben aufs Spiel?«, wiederholte Chester. »Stimmt's etwa nicht?«
    »Was auch immer du sagst. Jedenfalls weiß ich nicht, ob das eine gute Idee ist, eine Geringe mitzunehmen.«
    »Was meinst du damit?« Monster imitierte Chester mit weinerlicher Stimme: »>Sie hat dir wirklich ziemlich aus der Patsche geholfen. < Hast du das nicht gesagt?«
    »Ja, aber das sollte doch nicht heißen, dass ich meine, wir sollten ihr nachgeben.«
    »Und warum hast du dann nicht einfach die Klappe gehalten?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, ich mag sie.«
    »Du magst sie? Was gibt es an ihr zu mögen? Sie ist griesgrämig, zickig und schwer zu ertragen. Ich kann solche Leute nicht ausstehen.«
    »Das überrascht mich nicht«, grummelte Chester, aber es war ein Bühnengrummeln. Die Art eines Grummelns, die man noch auf der anderen Straßenseite hörte.
    »Was soll das schon wieder heißen?«, fragte Monster.
    »Oh, gar nichts.«
    Monster sah Chester finster an.
    »Es ist nur so, dass Leute im Allgemeinen andere Leute nicht mögen, die sie an sich selbst erinnern. Das habe ich zumindest mal so gelesen.«
    »Willst du damit sagen, ich bin zickig?«
    »Ich äußere nur etwas, das ich gelesen habe. Das ist alles.«
    Monster stand da und starrte ihn mit schiefem Blick grimmig an.
    »Das ist sowieso alles nicht wichtig«, sagte er. »Sie wird bis morgen alles vergessen haben. Wahrscheinlich noch früher. Aber so hat sie zumindest für ein paar Minuten etwas, worauf sie sich freuen kann.«
    »Wow. Das ist ja fast schon anständig von dir«, sagte Chester. »Auf eine minimalistische, fast nicht vorhandene Art.«
    »Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ihr eine neue Garderobe kaufen?«
    »Das sollte doch keine Kritik sein. Das war ein Kompliment. Normalerweise bist du zu sehr damit beschäftigt, dir selbst leidzutun, um die Probleme anderer zu bemerken. Schön, ab und zu ein bisschen Mitgefühl zu sehen. Vielleicht bringt diese Judy etwas Gutes in Dir zum Vorschein.«
    »Ihr Leben ist das Letzte. Mein Leben ist das Letzte. Ich kann das nachvollziehen. Aber ist eigentlich auch egal.« Monster zuckte die Achseln. »Sie wird nicht wiederkommen.«
    »Ich weiß nicht. Sie schien irgendwie entschlossen.«
    »Mann, wenn du sie so magst, warum arbeitest du dann nicht ab jetzt für sie?«
    Monster warf den Kojin-Stein nach Chester, der nicht darauf gefasst war und umkippte. Sein Kopf wurde unter dem Stein plattgewalzt. Da er sowieso platt war, gab es jedoch keine erkennbaren Auswirkungen.
    »Bring den an einen sicheren Ort«, sagte Monster. »Und damit das klar ist: Ich bin nicht zickig. Typen können nicht zickig sein. Das ist eine genetische Unmöglichkeit.« Er ging weg, während sich Chester unter dem Stein heraus-wand.
    »Gerettet von einem Y-Chromosom«, murmelte Chester, diesmal aber lautlos.

    SECHS

    Liz saß auf dem Sofa und heftete eine neue von ihren Teufelspuppen zusammen.
    »Hey«, sagte sie. »Brauchst du Hilfe mit den Einkäufen?«
    Monster hielt auf der Schwelle inne. »Oh, Mist! Tut mir leid, ich hab's vergessen.«
    »Ach, macht nichts.« Sie zwickte das Ende des Fadens mit ihren scharfen Zähnen ab. »Hast du wenigstens an die Reinigung gedacht?«
    Er zuckte zusammen. Er hatte tatsächlich daran gedacht, aber die Kleider waren hinten im Van gewesen. Es war zwar gut möglich, dass sie die Quetschung überlebt hatten, aber er hatte sie dort gelassen.
    »Sag mir nicht, dass du sie vergessen hast!« In ihren Augen stand ein bisschen Feuer.
    »Nein, hab ich nicht«, antwortete er trotzig. »Aber da war dieser Kojin und...«
    Sie sah ihn böse an, und man sah immer ihre Reißzähne, wenn sie das tat. »Meine Güte, Monster, kann ich mich bei dir denn auf gar nichts verlassen?«
    »Da war dieser Kojin, ein riesiger japanischer Oger mit hundert Armen...«
    »Ich weiß, was ein Kojin ist. Was ich aber wissen will ist, warum er dich davon abgehalten hat, meine Sachen aus der Reinigung zu holen!«
    »Es war nicht meine Schuld!«
    »Natürlich, es ist ja nie deine Schuld! Ihr verflixten Sterblichen gebt immer allen die Schuld, wenn ihr was versaut habt, nur nicht euch selbst!«
    Er nahm einen besänftigenden Tonfall an. »Nur die Ruhe, Baby. Es gibt keinen Grund für diese Art von Ausdrucksweise.«
    »Beim Elysium, den gibt es sehr wohl! Ich habe morgen ein wichtiges Meeting!
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