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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Rettungsaktionen?«
    Er antwortete, ohne sich umzudrehen. »Nicht heute Nacht.«
    Er machte noch einen Schritt vom Auto weg. »Warum nicht?«, fragte sie.
    »Weil ich einen furchtbaren Tag hatte, und ich will einfach nur nach Hause, fernsehen, ein bisschen Bier trinken, Sex mit meiner Freundin haben und einfach Feierabend.«
    »M-hm. Ich dachte, es sei vielleicht, weil Sie keinen Van mehr haben, da ihn ja ein Koja gefressen hat.«
    »Kojin«, korrigierte er.
    »Von mir aus. Also, haben Sie ein Auto?«
    Da war immer noch Liz' Auto. Das konnte er sich leihen, wenn es sein musste. Wenn er allerdings auch nur eine Delle in die Stoßstange machte, würde sie ihm wahrscheinlich die Seele herausreißen und sie aufessen. Er hatte sie das einmal mit einem Typen machen sehen, der sie auf dem Freeway geschnitten hatte, auch wenn sie eigentlich nicht das ganze Ding gegessen hatte. Seele ging ihr direkt auf die Hüften, also hatte sie nur ein kleines Stück abgebissen, bevor sie sie zurückgegeben hatte. Aber Monster dachte sich, es wäre wohl besser, das nicht zu riskieren.
    »Denn wenn Sie kein Auto haben«, fuhr Judy fort, »können Sie meines leihen. Wenn Sie wollen.«
    Monster reichte Chester den Kojin-Stein. Der Papiergnom knitterte unter dem Gewicht.
    »Wo ist der Haken?«, fragte Monster.
    »Kein Haken. Sie müssen mich nur mitnehmen, wenn Sie arbeiten. Das ist alles.«
    »Ich kann Sie nicht herumschleppen, während ich bei der Arbeit bin. Das ist ein gefährliches Geschäft. Jede Nacht, wenn ich da rausgehe, setze ich mein Leben aufs Spiel. Es wäre unverantwortlich. Sie würden die Nacht nicht über-stehen. Sie würden gefressen oder versteinert oder aufgelöst werden, und ich würde meine Lizenz verlieren.« Er schüttelte den Kopf und wedelte mit den Armen, um sein Argument zu unterstreichen. »Danke, aber nein danke.«
    Judy sprang aus dem Auto. »Sie schulden mir was!«
    »Ich schulde Ihnen was?« Sein kurzes Auflachen glich einem rauen Bellen. »Lady, Ihretwegen ist mein Van Schrott, ich wurde fast von Trollen verschlungen und habe beinahe meine Lizenz verloren.«
    »Beinahe«, sagte Judy. »Sie haben beinahe Ihre Lizenz verloren, aber Sie haben sie noch. Und Sie haben sie noch, weil ich den Bullen gesagt habe ...«
    »Den Reds«, korrigierte Chester.
    »Ja, diesen Typen«, sagte Judy. »Diese Typen, die Ihnen schon die Lizenz abgenommen hätten, wenn ich nicht gelogen und gesagt hätte, dass Sie nicht für das verantwortlich waren, was passiert ist.«
    »Sie hat dir wirklich ziemlich aus der Patsche geholfen«, fügte Chester hinzu.
    »Okay, vergesst es«, sagte sie. »Tut mir leid, dass ich gefragt habe.«
    Sie stieg ins Auto und startete es wieder. Sie gab vor, nach ihrer letzten Zigarette zu suchen und fummelte eine Weile in ihren Taschen herum.
    Monster ließ die Schultern hängen. Er war für das, was in dem Apartment geschehen war, nicht verantwortlich. Und auch wenn es ein bisschen brenzlig war, hatte er es geschafft, dass die Lage nicht noch schlimmer wurde, als sie es schon war. Der Kojin hätte echten Schaden anrichten können, mehrere Leute fressen, noch mehr Sachbeschädigung. Monster hatte das verhindert. Aber die Reds hätte das nicht interessiert. Wenn Judy sich nicht für ihn verbürgt hätte, hätten sie nur zu gern ihm die Schuld zugeschoben. Es machte ihnen den Papierkram leichter. Sie hatte seine Lizenz gerettet - und ihn vor ein paar saftigen Bußgeldern und vielleicht sogar vor dem Knast.
    Er schuldete ihr etwas. Und wenn er das Ganze besser im Griff gehabt hätte, hätte sie vielleicht ihre Wohnung nicht verloren. Auch wenn es nicht seine Schuld war, so änderte das doch nichts an der Tatsache, dass sie einen lau-sigen Tag gehabt haben musste, und das konnte er schon nachvollziehen. Wenn sie eine Nacht lang Kryptos jagen wollte, schien ihm das nicht zu viel verlangt.
    Monster riss die Beifahrertür auf. »Okay. Sie können mitkommen. Aber dass wir uns richtig verstehen: Ich bin nicht für Sie verantwortlich, und keiner erfährt davon. Morgen Abend - und wenn Ihnen was passiert, gehe ich einfach. Kein Bericht. Ich habe nichts gesehen und ich weiß auch nichts darüber.«
    »Klar, klingt gut.«
    Sie streckte die Hand aus, und er schüttelte sie.
    »Morgen Abend, zehn Uhr«, sagte Monster. »Kommen Sie nicht zu spät.«
    »Oh, ich werde da sein.« Sie trat das Gaspedal durch und raste davon.
    Monster nahm Chester den Kojin ab. Der Papiergnom hatte keine Augen, aber Monster arbeitete lange genug
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