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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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heulte.
    »Walrosshund klingt fast niedlich«, sagte Judy, »dieses Ding ist aber nicht niedlich. Also, jetzt, da Sie wissen, was es ist: Können Sie es auch fangen?«
    »Kein Problem.« Monster nahm einen Serviettenhalter in Form eines Aluminiumwürfels und zeichnete eine Rune darauf. Er konsultierte sein Taschenlexikon.
    »Man sollte meinen, Sie müssten die inzwischen auswendig können«, sagte Judy.
    Monster ignorierte die Bemerkung. Bei Runenmagie musste man nur schreiben, das aber mit einem Alphabet aus tausend Buchstaben und mit Grammatik- und Interpunktionsregeln, die beinahe über das menschliche Ver-ständnis hinausgingen. Es war die Kurzschrift des Universums, und das Universum war nicht besonders helle, wenn es darum ging, sie zu interpretieren. Ein Runenzauber, der den einen Yeti menschenwürdig außer Gefecht setzte, konnte einem anderen den Kopf wegpusten. Und er wollte den Walrosshund nicht töten.
    Er vervollständigte die Rune, zufrieden, dass sie funktionieren würde.
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    »Jetzt werfe ich das hier auf ihn, friere ihn in einen Eisblock ein, mache die Welt für schmierige Diner-Geher sicherer und bekomme ein paar Dollar für meine Mühe.«
    »Sie sagten, er sei aus Grönland, oder?«
    »Ja.«
    »Na ja, ist Grönland nicht das mit all dem Eis? Was, wenn er nicht einfriert?«
    »Eigentlich ist Island das mit all dem Eis«, sagte er. »Nein, ist es nicht.«
    Monster sprach durch fest zusammengebissene Zähne. »Das ist egal. Selbst wenn Grönland das mit dem Eis ist -was nicht so ist, weil das verdammt noch mal keinen Sinn ergeben würde - das hier ist jedenfalls kein normales Eis. Es ist magisches Eis.«
    »Sind Sie sich da sicher?«
    Obszönitäten vor sich hinmurmelnd, betrat Monster die Küche. Judy folgte ihm nicht, und das war wahrscheinlich auch gut so, denn er war sehr versucht, sie dem Walrosshund in den Schlund zu schubsen, bevor er ihn einfror. Die Kreatur hatte es geschafft, sich halb umzudrehen, und dabei die Küche zerstört. Die Arbeitstische waren entwur-zelt, die Hälfte des Fliesenbodens war lose. Zerbrochenes Geschirr bedeckte den Boden, und Wasser spritzte aus verschiedenen kaputten Rohren. Der Herd stand schief, aber Monster roch kein ausströmendes Gas.
    Keine Blitze, ermahnte er sich trotzdem.
    Der Walrosshund schnappte nach ihm, doch er war keine große Gefahr. Was die Beweglichkeit auf dem Land anging, war das Wesen definitiv mehr ein Walross als ein Hund. Es schlug mit seinen Pfoten, reichte aber nicht an ihn heran.
    Monster warf den Serviettenhalter nach ihm. Er prallte von den schwarzen Schuppen des Az-I-Wu-Gum-Ki-Mukh-Ti ab, ohne einen Kratzer zu hinterlassen. Ein blauer Blitz verschluckte die Kreatur, und bis Monster wieder etwas sah, war sie in einem Eisblock eingeschlossen.
    Judy kam herein, und Monster lächelte sie selbstgefällig an. »Sehen Sie? Gefroren. Ohne Probleme.«
    »Dann nehme ich an, es ist normal, dass es das da macht?«, fragte Judy.
    Der Walrosshund schimmerte. Seine Schuppen leuchteten, während er das Eis um sich herum langsam absorbierte.
    »Kein Grund zur Sorge.« Monster blätterte in seinem Handbuch. »Ich hab alles im Griff.«
    Das Glühen verstärkte sich noch, als das Eis so dünn wurde, dass die Kreatur mit dem Schwanz zucken konnte.
    »Ja, ich sehe, dass Sie alles unter Kontrolle haben. Viel Glück damit.«
    Sie ging zur Vordertür. Die Klinke brach ab.
    Ihre linke Handfläche juckte. Der Pechzauber hatte zugeschlagen. Sie drückte gegen die Tür, aber sie war so konstruiert, dass sie nur nach innen aufging und rührte sich nicht. Sie versuchte, ihre Finger zwischen Tür und Rahmen zu zwängen, doch die Dichtung schloss zu gut.
    Das Licht, das aus der Küche drang, und die heiseren Atemzüge des Walrosshundes flößten Judy kein Vertrauen ein. Monster erschien durch die Schwingtür.
    »Wir sollten sehen, dass wir hier rauskommen.« Er hielt an der Vordertür an.
    Judy hielt den Griff hoch.
    Monster ging zur Tür an der anderen Seite des Restaurants. Dieser Griff brach auch ab.
    Sie kratzte sich die Handfläche. Es juckte wie verrückt. »Tut mir leid.«
    Er stemmte sich mit der Schulter gegen die Glastür.
    »Das hab ich schon versucht«, sagte sie.
    Der Walrosshund heulte.
    Monster nahm einen Serviettenhalter, holte weit aus und schleuderte ihn mit Schwung gegen die Tür. Er prallte von dem Glas ab, traf Judy am Kopf und schlug ihr die Mütze herunter. Sie taumelte rückwärts und fiel über einen Stuhl.
    »Verdammte

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