Monster Kontrolle
Greta.
Monster zuckte die Achseln. »Wir tun gar nichts. Es gibt nichts zu tun. Wir lassen es die Reds regeln.«
»Das ist alles?«
»Jau, das ist alles.«
»Sie glauben doch nicht, dass sie ihr etwas tun, oder?«
»Woher soll ich...?«
Chester trat Monster unter dem Tisch.
Monster schenkte ihr sein beruhigendstes Lächeln. »Ich meine, ich bin sicher, alles wird sich klären. Ihre Schwester kann ziemlich gut selbst auf sich selbst aufpassen. Glauben Sie mir.«
Greta lächelte höflich zurück. »Wissen Sie, was ich am beunruhigendsten daran finde? Wie unwirklich es scheint, auch jetzt noch. Ich bekomme es einfach nicht in meinen Kopf. Ich weiß, ich sollte mir echte Sorgen um Judy machen, aber es ist alles zu unglaublich.«
»Leider kann die Rune Ihnen nur helfen, Magie zu erkennen«, sagte Chester. »Sie kann sie nicht akzeptabler für Ihr unterentwickeltes Gehirn machen. Daran führt eigentlich kein Weg vorbei.«
»Was aber, wenn sie Judy nie finden? Was, wenn ich sie nie wiedersehe? Wie werde ich mich überhaupt daran erinnern, was mit ihr passiert ist, wenn das hier nicht an meinem Kopf klebt?«
Monster und Chester zögerten.
»Was wird passieren?«, fragte sie eindringlicher.
»Die Antwort wird Ihnen nicht gefallen«, sagte Monster.
»Sagen Sie es mir, verdammt noch mal!«
»Diese Vorfälle, die schwerer zu ignorieren sind, haben normalerweise eine Art Autopilot-Reaktion zur Folge. Im extremsten Fall nennt man es eine totale unbewusste Fugue, bei der Unkundige Tage, Jahre, Familie oder Freunde vergessen. Sie sehen über alles hinweg, was sie nicht verstehen können und auch über alles, was damit zusammenhängt.«
»Sie meinen, ich werde sie vergessen. Ich werde meine eigene Schwester vergessen.«
»Es wird leichter für Ihr Gehirn sein, als Magie zu akzeptieren«, sagte Chester. »Tut mir leid, Miss.«
»Aber ich bin sicher, dazu wird es nicht kommen«, fügte Monster hinzu. »Ich bin sicher, alles wird gut. Die Reds kennen sich mit solchen Sachen ziemlich gut aus. Dafür werden sie ja schließlich bezahlt, nicht wahr?«
»Ja, natürlich. Danke, Mr. Dionysus. Es war sehr nett von Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mir das alles zu erklären.«
»Kein Problem.« Monster sah übertrieben auf die Uhr und tippte dann laut mit den Fingern darauf. »Stimmt die Uhrzeit? Ich muss wirklich los. Ich habe diese ... äh ... Sache, die ich noch machen muss. Wirklich wichtige, äh, Sache. Magisches Zeug, wissen Sie. Sie würden es nicht verstehen.«
Greta runzelte die Stirn. »Nein, wohl nicht.«
Monster griff über den Tisch und zog die Rune auf dem Klebezettel von ihrer Stirn, bevor sie reagieren konnte. Fast augenblicklich fiel der Schleier über Greta. Die Wirkung trat normalerweise nicht so schnell ein. Es gab verschiedene Grade von leichten Kundigen, und Greta war anfälliger als ihre Schwester. Die aufreibende Natur der Erinnerungen machte es außerdem
leichter, sie in ihr Unterbewusstes zu schieben. Die Ironie war, dass Monster es ihr dadurch, dass er ihr alles erklärt hatte, leichter gemacht hatte zu vergessen. Jetzt waren es nicht mehr lediglich Mysterien, die sie nicht verstand. Es waren Geheimnisse, die sie nicht aufnehmen konnte.
Sie musterte Monster mit vagem Wiedererkennen. »Kenne ich Sie nicht?«
»Ich glaube nicht.« Monster schob sich von dem Tisch weg und ging schon, bevor sie noch darüber nachdenken konnte.
»Du hast eine totale Fugue ausgelöst«, sagte Chester. »Und du hast es absichtlich getan!«
»Was hätte ich sonst tun können?«, fragte Monster zurück. »Es war das einzig Barmherzige. Sie konnte ihrer Schwester nicht helfen. Jetzt kann sie zumindest weitermachen. Sie hätte doch ohnehin vergessen. Ich habe ihr nur geholfen, schneller zu vergessen, damit sie ihr Leben weiterleben kann. Ich fühle mich selbst nicht gut damit, aber von dir höre ich ja auch keine bessere Idee. Kritik üben ist einfach.«
»Du hast recht«, sagte Chester. »Ich schätze, es war die einzige Möglichkeit.«
»Alles wird gut laufen. Ich bin sicher, Judy wird in ein paar Tagen auftauchen, und dann wird es keinen noch so kleinen bekackten Unterschied mehr machen, ob ihre Schwester sich noch ein paar Stunden mehr um sie sorgt oder nicht.«
»Ich sagte doch, du hast recht. Was willst du noch?« »Ich höre es nur so gern. Du sagst es bei Weitem nicht oft genug.«
»Hab du doch öfter recht, dann sag ich es auch öfter.« »Meinst du, ich bin glücklich darüber? Aber ich bin
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