Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
Geräusch. »Wo zum Teufel hast du ein geflügeltes Pferd gefunden?«
    »Ist das denn wichtig? Es steht hier neben mir, und wenn du mich abholst, kannst du es auch gleich abliefern.«
    »Warum kannst du es denn nicht abliefern?«
    Monster seufzte. »Willst du es oder willst du es nicht? Ein geflügeltes Pferd ist eine Menge Geld wert.«
    »Klar. Ich will aber den ganzen Betrag.«
    »Vergiss es. Ich bitte dich nur um eine Fahrt durch die Stadt.«
    »Also, erstens weiß ich nicht, ob ich glaube, dass du überhaupt ein herrenloses geflügeltes Pferd an der Leine hast. Das passt irgendwie nicht zu dir. Und zweitens: Wenn du wirklich eines hast, dann hol dir die Punkte dafür selber und lass mich schlafen. Und drittens ist es mir scheißegal. Also nimm an oder vergiss es. Du hast zehn Sekunden, dann leg ich auf.«
    »Dann ruf ich eben einfach wieder an«, beharrte Monster.
    »Und ich stecke einfach das Telefon aus«, gab Hardy zurück. »Sind wir im Geschäft... Kumpel?«
    »Schon gut. Meinetwegen. Schwing dich nur schnell hierher.«
    Eine halbe Stunde und zwei weitere Mistablagen (von denen Monster keine wegputzte) später fuhr Hardy mit seinem Truck vor. Er parkte nicht, sondern rief Monster durch das offene Fenster zu.
    »Heilige Scheiße, du hast ja wirklich einen geflügelten Hengst!«
    »Ja, und er gehört ganz dir«, antwortete Monster.
    Hardy fuhr um den Block, auf der Suche nach einem Parkplatz in der Nähe.
    Der Hengst fixierte Monster mit einem seiner blauen Augen.
    »Sieh mich nicht so an! Du erwartest doch nicht, dass ich dir vertraue, oder? Soweit ich weiß, hat sie dich hergeschickt, um mich umzubringen. Ich steige auf deinen Rücken, du trägst mich dreihundert Meter hoch in die Wolken und wirfst mich dann ab. Entschuldige bitte, wenn mir nicht danach ist, das Risiko einzugehen.«
    Das Pferd wieherte leise und nickte, als wolle es zustimmen.
    Hardy trudelte um die Ecke. Er trug ein Grimoire unter dem Arm, so dick wie ein Telefonbuch.
    »Gibt's davon keine Taschenbuchausgabe?«, fragte Monster.
    »Ich ziehe die Großdruckausgabe vor. Leichter zu lesen.« Hardy kämpfte mit den Bügeln seiner Brille, bis er sie unter seinen gebogenen Hörnern und über seinen Ohren eingefädelt hatte, dann blätterte er in dem Buch.
    Monster machte es sich bequem. Beschwörungen waren Hardys Magie der Wahl. Monster machte sich nichts aus gesprochener Magie. Eine verstümmelte Silbe konnte unvorhersehbare und desaströse Auswirkungen haben. Er hatte die Beschwörungen im College aufgegeben, als etwas schiefgegangen war, während er versuchte, mit einem Zauber eine Kerze anzuzünden. Stattdessen hatte er den Tisch, an dem sie saßen, geschmolzen. Er wusste zwar, Magie hatte ihre eigene Logik, aber selbst ihm war nicht klar, wie ein Tisch aus Holz schmelzen konnte. Von da an hatte er sich an die geschriebene Magie gehalten - vollkommen davon überzeugt, dass niemand mit Beschwörungen etwas Wesentliches erreichen konnte.
    Hardy zog eine Plastiktüte mit Druckverschluss aus der Tasche. Er räusperte sich und legte seine Hand an die Nase des Pferdes. Er leierte ein paar Minuten in seltsamen, unverständlichen Silben. Eine Brise kam auf und Donner grollte. Der geflügelte Hengst fiel zu einem Häufchen aus feinem weißem Pulver zusammen. Ein Minitornado riss das Pulver mit und füllte es wie ein Trichter in den Beutel.
    »Was hast du getan?«, fragte Monster.
    »Ich habe ihn zur einfacheren Aufbewahrung dehydriert«, sagte Hardy, während er den Beutel schloss. »Einige von uns sind Profis.«
    Monster fragte sich, ob Judy wirklich Probleme hatte, aber es ergab nicht viel Sinn, dass sie ihn um Hilfe bat. Er konnte sich keinen Grund vorstellen, seinen Hals zu riskieren, indem er sich einmischte. Sie tat ihm leid, natürlich, aber es war nicht seine Angelegenheit. Er war nicht der Typ, der sich auf einen geflügelten Hengst schwang und zur Rettung eilte. Das hätte sie wissen müssen. Er hoffte, es ging ihr gut, aber zu erwarten, dass er sich weiter hineinziehen ließ, war einfach dumm.
    Zum frühen Abendessen aß Monster Spaghetti aus der Dose, dann versuchte er, ein bisschen fernzusehen. Nur Wiederholungen. Er war ohnehin zu abgekämpft, um richtig aufzupassen. Heilmagie hatte immer diesen Effekt. Es war nicht schwer, den Körper zu überreden, sich schnell von Wunden zu erholen, aber es brachte seinen Stoffwechsel trotzdem immer völlig durcheinander. In Verbindung mit dem Schlafmangel war Monster richtig ausgelaugt. Er schlief

Weitere Kostenlose Bücher