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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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kein Cop. Und jedes Mal, wenn ich Judy gesehen habe, wurde einer von uns - oder wir beide - fast getötet. Greta hätte irgendwann sowieso vergessen. Aus praktischen Gesichtspunkten kann es genauso gut früher als später passieren. Es erspart ihr nur unnötigen Stress. Und wenn Judy wieder auftaucht, wird sich ihre Schwester wahrscheinlich an nichts von alledem erinnern.«
    Sie überquerten die Straße und sahen, wie Greta ihren Kaffee austrank. Sie zahlte die Rechnung, dann stand sie ruhig auf und ging.
    »Du hättest wenigstens den Kaffee zahlen können«, sagte Chester.
    »Und ich hätte ihr auch gleich ein neues Haus kaufen können, wenn ich schon mal dabei war. Lass mich in Ruhe!« Monster schob Chester beiseite. »Und geh von meiner Schulter runter! Du bröselst mich total voll!«
    Chester landete auf dem Gehweg und versuchte, sich in eine gnomenhafte Gestalt zu falten. Einer seiner Arme riss ab und segelte zu Boden.
    »Ich glaube, dieser Körper ist hinüber«, sagte er. »Könnte mal Zeit für einen neuen sein. Ich muss sowieso los. Die Frau ist mit der Situation nicht zufrieden. Sagt, ich verbringe ohnehin schon viel zu viel Zeit in dieser Dimension.«
    »Geh ruhig. Ich schaffe das jetzt allein.«
    »Bist du sicher?«
    »Es mag dich überraschen, aber ich bin tatsächlich auch ohne dich viele Jahre lang ziemlich gut zurechtgekommen.«
    »Klar, Boss, klar.« Chester klang dennoch skeptisch. »Wir sehen uns später.«
    Er verließ seinen geliehenen Körper. Eine steife Brise wirbelte ihn auf und trug ihn wie ein lebloses Stück Papier, das er jetzt ja auch war, davon.
    »Ein Glück, dass ich den los bin«, murmelte Monster vor sich hin.
    SECHZEHN

    Ohne Chester, der jede seiner Entscheidungen in Frage stellte, dachte sich Monster, er könne in sein Leben zurückkehren. Er kontrollierte seine Brieftasche. Es reichte nicht für ein Taxi. Außerdem hatte er noch seine Kreditkarte. Doch Liz zahlte die Rechnungen dafür, deshalb benutzte er sie nur, wenn es gar nicht anders ging.
    Er fand einen Platz auf einer nahe gelegenen Bushaltestellenbank, um vor sich hin zu brüten. Ein breitschultriger Bodybuildertyp beanspruchte den größten Teil der Bank, und Monster musste sich mit einem Sitzplatz für eine halbe Hinterbacke begnügen. Das war zwar anstrengender als Stehen, doch eine alte Dame beäugte den Platz habgierig. Er würde ihn ihr nicht abtreten.
    Er sah sich seine Verbrennungen an. Das abgelaufene Elixier hatte den Schaden geheilt, wenn die Stellen auch noch immer empfindlich waren.
    Heißer und feuchter Atem blies ihm in den Nacken. Er versuchte, es zu ignorieren. Nichts würde ihn von seinen hart erkämpften sechseinhalb Zentimetern Bank vertreiben. Selbst wenn seine Beine unter der Anstrengung, sie zu verteidigen, zitterten.
    Der Atmer schnaubte und presste sich warm an ihn.
    »Hey, komm schon! Zwing mich nicht...!«
    Er starrte in die geblähten Nüstern eines geflügelten weißen Hengstes. Das Pferd drückte seine Schnauze an sein Gesicht. Monster wich zurück, rutschte von der Bank und knallte mit dem Steißbein auf den Fußweg.
    »Verfluchte Scheiße!« Er stand auf und rieb sich den verlängerten Rücken.
    Das Pferd schlug mit den Flügeln und schnappte Monsters Kragen mit den Zähnen.
    »Nein, nein, nein!« Er sprang zurück. Das Pferd riss einen langen Streifen Stoff aus seinem Hemd. »Zurück!«
    Monster wandte sich wieder zu der Bank um. Die alte Lady hatte sich seinen Platz geschnappt. Teuflisch lächelte sie zu ihm herauf, doch er wusste: ihre krampfadrigen Beine konnten nicht ewig standhalten. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Das Pferd stülpte seine nassen Lippen über sein Ohr. Monster stemmte beide Hände gegen den Kopf des Tieres und schob es weg. »Hau ab! Verschwinde!«
    Das Pferd drehte den Kopf und fixierte Monster mit einem blauen Auge. Es peitschte mit dem Kopf und schleuderte ihm seine lange Mähne ins Gesicht. Dann wieherte es höhnisch.
    Prustend untersuchte Monster das Pferd auf Markierungen oder Brandzeichen des Eigentümers hin. Es trug keine. Er wusste nicht, wo es herkam, doch geflügelte Pferde fielen nicht einfach vom Himmel. Nun, manchmal taten sie es vielleicht doch, aber ein so wohlerzogenes und freundliches Exemplar musste einfach jemandem gehören.
    Das Pferd stampfte dreimal mit dem Huf auf den Gehweg, während es Monster weiterhin in undefinierbarer Erwartung ansah.
    »Meine Güte, dann sacke ich dich eben ein und mache mir später Gedanken über die

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