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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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wieder auf dem Sofa ein und wachte ein paar Stunden später auf. Seine Farbe hatte von Gelb zu einem schmerzhaft grellen Orange gewechselt.
    Orange war gar nicht schlecht. Er konnte leuchten, wenn er orange war. So hell wie ein Scheinwerfer, wenn er sich ein bisschen anstrengte, obwohl ihn ausgedehnte Strahlung dehydrierte. Nicht wirklich nützlich, aber es war frei-willig und machte ihm das Leben nicht schwer.
    Schwerfällig erhob er sich von der Couch und trottete zum Schlafzimmer. Fast zu sehr war er auf sein Bett konzentriert, um das leise Kratzen an der Haustür zu hören. Fast.
    Es war nicht schwer, sich auszurechnen, dass dies vermutlich ein weiterer Krypto war, den Judy geschickt hatte. Er hatte keine Lust, die Tür zu öffnen und es herauszufinden. Wenn er einfach nicht an die Tür ging, würde Judy den Wink vielleicht verstehen und anderswo Hilfe suchen.
    Monster ließ sich ins Bett zurückfallen und versuchte, das stetige Kratzen zu ignorieren. Es wurde lauter. Er dachte an die Gaborchends - und wie dieses Problem nur schlimmer geworden war, bis er sich Judy gestellt hatte. Wenn er sich dem stellte, was auch immer da vor der Tür stand, konnte er es vielleicht überzeugen, wieder zu gehen.
    Einen Versuch war es wert.
    Er öffnete die Haustür einen Spalt und spähte hinaus. Diesmal war es kein geflügeltes Pferd, sondern ein Greif. Er hatte fast die ganze Farbe von der Tür gekratzt und mit seinen Krallen tiefe Furchen hinterlassen.
    »Zur Hölle noch mal!«
    Der Greif kreischte und drückte gegen die Tür. Monster drückte zurück, doch die Bestie schob sich ganz leicht herein, abgesehen von gewissen Schwierigkeiten, seine Flügel durch die Tür zu bekommen.
    »Nein! Nein! Nein!«, rief Monster. »Vergiss es! Ich gehe nicht! Verstanden? Ich lass mich da nicht hineinziehen!«
    Der Greif kreischte. Dann riss er mit seinen Krallen breite Streifen aus dem Teppich.
    »Warum ich? Warum nicht jemand anders?«
    Das Biest legte den Kopf schief, dann kreischte es erneut. Doch es war nur ein dummer Krypto. Es konnte ihm nicht sagen, warum Judy ihn ausgewählt hatte. Es setzte sich auf seine Löwenhinterbeine und fixierte ihn unverwandt.
    »Na gut. Setz dich. Ist mir doch egal. Aber ich sage dir: Wenn du klug bist, bist du weg, bevor Liz heimkommt. Siehst du diesen Kreis auf dem Couchtisch?« Er deutete auf den kaum sichtbaren Ring, der die Holzoberfläche verunzierte, und der Greif fixierte ihn. »Das ist passiert, weil ich einmal ...« - er hielt einen Finger hoch und wedelte zur Betonung damit vor dem Schnabel des Greifs herum -»... weil ich nur einmal vergessen habe, einen Untersetzer zu benutzen. Und sie hat mir dafür fast mein rechtes Bein am Knie abgehackt. Ich will mir gar nicht vorstellen, was sie mit dir machen wird, wenn sie diese Schweinerei hier sieht.«
    Greife waren ungefähr so klug wie ein schlauer Papagei, und dieser hier schien einen Moment lang nervös zu werden. Seine Federn sträubten sich, sein Schwanz hing schlaff herab. Doch er fixierte ihn mit einem Blick, der sagte - zumindest soweit Monster das beurteilen konnte -: »Junge, das ist nicht meine Sache. Ich befolge nur Befehle.«
    Monster dachte daran, sich ins Schlafzimmer zurückzuziehen, die Tür abzuschließen und dem Greif den Rest des Hauses zu überlassen. Das Wohnzimmer war nach dem Gaborchend-Vorfall schon jetzt ein einziger Saustall. Alles, was ein ausgewachsener Greif noch an Schaden anrichten konnte, würde da kaum auffallen.
    Die Kreatur hieb ihren Schnabel in die Armlehne der Couch, riss den Bezug ab und weißen Schaumstoff heraus.
    Seufzend fand Monster ein Ersatz-Runenwörterbuch, ließ sich von dem Greif in die Küche folgen und benutzte einen trocken abwischbaren Stift, um den Transformationskreis auf das Linoleum zu malen. Er hielt inne, bevor er die letzte Linie malte.
    Der Greif zwitscherte; er klang fast enttäuscht von ihm.
    »Es ist ja nicht so, als wäre es mir egal«, sagte Monster. »Es ist nur ... warum sollte ich mein Leben für jemanden riskieren, den ich kaum kenne?«
    Wenn der Greif die Antwort kannte, teilte er sie ihm jedenfalls nicht mit.
    Monster beendete die Rune, und der Greif transformierte sich blitzartig. Er hob den Stein auf, legte ihn auf den Küchentisch und starrte ihn zehn Minuten lang an.
    Er fühlte sich schlecht, und er wusste überhaupt nicht, warum.
    Chester würde es vermutlich wissen. Monster ging ins Schlafzimmer und suchte einen der Ersatzkörper des Papiergnoms. Es war nur ein langes

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