Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
reagierte die Magie, die sie schützte, mit brutaler Gewalt.
    Sie schleuderte Monster über den Rasen. Judy sprang gerade rechtzeitig zur Seite, um nicht von seinem fliegenden Körper getroffen zu werden. Er landete im Gras und schlitterte noch ein paar Meter weiter, bevor er vor den Verandastufen zum Stillstand kam.
    Judy rannte hinüber und sah nach ihm. Er bewegte sich nicht, seine Augen waren geschlossen. Sie dachte, er könnte sogar tot sein, bis sie bemerkte, dass er atmete. Seine Augenlider flatterten, sein Mund öffnete sich und sprudelte unverständliche Silben hervor.
    Ferdinand schob Judy beiseite und hob Monsters schlaffe Gestalt hoch.
    »Willst du immer noch, dass wir ihn säubern?«, fragte Ferdinand.
    Judy hatte nicht gesehen, wie sich Lotus über den Rasen zu dem Tisch bewegte. Es schien unmöglich, dass sie die ganze Strecke dorthin laufen konnte, ohne die Verandastufen neben Judy zu benutzen, doch Lotus war jetzt dort und schenkte sich etwas Tee ein, während sie über die Frage nachdachte.
    »Moment mal.« Judy hielt die Hände hoch. »Ihr könnt doch nicht ernsthaft darüber nachdenken, ihn zu töten! Sicher, er ist ein Arsch, aber ich dachte, Sie hätten gesagt, wir würden das Universum in Ordnung bringen! Und ich kann nicht erkennen, wie ihn zu töten etwas in Ordnung bringen könnte!« Sie hielt inne. »Na ja, um ehrlich zu sein ...«
    Ferdinand legte eine große Hand um Monsters Gesicht. Er stöhnte.
    »Nein, nein«, fuhr Judy fort. »Das ist egal. Das macht es trotzdem nicht besser!«
    »Nein, ich denke nicht«, stimmte Lotus zu, wenn sie auch eher enttäuscht klang. »Ich sehe kein Problem darin, ihn sicher aus dem Weg zu halten, bis unser Plan Früchte trägt. Danach ist es ziemlich egal. Ferdinand, führe unseren Gast in sein neues Zimmer. Das mit dem Vollbad. Ich bin sicher, er wird duschen wollen, wenn seine Schmerzen erst abklingen.«
    Ferdinand schleppte Monster, der ohne einen Funken Kampfgeist mithumpelte, ins Haus.
    Ed wischte sich etwas Blut vom Mund. »Mir geht es nicht gut.«
    »O je! Das ist ziemlich scheußlich, nicht wahr? Warum gehst du nicht in die Küche und brühst eine Kanne von meinem besonderen Gute-Besserung-Tee auf? Im Hängeschrank rechts, zweites Fach, blaue Dose. Du kannst sie nicht übersehen. Trink ihn gleich aus, und du wirst dich im Handumdrehen wieder kerngesund fühlen.«
    Ed ging hinein und ließ Judy und Lotus allein auf der Veranda zurück. Lotus nippte an ihrem Tee. Ihr Lächeln flackerte keine Sekunde, und sie sah so warmherzig und freundlich aus wie immer: eine komische Mischung aus einer coolen Oma und einer in Würde gealterten Revuetänzerin.
    Doch sie war keines von beidem, wurde Judy jetzt klar.
    »Sie haben nicht wirklich versucht, ihn umbringen zu lassen, oder?«, fragte Judy.
    »Warum all diese Aufregung wegen eines unbedeutenden Lebens? Ich schwöre, es ist, als hätten Sterbliche überhaupt keine Perspektive. Abgesehen davon ist es ja nicht so, dass ihre Leben am Ende viel bedeuten würden. Zu meiner Zeit habe ich unermesslich viele Milliarden leben und sterben sehen, und glaube mir, die Welt bemerkt es kaum oder schert sich nur selten darum. Selbst Könige und Götter schwinden und geraten in Vergessenheit, wenn man ihnen genug Zeit gibt.« Lotus bot Judy eine Untertasse mit einer Teetasse an. »Möchtest du Zucker?«
    »Nein, danke.« Judy nahm die Tasse. »Aber Sie können ihm keinen Vorwurf machen, wenn er deswegen sauer ist, oder?«
    Lotus zuckte die Achseln. »Wohl nicht. Trotzdem, er hat meinen Garten ruiniert, also sind wir wohl quitt. Nimm dir ein Sandwich, Liebes.«
    »Er kommt doch wieder in Ordnung, oder?«, fragte Judy. »Sie werden ihm nicht wehtun?«
    »Gott bewahre!« Lotus kicherte. »Sein Leben bedeutet mir nichts, außerdem hege ich keinen Groll gegen ihn. Obwohl ich sagen muss, dass mich das mit dem Garten ein wenig stört. Die Karotten waren ziemlich vielversprechend dieses Jahr. Doch wenn es deinem Zartgefühl hilft, ihn am Leben zu lassen, dann gebe ich dir gerne nach.«
    Judy öffnete ein Bier und nahm einen großen Schluck. Sie glaubte nicht, dass sie Lotus noch vertrauen konnte. Die Frau, wenn sie überhaupt eine Frau war, schien definitiv ein bisschen verrückt zu sein. Andererseits wirkte sie auch wieder so nett, so freundlich, sogar wenn sie Mordbefehle erteilte.
    Lotus hatte gesagt, Judy könne jederzeit gehen, doch irgendwie bezweifelte Judy das. Sie traute der alten Frau nicht, auch wenn sie das für sich

Weitere Kostenlose Bücher