Monsterkopf
Grübeln, während sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe allmählich auflösten.
Wir wollten sie nicht völlig aus den Augen verlieren und gingen deshalb schneller. Als wir die Stelle erreichten, wo sie abgebogen waren, fiel Kate die Lösung ein.
»Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher«, sagte sie, »aber wenn mich nicht alles täuscht, führt dieser Weg dorthin... naja – wo die Rückseite der Gärtnerei liegt.«
»Das könnte passen«, sagte ich.
»Earl Donovan...?«
»Genau, Suko. Er ist der Typ im Hintergrund. Wahrscheinlich hat man ihm ermöglicht, das Tor ins Paradies der Druiden zu öffnen. Ich denke mal, dass die Zukunft spannend wird.«
»Das meine ich auch.«
»Ihr kennt ihn näher?«
»Nein, nicht direkt«, antwortete ich der Kollegin. »Aber was wir mit ihm erlebt haben, reicht eigentlich aus. Er hat uns gewarnt, länger zu bleiben, und ich bin inzwischen davon überzeugt, dass er der Mann im Hintergrund ist.«
»Das werden wir sehen«, sagte Suko.
Etwas optimistischer setzten wir die Verfolgung fort, die ich nicht unbedingt als solche ansah. Es dauerte nicht lange, da sahen wir sie wieder vor uns.
Sie gingen noch immer hintereinander, aber es hatte sich schon etwas verändert, denn durch die graue Suppe schimmerte ein leicht rötlich-gelbes Licht, das sich auf einer ziemlich breiten Front verteilte und aussah, als hätte man es mit einem Schwamm zerrieben.
Die Gestalten hatten sich wieder zusammengefunden. Sie bewegten sich in einer Linie. Ihr Ziel konnte nur der breite Lichtstreifen sein.
Von der Seite her schaute ich Kate fragend an. »Können Sie sich vorstellen, wo wir sind?«
»Nicht nur vorstellen, John, ich weiß es sogar. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das, was wir da vor uns im Licht liegen sehen, die Rückseite der Gärtnerei, was ich ja schon vermutet habe, nur bin ich mir jetzt sicher.«
»Okay«, kommentierte Suko. »Dann müssten wir dort auch den Weg nach Aibon finden.«
»Dann los«, sagte ich, »aber gebt Acht, dass man uns nicht entdeckt. Ich traue diesem Donovan zu, dass er sogar Wachen aufgestellt hat.«
»Wir werden sehen.«
Suko ging die Dinge lockerer an. Er konnte es zudem kaum erwarten, ans Ziel zu gelangen. Deshalb ging er auch etwas schneller, und schon sehr bald gelangten wir in einen Bereich, der mit Feldern bestückt war, auf denen zahlreiche Pflanzen und kleine Büsche wuchsen. Die meisten dieser Flächen waren allerdings leer. Um diese Zeit kaufte kaum noch jemand neue Pflanzen. Man wartete da auf das Frühjahr.
Innerhalb der grauen Suppe war nur schwer herauszufinden, wie weit die Gruppe schon gegangen war. Jedenfalls befanden sie sich nahe der Rückseite des Gartencenters, und sie änderten auch ihre Formation, denn jetzt schritten sie wieder im Gänsemarsch.
»Könnt ihr euch vorstellen, was sie in der Gärtnerei wollen?«, fragte Kate Boone.
»Nein, nicht genau«, meinte Suko.
»Und dieses Aibon...?«
»Man kommt dort nicht so leicht hin. Es muss erst noch ein Tor überwunden werden. Aber lassen wir das. Sie würden es nur schwer begreifen.«
»Das glaube ich mittlerweile auch.«
Ich hatte inzwischen die Führung übernommen. Ich wollte ebenfalls so schnell wie möglich Bescheid wissen, um zu einem Ende oder einer Aufklärung zu gelangen.
Auch wir erreichten die Rückseite des Gartencenters. Hier stand ein großes Gewächshaus. Zwar brannte drinnen Licht, doch es ermöglichte uns nicht den Blick nach innen. Der war uns durch hohe Pflanzen versperrt, die zusätzlich noch auf Regaltischen standen, und sie zogen sich der Länge nach durch die gesamte Gärtnerei.
Ich blieb stehen und drehte mich um.
Kate und Suko schauten mich gespannt an. Sie ahnten wohl, dass ich mir einen Plan ausgedacht hatte.
»Ich werde mal kurz losgehen und die Lage checken«, schlug ich vor. »Eine Person wird nicht so schnell entdeckt.«
»Du kommst aber zurück?«
»Klar.«
Suko deutete auf seine Uhr. »Wie lange ungefähr?«
»Fünfzehn Minuten?«
»Höchstens zehn.«
»Okay, das reicht mir.« Mir fiel der besorgte Blick unserer Kollegin auf. »Keine Sorge, Kate, das schaffen wir schon. Wir werden herausfinden, warum sich Matt Ramsey umgebracht hat, verlassen Sie sich darauf.«
»Das wäre toll...«
Ich ließ die beiden stehen und lief geduckt los. Ich musste noch einige Meter laufen, um den Eingang zum Gewächshaus zu erreichen. Ich konnte mich daran erinnern, dass es zwei dieser Häuser mit ihren schrägen Glasdächern gab. Das war im Moment
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