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Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
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Seite des Raumes sah er die breite Ausgangstür, die jetzt vom Schnee verschüttet war. Sie war dunkelrot und bildete einen starken Kontrast zu dem hellen Grauton, in dem der Raum gestrichen war. An der gegenüberliegenden Wand neben der Theke hing eine große Uhr mit schwarzen Zeigern und Ziffern auf weißem Untergrund. Sie zeigte 07.30 Uhr. Zu seiner Linken, nur ein paar Meter entfernt, gab es vier weitere Türen. Sie waren ebenfalls dunkelrot. Auf der einen waren ein Schild mit einem Arztkoffer und ein Erste-Hilfe-Kreuz geklebt. Die beiden anderen waren die Toiletten für Männer und Frauen. Was sich hinter der vierten Tür verbarg, konnte er von außen nicht erkennen. Er würde nachschauen müssen. Doch Hoffnung, dahinter ein Telefon zu finden, hatte er nicht. Er vermutete, dass es sich um einen Abstellraum handelte, in dem sich Getränke, Reinigungsmaterial und Werkzeug befanden. Gerade als er einen Schritt in Richtung der Tür machen wollte, bemerkte er einen sich schnell bewegenden Schatten im Augenwinkel. Zeit nachzudenken blieb ihm nicht. Er wollte sich umdrehen. Nachsehen, wer oder was sich hinter seinem Rücken unter der Treppe befand. Doch es war bereits zu spät. Etwas sauste in sein Gesichtsfeld, vielleicht eine Holzlatte, aber es konnte genauso gut eine Stange gewesen sein und donnerte mit der Wucht einer Bombe gegen seine rechte Schläfe. Dann sah er nichts mehr.
     

56
     
    Ram hatte sich die Fahrt mit der Geländemaschine sehr viel einfacher vorgestellt. Gut, er hatte einkalkuliert, dass es steile Anstiege geben würde, und dass es glatte Stelle zwischen den Gleisen geben konnte. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass ein kleiner Junge auf dem Sozius hinter ihm sitzen würde, der es nicht beherrschte, das Gleichgewicht auf der Maschine, den Anforderungen entsprechend zu verlagern, sprich, sich in einer Kurve angemessen zur Seite zu lehnen. Hinzu kam der eisige Wind. Unten in Zermatt war der Wind stark gewesen und hier oben nahmen die Böen mit jedem Höhenmeter zu. Noch standen die Bäume am Schienenrand dicht beieinander und schützten sie davor von einer Böe erfasst und umgeblasen, oder zumindest in die Nähe der Gleise gedrückt zu werden. Aber weiter oben, hinter der Baumgrenze, würde der Wind eine ernst zu nehmende Gefahr werden. Ein weiteres Problem war die Kälte. Sein Gesicht war jetzt schon wie eingefroren. Er konnte praktisch nur ein wenig schneller als in Schrittgeschwindigkeit fahren. Sobald er schneller fuhr, konnte er die Kälte nicht mehr aushalten. Außerdem hatte er keine Ahnung, wie weit es bis zum Hotel war. Er musste sich eingestehen, dass er zu übereilt und unüberlegt gehandelt hatte. Wenigstens war die Strecke alle hundert Meter mit Laternen beleuchtet und es schneite nicht mehr. Ansonsten hätte er es gleich bleiben lassen können.
    Die steilen Abhänge zur Rechten stellten dagegen im Moment keine Gefahr da. Sie waren bewaldet und von den Gleisen weit genug entfernt. Außerdem vermittelten die schneebehangenen Tannen und die weiße Landschaft einen eher idyllischen Eindruck von der Bergwelt. Dennoch musste Ram sich über den kleinen Paul wundern. Sie waren seit fünf Minuten unterwegs und er verhielt sich absolut ruhig. Kein Schluchzen oder Geschrei drang aus seinem Mund. Vielleicht spürt er, dass wir jetzt gleich bei seinem Vater sind, dachte Ram.
    Nach einem lang gezogenen Anstieg ging es fast eben weiter. Dann tauchte ein Hindernis auf, das Ram veranlasste zu bremsen, und stehen zu bleiben. Er wandte den Kopf zurück zu Paul.
    »Da vorne ist eine Brücke. Sie führt über eine tiefe Schlucht. Wenn du zu deinem Papa willst, müssen wir da rüber. Aber du musst ganz ruhig sitzen bleiben. Meinst du, du schaffst das?«
    Paul gab natürlich keine Antwort, sondern starrte nur an Rams Rücken vorbei in Richtung der Brücke. Sein Gesicht war so unergründlich wie ein tiefer See. Ram überlegte kurz, ob er das Risiko eingehen sollte. Sie waren bereits so weit gekommen, sollte er jetzt aufgeben? Andererseits hatte Karl ihm Paul anvertraut und gesagt, er werde schon das Richtige tun. Aber was war das Richtige? Wenn Paul hier oben einen Tobsuchtsanfall bekam, weil sie nicht weiterfuhren, war das eher zu verkraften, als wenn sie von der Brücke in die Schlucht stürzten, weil der Junge Panik bekam und das Motorrad umkippte. Dann tippte Paul Ram auf die Schulter. Ram wandte sich wieder um. Der Junge starrte ihn mit versteinerter Mine an.
    »Ich will zu meinem

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