Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
Vom Netzwerk:
verschwand kurz aus dem Blickfeld und kam dann wieder zurück.
    »Alles in Ordnung. Hier ist niemand. Die Aufzugtüren sind auch verschlossen, das Geräusch im Schacht kommt klar aus dem Keller.«
    Selma, Meier und Bumann atmeten aus, doch Erleichterung wollte sich nicht einstellen. Ihnen war klar, was das bedeutete. Nicht nur die Ursache für die Fehlfunktion des Fahrstuhls war im Keller, sondern Kaltenbach wahrscheinlich auch.
    »Ich bleibe hier«, sagte Meier.
    Söder sah ihn spöttisch an. Er schnaufte dabei und verzog den linken Mundwinkel zu einem verachtenden Grinsen.
    »Was ist mit Ihnen, Bumann, haben sie auch die Hosen voll?«
    Bumann biss die Zähne zusammen und schüttelte, gesenkten Hauptes den Kopf.
    »Nein, ich gehe mit«, sagte er.
    »Und du, Selma? Bleibst du bei dem Koch?«
    Selma sah Meier mitleidig an. Der Arme zitterte am ganzen Leib. Aber es gab gute Gründe, bei Söder zu bleiben. Er hatte eine Waffe und er konnte es, trotz seines Alters mit Kaltenbach aufnehmen, zumindest machte er den Eindruck. Allein mit Meier wäre sie hier oben jedenfalls völlig schutzlos.
    »Willst du es dir nicht noch einmal überlegen?«, fragte sie Meier.
    Der schüttelte wie besessen den Kopf.
    »Ich geh da nicht runter, ich geh da nicht runter«, wiederholte er. Seine Nerven hatten ihn eindeutig im Stich gelassen. Selma legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Ist ja schon gut«, sagte sie. Sie führte ihn hinter die Rezeption und brachte ihn zu einem Stuhl. »Setz dich erst mal und ruh dich ein bisschen aus.«
    Dann ging sie wieder zurück, wandte sich Söder zu und flüsterte:
    »Sehen Sie nicht, dass er bald durchdreht, jemand sollte bei ihm bleiben.«
    Söder sah Bumann an. Der zog die Augenbrauen hoch und wehrte ab.
    »Kein Chance, ich bleibe nicht mit dem Koch allein hier oben, keine Chance.«
    »Sie können niemanden zwingen«, sagte Söder. Dann drehte er sich um und hielt auf den Restauranteingang zu. Bumann war direkt hinter ihm. Selma sah zu Hans Meier hinüber. Er saß mit gekrümmtem Rücken auf dem Stuhl, wippte vor und zurück und starrte dabei auf den Boden.
    »Wir sind gleich zurück«, sagte sie. Dann folgte sie Söder und Bumann, die gerade hinter der Tür zum Restaurantbereich verschwanden. Als Selma in den großen Saal trat, standen die beiden wie angewurzelt direkt hinter der Tür und blickten sich konzentriert um. Durch die großen Fensterscheiben sahen sie, dass draußen inzwischen ein ausgewachsener Schneesturm herrschte. Das typische Rauschen und Pfeifen des Windes füllte als einziges Geräusch den Raum. Bumann schaltete das Licht an und augenblicklich leuchteten die Kronleuchter über den Tischen auf. Kaltenbach konnte überall im Hotel sein. Er konnte aber genauso gut unter einem der Tische lauern oder hinter dem langen Tresen der Bar. Langsam setzte sich Söder in Bewegung in Richtung der zweiflügeligen Schwingtür zur Küche. Dort angekommen inspizierte er zunächst den Bartresen daneben. Dann stellte er sich neben die Tür. Dort war einer der Lichtschalter für die Küche. Nachdem er ihn betätigt hatte, warf er schnell einen Blick durch das Bullauge in die Küche. Dann trat er die Tür mit dem Fuß auf und sprang in den Raum. Nach einer scheinbaren Ewigkeit kam er wieder heraus und deute Selma und Eugen Bumann mit einer Handbewegung zu kommen.
    »Hier drin ist alles sauber.«
    Selma und Bumann gingen zu ihm und gemeinsam betraten sie die Küche. Hier dominierten die Arbeitsflächen aus Edelstahl, die unter dem hellen Neonlicht wie neu blinkten.
    Selma ging zu den beiden Messerblöcken. Zu ihrer Verwunderung steckten alle langen Messer noch an ihrem Platz. Bumann trat neben sie und jeder griff sich eines der Filetiermesser.
    Söder war bereits an der Tür, die über den kleinen Zwischenraum hinunter in den Keller führte. Auch hier konnten sie nichts Verdächtiges ausmachen. Sie folgten der Treppe nach unten. Dort gab es nur die spärliche Deckenbeleuchtung, wie in den Hotelfluren, nur noch eine Stufe dunkler. Der Gang war schmal und wand sich um zahllose Ecken. Es gab nicht viele Türen. Aber wenn man eine Tür öffnete, führte eine weitere Tür von einem Raum in den nächsten. Der Hausanschlussraum lag nur wenige Meter von ihnen entfernt, hinter einer Tür zur Linken. Söder öffnete die Tür einen Spalt und ertastete von außen mit der Hand den Lichtschalter. Das helle Neonlicht flammte auf und leuchtete den kleinen drei Mal zwei Meter großen Raum vollständig aus. Hier kamen die

Weitere Kostenlose Bücher