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Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
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nächste Woche noch mal probieren soll. Warum fragst du?«
    »Ach, nur so«, sagte Ram und Karl bohrte nicht weiter nach.
    Jetzt war Ram sicher, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. Eddie Kaltenbach, der gesuchte Doppelmörder war hinter Waller her.
    Spätestens jetzt hätte jeder normale Mensch in Erwägung gezogen, die Polizei zu verständigen. Aber was das anging, war Ram nicht normal. Er war von dem tiefen Glauben durchdrungen, dass die Polizei ein Haufen bürokratischer Irrer mit Schlagstöcken und Tränengas war, die nichts Besseres zu tun hatten, als Verkehrssünder zur Kasse zu beten, und sich die kleinen Fische zu greifen, während sie Wirtschaftskriminelle mit genug Geld laufen ließen. Wenn es einmal zu Anklagen kam, konnten die Reichen sich meist gegen Geld mit einem Kuhhandel freikaufen, nur weil der Staatsanwalt weder Zeit noch Lust hatte, sich durch ein mit Beweismittelordnern zugestopftes Bürozimmer zu arbeiten.
    Die Polizei würde er niemals um Hilfe bitten. Ram erschien es jetzt als am Sinnvollsten, mehr über Kaltenbach und seinen Hintergrund in Erfahrung zu bringen.
    Die Verbindung zwischen Eddie Kaltenbach und Martin Waller kannte Ram bereits. Es war der Strafprozess von vor sieben Jahren, indem Waller ausgesagt hatte, dass Eddie nicht der Mann gewesen sei, der den Undercoverpolizisten erschossen hatte, obwohl er ihn in der polizeilichen Vernehmung eindeutig als Täter identifiziert hatte.
    Ram dachte angestrengt nach, fand aber auf Anhieb keinen Grund, warum Eddie sieben Jahre danach scharf auf Waller war. Wusste Waller noch etwas, über das noch nicht verhandelt worden war? Alles nur Spekulation.
    Bald würde er Karl am Steuer ablösen müssen. Die Zeit drängte. Kurz überlegte er, Corleone um Hilfe zu bitten, verwarf den Gedanken aber wieder. Erst mal wollte er sehen, was er selbst herausfand. Für Detailfragen konnte er immer noch auf Corleones Hackernetzwerk zurückgreifen.
    Die anschließende Internetrecherche brachte Ram jedoch keinen Deut weiter. Er erfuhr nur weitestgehend das, was er ohnehin schon wusste. Etwas riskanter aber dafür ergebnisreicher verlief sein Ausflug in den Zentralrechner des Bundeskriminalamtes. Nach jahrelangen Versuchen war es ihm im letzten Jahr gelungen, sich dort einzunisten. Jedoch nicht ohne Hilfe. Eine Hackerkollegin hatte sich als Putzfrau einstellen lassen und rund sechs Monate gebraucht, neben ihrer nächtlichen Putzarbeit, die interne BKA-Hardware und das Netzwerk auszuspähen. Sie hatte das von Ram geschriebene Spionageprogramm schließlich auf dem Zentralrechner vor Ort platzieren können. Dennoch blieb es gefährlich, sich von außen einzuwählen. Die Firewall und die Spionageabwehrprogramme wurden täglich verbessert. Um so länger sich Ram in dem System aufhielt, um so größer war die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn entdecken und aufspüren würde. Deshalb benutzte er den BKA-Zentralrechner nur in absoluten Ausnahmefällen. Das hier war so ein Fall. Er nahm sich vor, nicht länger als fünf Minuten in dem Archiv zu stöbern. Was er vorfand, waren ein paar weitere Fakten und die vollständigen Namen der Leute, die hinter den Kaltenbachs standen.
    Den Akten nach war Eddie Kaltenbach ein psychisch gestörter Gewalttäter, dem aber bisher, trotz dutzender Strafverfahren, nie mehr als eine schwere Körperverletzung und unerlaubter Waffenbesitz nachgewiesen werden konnten. Sein Bruder Udo war der Kopf, Eddie die ausführende Kraft. Allerdings war Udo Kaltenbach keineswegs der König im Frankfurter Milieu gewesen. Es gab Leute, die in der Hierarchie über den Gebrüdern Kaltenbach standen. Hier tauchte immer wieder der Name Rita Mattfeld auf. In ihre Organisation hatte das BKA Knut Winkler einschleusen können, der nach der ersten Zeugenaussage von Martin Waller von Eddie Kaltenbach erschossen worden war. Die Bestrafung dieses Monsters hatte Waller dann aus unerfindlichen Gründen mit seiner Entlastungsaussage vor Gericht verhindert.
    Ram kam zu dem Schluss, dass diese Leute, mit denen Waller zusammengeprallt war, in der Verbrecherbundesliga spielten. Sicher war Waller zu seiner Zeugenaussage gezwungen worden. Doch beweisen konnte das nach dem Prozess niemand mehr.
    Rita Mattfeld, so schloss der Bericht des BKA, war drei Jahre nach dem Prozess abgetaucht. Gegen sie hatte es bis dahin nicht zu einer einzigen Anklage gereicht, obwohl sie auf der Liste der Fahnder ganz ober gestanden hatte. Ihr derzeitiger Aufenthaltsort war unbekannt.
    An ihre Stelle

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