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Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
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entschieden. Er hatte schon mehr als genug preisgegeben. Jetzt wollte er nicht noch mehr Zeit mit den beiden vergeuden.
    »Marianne Seewald und ich waren nicht immer in der Hotelbranche«, sagte er nur. Er wedelte mit der Pistole in Richtung der niedrigen Holztür an der linken Wand.
    »Los jetzt, da rein mit euch. Die Messer, die ihr aus der Küche habt, legt ihr vorher auf das Sofa«, sagte er schroff.
    Selma und Bumann taten, was Söder von ihnen verlangte und bewegten sich langsam auf die niedrige Brettertür zu.
    »Jetzt, wo Zurbriggen tot ist, gehen die Beweise für was auch immer sie getan haben, automatisch an die Staatsanwaltschaft. Das haben sie selbst gesagt«, zeterte Bumann. »Wir haben doch mit all dem nichts zu tun, also warum geben sie nicht auf und lassen uns einfach gehen?«
    Söder grinste jetzt breit.
    »Noch weiß keiner, dass Eddie Kaltenbach Zurbriggen umgelegt hat«, sagte Söder schroff und dirigierte Selma und Söder mit der Pistole weiter in Richtung der niedrigen Brettertür.
    »Die Beweise ... Es hat etwas mit Eddie Kaltenbach zu tun«, sagte Selma.
    »Halts Maul!«, sagte Söder. Er zeigte mit der Pistole noch einmal auf die Brettertür. »Du hast keine Ahnung und jetzt rein da, sonst leg ich euch gleich hier und jetzt um.«
    Bumann öffnete die Brettertür.
    »Ich nehme an, für diesen Verschlag haben Sie sicher auch einen Schlüssel«, sagte Bumann verächtlich.
    »Davon kannst du ausgehen«, sagte Söder kalt.
    Bumann warf Söder noch einen letzten ängstlichen Blick zu, dann bückte er sich und kroch durch die Öffnung. Selma folgte ihm ins Dunkel des dahinter liegenden Raumes. Söder machte die Brettertür zu und schloss ab. Sie waren eingesperrt. Es dauerte noch eine Weile, dann hörten sie, wie auch die Tür von Zurbriggens Folterraum ins Schloss fiel.
     

30
     
    Die E-Mail von Martins Vater Karl an Ram wirkte wie ein Hilferuf. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit griff Ram daraufhin zum Telefon und rief Karl Waller an.
    Karl war nach dem zweiten Klingeln am Apparat. Im Hintergrund hörte Ram den kleinen Paul weinen.
    »Paul ist vor zwei Stunden wach geworden. Er hatte wohl einen Alptraum. Darin ist etwas Schlimmes mit seinem Vater geschehen. Jetzt gibt er keine Ruhe mehr. Wenn ich Martin wenigstens ans Telefon kriegen würde, aber es hebt einfach keiner in dem Hotel ab.«
    Ram hörte Karl an, dass er völlig verzweifelt war. Karl Wallers Besorgnis galt aber nur dem Umstand, dass Paul nicht zu beruhigen war. Der Junge wollte zu seinem Vater. Um seinen Sohn Martin machte sich Karl Waller gar keine Gedanken. Er ging ganz einfach davon aus, dass die Telefonleitung ausgefallen war oder die Rezeption des Hotels, weil ja die Saison vorüber war, über Nacht nicht besetzt war. Ram sagte nichts davon, dass vielleicht ein gesuchter Mörder im gleichen Hotel war und die Telefonleitung gekappt hatte.
    Karl fragte Ram, ob er als Technikfreak eine Möglichkeit sähe, auf anderem Wege mit Martin in Verbindung zu treten. Als Ram das verneinte, bat Karl ihn unumwunden, ob er bitte zu ihnen rüber kommen könnte, er brauche seinen Rat. Ram ließ sich erweichen und betrat zwei Minuten später das Haus der Wallers.
    Paul war nur noch ein zitterndes Häufchen Elend. Kein Wunder, von Waller wusste Ram, dass Paul aufgrund seines Autismus, kaum noch zu beruhigen war, wenn ihn etwas aufregte. Jetzt hatte der Junge Angst und Panik. In seinem Traum war seinem Vater etwas zugestoßen und Ram war mit einem Mal klar, dass allein die Stimme seines Vaters am Telefon, den Jungen kaum würde beruhigen können. Paul musste seinen Vater sehen. Nur so würde sich der Kleine auch wirklich sicher sein können, dass es seinem Vater gut ging.
    Paul stand im Wohnzimmer und weigerte sich, sich zu setzen, oder sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu bewegen.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Was würden Sie an meiner Stelle machen?«, fragte Karl. Ram zuckte die Achseln und sah Paul an, der ihm keinerlei Beachtung schenkte.
    »Ich denke, sie sollten darüber nachdenken, hinzufahren.«
    Karl seufzte und machte ein gequältes Gesicht.
    »Wenn Sie wollen, kann ich Sie begleiten. Wir könnten uns mit dem Fahren abwechseln.«
    Karls Gesicht hellte sich augenblicklich wieder auf. Der Gedanke, mitten in der Nacht nicht allein die lange Fahrt nach Zermatt antreten zu müssen, schien ihm sehr zu gefallen.
    »Das würden Sie tun?«
    Ram nickte.
    »Gut.«
    Karl beugte sich zu Paul hinunter und sah dem Kleinen in

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