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Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
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Blutung zu stillen, vergeblich, das Blut rann unaufhaltsam wie Lava zwischen seinen Fingern hindurch.
    »Mir egal, ich glaube er ist im Keller. Wenn ich mit dir fertig bin, kümmere ich mich um ihn.«
    »Was willst du von Waller?«, fragte Söder mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht.
    »Er hat Eddies Bruder und Eddies Frau auf dem Gewissen.«
    Wie sollte das gehen, dachte Söder. Die Polizei sucht nach dir, du Irrer. Du hast die beiden umgelegt. Aber halt ...Von wem hatte er die Information, von Bumann und der hatte sie von Martin Waller. Dann war da wieder der Schmerz und alles andere war egal. Es ging zu Ende mit ihm. Aber er hatte Glück. Er hatte es selbst in der Hand, wie lange sein Leiden dauern würde. Mit Entsetzen stellte er fest, dass Eddie das Interesse an ihm verloren hatte. Er musste schnell handeln. Eine neue Schmerzwelle durchzuckte seinen Körper und er stöhnte auf. Es fühlte sich an, als hätte er ein glühendes Eisen in den Eingeweiden. Er zog es vor, sofort zu sterben und er wusste auch, wie er das anstellen konnte.
    »Kennst du mich?«, fragte Söder.
    »Nein«, sagte Raphael.
    »Ich kenne aber dich. Du bist Eddie Kaltenbach, Spitzname die Bestie, ein krankes paranoides Schwein.«
    Raphael sah Söder an wie ein Hund, der zum Angriff ansetzt. Sein ganzer Körper versteifte sich und zeigte keine Regung mehr.
    »Deine Frau war eine verdammte Nutte. Sie hat es verdient, zu sterben.«
    Söder brauchte nicht mehr weiter zu reden. Die Kugel traf ihn mitten in die Stirn. Er war erlöst.
     

35
     
    Martin war am Ende des Kellerkorridors angelangt. Immer wieder hatte er sich auf dem Weg dorthin umgedreht. Er kannte diese Angst, die ihn dazu veranlasste. Es war die Angst vorm Schwarzen Mann aus Kindertagen. Der Schwarze Mann konnte praktisch überall lauern, um ihn zu greifen. Während seine früheren Ängste seiner Phantasie entsprangen, waren sie jetzt begründet. Seine Sinnesorgane arbeiteten auf Hochtouren. Bevor er die Abstellkammer am Ende des Ganges betrat, betrachtete er noch einmal das Kreuz, das wie ein Wegweiser an der Stirnseite des Korridors hing. Es schien ihn anspringen zu wollen. Dann schrak er zusammen. Das Knallen drang nur gedämpft bis in den Keller. Aber er war sicher, was es war. Ein Schuss und er kam aus der Etage über ihm. Schnell betrat er jetzt den Raum und ging hinüber zu dem Regal, das jetzt wieder an die Wand gerückt war. Auf dem Boden in der gegenüberliegenden Ecke lagen die Überreste eines elektronischen Gerätes. Das CB-Funkgerät, fuhr es ihm durch den Kopf. Gleichzeitig fielen ihm die roten Fußabdrücke auf dem Steinboden auf, die sich durch die Tür nach draußen in den Gang schlängelten und immer schwächer wurden. Sein Herz schlug schneller. Was wenn es keine Farbe, sondern Blut ist, dachte er. Selmas Blut!
    Beherzt zog er das Regal nach vorne und sah die Tür dahinter. Sie war verschlossen, aber der Schlüssel steckte von außen. Er öffnete die Tür und schlüpfte in den hell erleuchten Raum dahinter. Schon beim Reinkommen traf ihn ein erneuter Würgereiz. Diesmal musste er sich übergeben. Zurbriggens geköpfter Leichnam und das viele verkrustete Blut am Boden waren zu viel. Aber er hatte keine Zeit, sich von dem Schock zu erholen. Der Schuss, den er eben gehört hatte, konnte nur bedeuten, dass Kaltenbach und Söder im Erdgeschoss aufeinandergetroffen waren. Die Wahrscheinlichkeit stand hoch, dass einer von beiden bald hier in den Kellergewölben auftauchen würde und bis dahin musste er Selma gefunden haben. Als er sich in dem Raum umblickte, vermied er es, den toten Hoteldirektor anzuschauen. Nach wenigen Sekunden war ihm aber klar, dass es sich hier um eine Folterkammer handelte. Eisenringe, Ketten und die Werkbank mit dem Schraubstock und dem anderen Handwerkszeug. An diesem Ort konnten sie nur einem Zweck dienen. Schmerzen zufügen. Sein Blick blieb an der niedrigen Brettertür hängen. Er drückte sich an der Wand vorbei, hinüber zu der Tür und beugte sich hinunter. Hier steckte der Schlüssel leider nicht im Schloss.
    »Selma, bist du da drin?«
    Keine Antwort.
    »Selma ...«
    »Martin?«
    Er rüttelte an der Tür. Sie war nicht so stabil, wie sie aussah, aber das Schloss hielt seinem Ziehen und Zerren stand.
    »Ja, ich bin’s«, sagte er. »Stemm dich von innen gegen die Tür, ich ziehe von außen.« Er hörte, wie sich jemand von innen gegen die Tür warf. Martin benutzte die mitgebrachte Eisenstange als Stemmeisen, indem er sie in einen Spalt

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