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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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gebrochen«, knurrte er. »Leg dich hin, damit das Nasenbluten aufhört.« Nachdem er seine Truppe inspiziert hatte, ging er zum Gleiter zurück und wollte die Tür der Heckkabine öffnen. Entweder war sie verzogen oder von innen verriegelt. Er hämmerte dagegen, wobei er versuchte, die Aufmerksamkeit der Insassen zu erregen, nicht jedoch die der. Fauna von Gras. »Älterer Bruder!«
    Nichts. Keine Reaktion.
    Er stieg in die Bugkabine und kramte die Rucksäcke hervor, die sie mitgenommen hatten.
    »Hört mal«, sagte Little Bridge und betrachtete furchtsam die Sonne, die bereits tief im Westen stand. »Wir sollten im Gleiter übernachten. Wenn die Hippae uns finden, sind wir dort sicher.«
    »Der Sumpfwald ist gleich dort vorne«, sagte Highbones. »Wir gehen hin.«
    »Der Sumpfwald! Bist du verrückt?«
    »Ich sagte, wir gehen hin. Wer hierbleiben will, soll das ruhig tun. Du kannst ja versuchen, den Gleiter zu reparieren. Ich gehe jedenfalls in den Wald. Die Hippae halten sich nämlich vom Wald fern.«
    »Die Menschen auch«, murmelte Steeplehands. »Und wenn sie doch hineingehen, kommen sie dabei um.« Allerdings sagte er das nur leise.
    Highbones schwieg. Er befand sich bereits auf halber Strecke zur Spur, die sie vom Gleiter aus verfolgt hatten. Als er sie erreicht hatte, verhielt er den Schritt und untersuchte sie. Die Schneise, die durch das hohe, harte Gras geschlagen worden war, ermöglichte ein bequemes Fortkommen. Er sah sich nicht um, hörte aber nach kurzer Zeit, daß die anderen ihm folgten. Er hoffte, daß sie ihre Rucksäcke dabei hatten; er würde nämlich nicht zurückgehen und sie holen.
     
    In der Heckkabine erlangte Shoethai wieder das Bewußtsein. Er und der Ältere Bruder waren gegen die Tür geschleudert worden beziehungsweise gegen den Verschlußmechanismus. Er schaute zum Fenster hinaus. Es wurde dunkel.
    »Älterer Bruder!«
    Fuasoi stützte sich mit den Händen ab und setzte sich gerade hin. »Was ist passiert?«
    »Wir… der Gleiter… er ist abgestürzt.«
    »Du hast doch die Inspektion durchgeführt!«
    »Wir… ich… ich wußte nicht, daß wir auch mitfliegen würden!«
    »Du warst das?«
    Shoethai schwieg und nahm eine embryonale Körperhaltung ein. Fuasoi war sich der Ironie des Vorgangs durchaus bewußt. Er stieß ein bellendes Gelächter aus. »Hast wohl einen Haß auf sie, was?« fragte er, ohne indes mit einer Antwort zu rechnen. »Dachtest, du könntest zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – oder noch mehr?« Statt einer Antwort ertönte nur ein Schniefen. »Verschwinden wir von hier. Du weißt, daß du soeben vielleicht die Chance auf die Neue Welt verspielt hast, Shoethai. Ich weiß nicht, ob der Schöpfer dich noch mit Wohlgefallen betrachten wird.«
    Shoethai stieß einen Wutschrei aus und stürzte sich auf Fuasoi. Die Tür entriegelte sich selbsttätig, und sie fielen aus dem Gleiter. Shoethai schrie noch immer.
    Fuasoi versetzte dem Angreifer einen Faustschlag und erhob sich. Shoethai hockte im Gras, wobei er abwechselnd schluchzte und brüllte. Die Tasche war ebenfalls aus der Maschine gefallen. Fuasoi öffnete sie und nahm den Behälter heraus. Die Viren. Na schön.
    Eigentlich hatte er sie persönlich über Commons verteilen wollen, aber nun würden sie eben vom Winde verweht werden. Er griff nach dem Messer und schlitzte die Verpackung auf.
    Plötzlich hielt er inne. Ein Hund tauchte im Gras auf. Ein großer Hund. Er grinste Fuasoi an.
    Dieser handelte reflexartig. Er schleuderte das Päckchen gegen den Hund und versuchte, wieder in den Gleiter zu klettern. Das Päckchen zerbarst und nebelte die heranstürmende Bestie mit schwarzem Pulver ein. Shoethai heulte ein letztesmal auf.
     
    Währenddessen standen Highbones und die anderen auf dem Kamm eines langgestreckten Hügels; in dem Moment, als der Waldrand in Sicht kam, hörten sie hinter sich ein Geheul. Es klang fast freudig. Die Kreaturen, die dieses Geheul ausgestoßen hatten, kamen zunächst nicht näher. Highbones und seine Truppe indes nahmen die Beine in die Hand. Nun nahmen die Bestien die Verfolgung auf. Highbones hätte nicht gedacht, daß er so schnell rennen könnte. Steeplehands und Long Bridge hetzten keuchend hinter ihm her. Die beiden anderen waren zurückgefallen. Sie hatten kürzere Beine. Little Bridge war fast noch ein Kind.
    »Wartet!« schrie Ropeknots. »Wartet auf uns!«
    »Wir treffen uns in der Hölle wieder«, keuchte Steeplehands und beschleunigte.
    Das Geheul kam immer näher. Ihre

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