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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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allzu viel tun. Du wirst es schaffen; das heißt, wenn es dir gelingt, ein gewisses Feingefühl an den Tag zu legen.«
    »Ja, Bruder«, sagte Bruder Lourai mit demütig niedergeschlagenem Blick. »Ich will es versuchen.«

 
8
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    Bevor Rigo noch die Gelegenheit bekam, die Grünen Brüder zu besuchen, klingelte das Telly und verkündete das Neueste vom Sprung. Die bon Damfels’ hatten sich zur Jagd versammelt, aber kein Hund und kein Reittier hatte sich blicken lassen. Salla, eine von Roald Fews Informanten, hatte Commons benachrichtigt, und Roald hatte seinerseits Opal Hill informiert.
    Längst ausgearbeitete Pläne wurden in die Praxis umgesetzt. Die Botschaft wimmelte nur so vor Putzfrauen und Köchen, die alle Vorbereitungen für den Empfang trafen, der in drei Tagen stattfinden würde.
    Im kleinen Haus biß Eugenie einen Faden durch und sagte ihrem artigen Haustier, es solle eine Vierteldrehung nach links machen. Niemand sonst auf Opal Hill hatte das Mädchen bisher zu Gesicht bekommen. Und niemand hatte Eugenie bisher so zu Gesicht bekommen.
    Auf dem Anwesen der bon Damfels’ hakte Stavenger die Liste der Teilnehmer ab. Shevlok. Sylvan. Die Jüngeren aber nicht. Niemand von den jüngeren Verwandten. Shevlok würde angewiesen werden, dem fragras- Mädchen, Stella, zum Schein den Hof zu machen, und damit wäre dieses Problem gelöst.
    In Commons stimmten die Musikanten die Instrumente und probten die Stücke, der Weinhändler überprüfte die Bestände, und die zusätzlich eingestellten Köche wickelten die Messer in die Schürzen. Gleiter nahmen Kurs auf Opal Hill.
    Auf der Estancia der bon Smaerloks, dem Anwesen der bon Tanligs sowie auf allen anderen Estancias inspizierten die Frauen ihre Ballkleid-Kollektionen und überlegten sich, welches sie anziehen sollten, während die Töchter schmollten. Keine der jungen Damen würde mitgehen; so war es beschlossen worden. Zu gefährlich. Nur ältere Frauen, Frauen mit gesundem Menschenverstand, Frauen, die bereits auf eine Anzahl von Liaisons zurückblickten. Einigen von ihnen fiel der Part zu, mit dem Sohn der Yrariers zu flirten; es waren gutaussehende, erfahrene Frauen. Welche Folgen auch immer der Empfang in der Botschaft von Heiligkeit auf Gras haben würde, eine Liaison mit dem jungen Yrarier wäre unzulässig. So hatten die älteren bons es bestimmt.
    Auf Opal Hill ging Roderigo Yrarier derweil die Gästeliste durch, registrierte das Fernbleiben der jungen Leute und kochte vor Wut wegen des Affronts gegen seine Familie und der Herabwürdigung seines guten Namens.
     
    Obermun bon Haunser hatte sein Versprechen gegenüber Marjorie wahrgemacht und ihr Admit Maukerden als ›Sekretär‹ empfohlen. Während des Vorstellungsgesprächs, das sie mit dem hochgewachsenen, von sich eingenommenen Mann führte, sagte er ihr, daß er die bons aller Familien kannte sowie deren Eltern und daß er über alle Liaisons informiert sei. Außerdem wüßte er, zwischen wem Sympathien und Antipathien bestünden. Er hatte ihr zu verstehen gegeben, daß er eine private Suite erwartete sowie ein Salär, bei dem Rigo erstaunt eine Augenbraue hochzog.
    »Ich vertraue ihm nicht«, sagte Marjorie zu Rigo.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Rigo. »Aber stell ihn trotzdem ein. Erteile ihm irgendeinen Auftrag, und dann werden wir ja sehen, was dabei herauskommt.«
    Nach kurzer Überlegung wies Marjorie Admit an, eine Datei über sämtliche Gäste des Empfangs anzulegen, mit Angabe von Verwandtschaftsbeziehungen und sonstigen persönlichen Informationen, die es erleichtern würden, bei der Konversation Bekanntschaften zu machen. Für jemanden, der vorgeblich so gut Bescheid wußte, ließ er sich indes reichlich Zeit. Schließlich präsentierte er die Arbeit mit einer schwungvollen Handbewegung.
    Marjorie dankte ihm mit einem Lächeln, das nichts außer Unverständnis und Dank ausdrückte. Dann gaben sie und Rigo die Datei an Persun Pollut weiter.
    »Oh, mein lahmes linkes Bein«, murmelte Persun. »Dieser Depp ist nicht einmal imstande, eine Nichte von einer Tante oder einen bon Maukerden von einem bon Bindersen zu unterscheiden.«
    »Falsch?« fragte sie mit säuselnder Stimme.
    »Außer den Obermums und Obermuns stimmen die allerwenigsten Angaben. Da hätte er auch gleich raten können. Wenn Sie sich an dieser Liste orientieren, werden die bons Sie

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