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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Planeten gelangen wollten, wurden von Regierungsvertretern ihrer Wunschziele darauf hingewiesen, daß in Anbetracht der mutmaßlich von Baidee zu vertretenden extraplanetarischen Feindseligkeiten Baidee von Thyker unerwünscht seien.
    * * *
    Auf Hobbs Land waren die Opfer der Baidee auf das Hochplateau gebracht und begraben worden, bis auf jeweils einen Toten aus den Siedlungen und einen von der Zentralverwaltung, die in der Nähe der Tempel beerdigt werden sollten. Jedem, der an der Beerdigung teilgenommen hatte, war dabei die Ausdehnung der Hügel aufgefallen. Im Vergleich zum letzten Mal waren sie größer geworden und hatten zugleich ihre Form verändert. Zudem schoß der Hügel im Zentrum der strahlenförmigen Wälle wie Spargel in die Höhe. Und als ob der Überraschungen damit noch nicht genug gewesen wären, bildeten sich auch an anderen Stellen des Hochplateaus solche strahlenförmigen Konfigurationen aus; einige von ihnen wuchsen ziemlich schnell. Dern reagierte gelassen; nach allem, was geschehen war, vermochte ihn eh nichts mehr zu erschüttern.
    Als Samstag davon erfuhr, verspürte sie im ersten Moment Angst. Doch dann entspannte sie sich wieder. Es war alles in Ordnung. Sie hatte nicht das Gefühl, die Sache mit irgend jemandem erörtern zu müssen, nicht einmal mit Jep. Es wußte ohnehin jeder, nur daß niemand darüber sprach.
    Die Brände waren gelöscht, und die Verwundeten waren alle versorgt. Wer von ihnen jetzt noch lebte, sagten die Ärzte, wäre wahrscheinlich über den Berg. Dern hatte sich an diesem Morgen an alle Siedlungen gewandt und die Leute darauf hingewiesen, daß sie sich trotz der momentanen Isolation des Planeten keine Sorgen machen müßten; weil zur Zeit kein Export möglich war, würde die Speisekarte sogar noch reichhaltiger ausfallen als sonst. Auch die Bestände an Medikamenten würden noch für längere Zeit reichen. Aber sie müßten eben für eine Weile auf neue Kleider, Schuhe und Freizeitartikel von anderen Planeten verzichten. In zehn Tagen würde im Kunstzentrum ein Web- und Nähkurs sowie ein Schusterlehrgang stattfinden. Außerdem wurde eine neue Theatergruppe aufgestellt.
    Nach Auskunft von Mysore Hobbs würde es mindestens ein Standard-Jahr dauern, bis auf Phansure ein neuer Transmitter gebaut und nach Hobbs Land transportiert wurde. Und weil die orbitale Konstellation beider Welten zur Zeit nicht die günstigste war, würde es vielleicht noch länger dauern. Außerdem würden die phansurischen Techniker dann noch eine gewisse Zeit für die Installation des Transmitters benötigen, so daß Hobbs Land inzwischen keine Lieferungen von anderen Planeten empfangen konnte. Es sei denn, ein Transmitter würde zerlegt geliefert und von phansurischen Technikern montiert, was den Zeitaufwand um zwei Drittel verringern würde.
    Die Ernte wurde solange eingelagert. Nur daß niemand sich bisher gefragt hatte, was geschehen sollte, wenn die Lagerhäuser voll waren. Was die verderblichen Erzeugnisse betraf, so brauchten sie laut Mysore Hobbs nicht gelagert zu werden. Die Siedler sollten den Eigenbedarf decken und den Überschuß dann unterpflügen.
    »Wie pflügt man denn Milchkühe unter?« hatte Africa verärgert gefragt. »Man kann sie höchstens melken.« Die Milchwirtschaft wurde weiterhin aufrechterhalten, aber die Feldarbeiter der Siedlung Eins pflügten bereits zirka hundert Quadratmeilen mit Kopfsalat um.
    Africa und ihre Freiwilligen hatten den von den Baidee zurückgelassenen Transmitter in einem Canyon nördlich der Zentralverwaltung gefunden. Aus dem Umstand, daß nichts hindurchging, schlossen Theor Close und Betrun Jun, die phansurischen Ingenieure, die nun mit den Siedlern auf Hobbs Land festsaßen, daß die Ein-Weg-Schaltung aufgehoben worden war. Immerhin besaßen sie nun ein Studienobjekt; sie fragten sich, ob sie das Gerät auseinandernehmen oder umprogrammieren sollten. Dann erkannten sie indessen, daß der Transmitter überhaupt nicht programmiert war; also war er für die Demontage bestimmt. Da die Ingenieure jedoch kein Handbuch zur Verfügung hatten, erschien ihnen die Sache zu riskant. Schließlich verständigten sie sich darauf, daß es sich um einen archaischen Festziel-Transmitter handelte, für dessen Modifikation sie weder über das Wissen noch die Bauteile verfügten, und überhaupt scheuten sie das Risiko, das damit verbunden war.
    Schließlich wurde der Transmitter auf Theors Vorschlag hin einfach umgekippt und umzäunt. Nun würde jeder

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