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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Eindringling in massivem Fels rematerialisieren. Africas und Sams Plan, sich in der Nähe des Transmitters zu verstecken und einen eventuellen Eindringling abzufangen, wurde von Dern Blass abgelehnt. Er wollte keine weiteren Menschenleben aufs Spiel setzen. Außerdem hatte Mysore Hobbs andere Pläne.
    Das ganze System richtete den Blick auf das isolierte Hobbs Land. Die einundzwanzig Ständigen Mitglieder von Authority waren zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Thyker mußte sich vor einem Untersuchungsausschuß verantworten. In Enforcement wurde der Bereitschaftszustand ausgerufen.
    Von Enforcement aus hatte Altabon Faros eine dringende Meldung an Ninfadel abgesetzt.
    Der Awateh sah seine Söhne lächelnd an und erteilte einige Befehle. Der Allmächtige Gott hatte beschlossen, eher früher als später zur Tat zu schreiten.
    * * *
    Am Grab von Willum R., der kürzlich vor dem Tempel der Siedlung Eins begraben worden war, trauerten Jep und Samstag, Sam und China Wilm sowie Africa. Gotoit Quillow, Deal, Sabby und Thurby Tillan saßen an der Rückseite des Tempels und weinten um ihre toten Gefährten. Jep hatte den Eindruck, daß er seit seiner Entführung durch Mugal Pye ständig geweint hatte beziehungsweise den Tränen nahe gewesen war. Er hatte gehofft, nach der Rückkehr in die Siedlung Eins würden die Dinge sich wieder zum Besseren wenden, doch das war ein Irrtum gewesen.
    Samstag lag auf dem Bauch, hatte den Kopf auf die Hand gestützt und betrachtete die Grashalme vor ihrer Nase. Sam saß zusammen mit der hochschwangeren China unter einem Baum. Sie saß mit dem Rücken an seiner Brust, und er hatte die Arme um sie gelegt.
    »Was wird nun geschehen?« fragte China. Obwohl sie nur geflüstert hatte, trugen die Worte in der Stille bis zu den anderen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Sam. »Wir wären ein Stück weiter, wenn wir wüßten, was genau die Baidee mit ihrem Überfall bezweckten.«
    »Das ist doch wohl offensichtlich«, sagte Africa. »Den Augenzeugenberichten zufolge waren sie noch halbe Kinder. Sie wollten Soldat spielen und sehen, wie wir auf die Zerstörung unserer Götter reagierten.«
    »Das weiß ich auch«, erwiderte Sam. »Im übrigen ist das kein Widerspruch zu dem, was ich gesagt habe.«
    »Mehr gibt es dazu wohl nicht zu sagen«, fuhr Africa fort. »Mehr dürfte nicht dahinterstecken. Sie wollten unsere Reaktion testen. Schließlich sind sie Baidee. Die Vorstellung, daß es reale Götter gibt, ängstigt sie.«
    Sam erinnerte sich an den Alptraum, den Shan gehabt hatte. »Dieser Shan Damzel – er war derjenige, der Angst hatte.«
    »Ängstliche Menschen machen Dummheiten. Und wo wir nun ihren Transmitter blockiert haben, werden sie wieder Angst bekommen, weil sie nicht wissen, was wir als nächstes tun werden.«
    »Was werden wir denn tun?« fragte China und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    »Wir trauern um unsere Freunde und Verwandten, die durch einen Akt sinnloser Gewalt umgekommen sind«, sagte Sam, der bisher geglaubt hatte, so etwas wäre nur in Voorstod möglich gewesen.
    »Wenn wir damit fertig sind, werden wir wahrscheinlich wieder das tun, was wir immer schon getan haben.« Auch Samstag wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und drückte Jeps Hand.
    Eine Katze erschien hinter dem Tempel und miaute Samstag an.
    »Was hat sie gesagt?« fragte China.
    »Sie sagte, die überschüssige Milch sollten wir lieber den Katzen geben; wir möchten bitte der Molkerei Bescheid sagen. Außerdem sollen wir nichts in den Lagerhäusern der Zentralverwaltung einlagern, bis die Katzen sie durchsucht haben; dort gäbe es nämlich jede Menge ferfs. Die Katzen würden auf dem Hochplateau gebraucht, um ferfs für die Götter zu jagen, aber sie selbst hätten nichts zu fressen.«
    »Ich werde mich darum kümmern«, sagte Sam und erhob sich. Dann half er China auf die Beine, und die beiden gingen langsam zur Siedlung zurück.
    »Armer Sam«, sagte Africa.
    »Wieso ›armer Sam‹?« fragte Jep.
    »Weil er das ganze Leben lang auf der Suche war und nun erkannt hat, daß er nach der falschen Sache gesucht hatte; nur daß er immer noch nicht weiß, wonach er wirklich suchen muß.« Sie betrachtete ihre abgearbeiteten Hände und gelangte zu dem Schluß, daß sie ein perfektes Symbol für China seien. Unförmig, voller Mitleid, voller Angst, orientierungslos. Arme China. Armer Sam.
    »Wenn wir es wüßten, könnten wir es ihm sagen«, sagte Jep nachdenklich.
    »Ich kann es ihm nicht sagen, weil ich

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