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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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hatte, wurde ein Schluchzen.
    »Nela, Nela«, sagte Fringe, kniete vor ihnen nieder und nahm Nela in den Arm. »He.«
    »Ich habe solche Angst«, flüsterte Nela. »Ich habe solche Angst, Fringe. Es ist so dunkel, und ich fühle mich so elend.«
    »Wir sind keine Helden«, sagte Bertran mit zitternder Stimme. »Wir sind nicht sehr tapfer.«
    »Ihr seid die tapfersten Menschen, die ich kenne«, sagte Fringe mit fester Stimme und klopfte ihnen sachte auf die Schulter. Das war ihre Überzeugung. »Das seid ihr wirklich! Ihr seid euer ganzes Leben mutig und tapfer gewesen. Ihr zeigt es nur nicht so deutlich und gebt auch nicht damit an. Hört, ich schwöre euch… ich schwöre euch beiden, ich bin eure Freundin und werde alles tun, was in meiner Macht steht, daß euch nichts zustößt!«
    Nela seufzte. Unter Fringes Händen schien sie sich zu entspannen. »So mußten wir eben immer sein.«
    »Das ist es nämlich, was Mut ausmacht«, murmelte Fringe und hielt sie umschlungen. »Zu sein, was ihr sein müßt, ohne zu jammern. Jedenfalls sagt Zasper das.«
    »Vielleicht ist das das Schicksal der Menschheit«, sagte Nela. »Einfach mutig zu sein.« Sie holte ein paarmal tief Luft und entspannte sich.
    »Damit hätten wir drei Antworten«, sagte Fringe. »Kinder, Himmel, Mut.«
    »Das bringt uns auch nicht weiter«, sagte Bertran. »Etwas so Banales wird diese… Wesen nicht zufriedenstellen! Die Große Frage besitzt denselben Stellenwert wie die Suche nach dem Gral, die Suche nach dem Stein der Weisen oder der Fang eines Einhorns. Unsere Rasse ist besessen von der Suche und von Suchern. Als Kinder träumen wir erst von der Suche und dann von der Sache, die wir suchen. Zweifellos sind manche von uns für den Versuch geboren. In welchen Verhältnissen wir auch immer leben, wir streben ständig nach der Freiheit!«
    Fringe wurde von der Sehnsucht in seiner Stimme angerührt.
    Er seufzte. »Wie kam es überhaupt dazu, daß Woanders sich mit dieser Großen Frage befaßt?«
    »Der Ursprung liegt nicht hier. Es begann vor langer Zeit in der größten Bildungsstätte des bekannten Universums, der Brannigan-Galaxität. Nachdem die Götter von Hobbs Land die Menschheit ausgelöscht hatten, harrt die Frage nun auf Woanders der Beantwortung«, sagte Fringe.
    »Bist du sicher, daß die übrige Menschheit ausgelöscht wurde?«
    »Natürlich. Nachdem die Götter sie übernommen hatten…«
    »Bist du sicher, daß sie die Menschen übernommen haben? Ich weiß zwar, daß du das gesagt hast, aber bist du dir auch sicher?«
    »Ja, Bertran. Sie haben sie übernommen. Und sie löschten die Menschheit aus. Der einzige Ort im Universum, an dem noch Menschen leben, ist hier. Also kann die Große Frage auch nur hier beantwortet werden. Das liegt doch auf der Hand.«
    Er lehnte sich gegen den Stein und sackte dort zusammen. Nela sank mit ihm zu Boden. Sie atmete schwer. »Dann gibt es also Götter im All, welche die Menschheit vernichtet haben«, flüsterte Bertran. »Und hier gibt es Götter, die erpicht darauf sind, die Überlebenden auch noch zu töten. Dann besteht das Schicksal der Menschheit vielleicht darin, von ihren Göttern ausgelöscht zu werden; eine solche ironische Antwort würde ihnen sicher gefallen.«
    »Ich würde ihnen das lieber nicht sagen«, flüsterte Nela.
    »Wenn das tatsächlich die Antwort ist, werden sie sie wahrscheinlich schon kennen«, sagte Fringe nüchtern.
     
    »Ich frage mich, wie du überhaupt den Abschluß an der Akademie geschafft hast«, sagte Danivon zornig und hieb gegen den Gleiter, der auf einer in den Fluß Floh ragenden Landzunge stand, direkt oberhalb der Großen Mauer. »Und die Fluglizenz hast du wohl bei einer Tombola gewonnen?«
    »Wir mußten diese verdammten Kisten nicht fliegen«, murmelte Zasper ärgerlich. »Wir flogen große Maschinen mit guten Gleiteigenschaften.«
    »Die Thermik war gut«, sagte Danivon zornig. »Aber deine Landung war unter aller Sau.«
    »Immerhin habe ich uns heil runtergebracht«, gab Zasper zu bedenken.
    »Durch deine Landung ist der Gleiter beschädigt worden, und ich finde den Defekt nicht.«
    »Ich halte gern die Lampe.«
    »Der Motorraum ist ziemlich unzugänglich, und hier kann nur einer arbeiten. Ich brauche aber beide Hände für die Reparatur. Wir müssen auf das Tageslicht warten, Zasper.«
    »Wir haben schon zu lange gewartet. Was riechst du?«
    »Schmerz, Zasper. Leid. Furcht. Dunkelheit. Noch weitere Vorschläge?«
    »Nein«, sagte er. »Ich hoffe nur, daß

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