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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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verbleibt, wird es zuerst zu großer Unruhe unter den Völkern der Erde führen, und dann wird eine Pest eingeschleppt, welche die menschliche Rasse auslöscht.«
    Sie versuchten das zu verarbeiten. »Woher willst du das wissen?«
    »Prognostik ist unsere Wissenschaft. Darin sind wir sehr gut. Wenn auch nicht perfekt. Nichts ist perfekt. Aber wir haben Kenntnis von den Arbai und ihrem Netzwerk. Und wir haben mit Hilfe unserer Wissenschaft bestimmte Folgen ermittelt, die sich ereignet haben oder ereignen werden. Wir sprechen von einer Näherung, wenn wir sagen, die Station, die Tür, das Tor muß geschlossen werden, wenn eure Rasse überleben soll. Das Geschenk, das wir euch machen, dient dazu, das Öffnen des Tors zu erkennen und es wieder zu schließen, ohne daß die Menschheit etwas davon erfährt.«
    »Und wir sollen es wieder schließen?«
    »Wir werden euch in die Lage versetzen. Es ist ganz einfach. Das Tor wird sich in der Nähe des Standorts öffnen, an dem ihr euch zum gegebenen Zeitpunkt befindet. Es wird euch keinerlei Unannehmlichkeiten bereiten. Und wir werden uns für eure Hilfe erkenntlich zeigen.«
    »Wie denn?« fragte Bertran unverblümt. »Wie? Was habt ihr uns zu bieten?«
    »Was hättet ihr denn gern? Reichtümer? Eure Leute haben eine Vorliebe für Reichtümer. Ein langes Leben? Das bieten wir euch an.«
    »Könntet ihr uns auch trennen?«
    Das Wesen schauderte, als ob es frieren würde. Es stieß einen erstickten Laut aus und krümmte sich. Dann schüttelte es sich noch einmal und gewann mühsam die Fassung wieder. »Nein«, keuchte es. »Wir würden das als eine Obszönität betrachten. Wir haben uns an euch gewandt, weil ihr so seid wie wir, multipel. Würde einer von uns sich freiwillig von den anderen trennen? Würden wir solch eine Grausamkeit begehen, einen von unserer Art zu isolieren? Wir sind nicht einmal imstande, mit Einzelpersonen zu sprechen!«
    Nela wollte etwas sagen, doch Bertran legte die Hand auf die ihre.
    »Wenn ihr mir Unbehagen verursachen wollt, dann ist euch das gelungen«, murmelte das Wesen. »Aber ich sollte mich nicht darüber aufregen. Schließlich habe ich euch auch Unbehagen verursacht. Schwamm drüber.«
    »Müssen wir uns sofort wegen der Belohnung entscheiden?« fragte Bertran. »Du hast die Sache nämlich sehr kurzfristig angesetzt.«
    »Nein«, sagte Sellerie und versteifte sich erneut. »Nein. Wir können euch den Wunsch auch später erfüllen, selbst aus großer Entfernung. Entscheidet euch so schnell wie möglich, aber nicht sofort.«
    Nun meldete Nela sich zu Wort. »Was sollen wir überhaupt tun?«
    Die Sache war ganz einfach. Sellerie wiederholte es ein paarmal, um sicherzugehen, daß sie ihn auch wirklich verstanden. Das Ding würde zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort materialisieren. Die Zwillinge würden den Vorgang verfolgen. Dann würden sie eine Vorrichtung an dem Tor anbringen, wodurch es wieder entmaterialisierte. Die Welt wäre gerettet. Niemand würde etwas davon erfahren. Und wenn die Zwillinge sich dann entschieden hatten, durften sie ihre Belohnung anfordern.
    »Sucht euch etwas aus«, sagte Sellerie. »Formuliert euren Wunsch in klaren Worten und sagt, was ihr haben wollt. Dann sprecht in den Sender, den ich hierlassen werde und zerstört ihn anschließend. Wir werden die Nachricht empfangen.«
    »Eine Belohnung für uns beide?« fragte Bertran, der sich einen persönlichen Wunsch erfüllen wollte, den Nela nicht teilte. Einmal. Nur einmal.
    Aber es sollte nicht sein.
    »Ihr müßt euch schon auf einen Wunsch einigen«, sagte das Ding mit offensichtlicher Abscheu, als ob die Frage erneut an ein Tabu gerührt hätte. Dann verstummte es, als ob es nachdenken würde. »Dieses Geschenk wird das m#dk’clm*tbl [Muh- gurgel- duhk- klick- cullum- raspel- tubbel] Andenken sein. m#dk’clm*tbl bezeichnet nicht nur eine enge Freundschaft, sondern ein verwandtschaftliches Verhältnis. Wir werden ihrer/seiner immer gedenken. Dieses Geschenk ist zum Gedenken an eine besondere Freundschaft.«
    Das Wesen gab ihnen das Gerät, ein Objekt von der Größe eines Lippenstifts. Es sagte ihnen, wie, wann und wo sie es benutzen sollten. Dann händigte es ihnen noch ein etwas kleineres Gerät aus, den Sender. Dann stand es auf, verneigte sich oder nickte, ging zur Tür hinaus, wankte die Stufen hinunter, ging über den festgestampften Erdboden des Parkplatzes und verschwand hinter dem Wohnwagen der Manginis, ohne auf der anderen Seite wieder zum

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