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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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London zurück bin … Aber ein andermal gern, einverstanden?«
    Sie nahm seine Hand, zärtlich wie eine dankbare Frau, die bereit ist, ihre Schuld zurückzuzahlen.
    »Na gut, meinetwegen …«, antwortete er großmütig. »Aber ich verlange alle weiteren Abende bis zu deiner Abreise! Da fällt mir ein … Ich könnte dich doch in New York besuchen, was meinst du? Wäre das nicht fantastisch? Wir würden zusammen aufs Rockefeller Center steigen, die Fifth Avenue entlangspazieren, in einem Luxushotel übernachten …«
    »Das wäre ein Traum, Bruno!«, antwortete Hortense und streichelte sanft seine Finger.
    Und dir soll der Arsch abfaulen, du blöder Trottel!, dachte sie.
    Am selben Abend aß Hortense bei Josiane und Marcel zu Abend.
    Marcel war früh von der Arbeit heimgekommen. Er hatte ein Bad genommen und dabei Luis Mariano gehört, hatte die ersten Noten von Mexico , Meeeeexiiiiicoooo, mitgesungen, einen Morgenrock mit fliederfarbenen Samtaufschlägen angezogen, seine rot behaarte Brust mit Eau de Toilette besprengt und sich glücklich zu Tisch gesetzt. Er freute sich auf einen ruhigen, friedvollen Abend, er würde die in Cognac geschmorten Kalbsnierchen essen, die Josiane zubereitet hatte, eine gute Zigarre rauchen und dabei seine Frau und seinen Sohn mit Blicken streicheln … Diesen Moment des Tages mochte er am liebsten, doch solche Momente waren selten geworden.
    Sich am Bauch kratzend, setzte er sich hin, erklärte, dass er ein komplett aufgezäumtes Pferd verschlingen könne, und tunkte ein Stück Brot in die Nierchensauce.
    Die Sonne neigte sich über dem Parc Monceau, und in der Ferne hörte man den hellen Klang einer Flöte, der durch eine erstaunliche Stille perlte, als stünde alles Leben plötzlich still. Er vergaß die Uhrzeit, er vergaß seinen Tag, er vergaß all seine Sorgen. Es ist Sommer, sagte er sich, ich kann gleich aufstehen, oben ohne mit meiner Choupette rausgehen, ihr im Bett was vorsingen, den Nebel aus meinem Kopf vertreiben …
    Josiane räumte die Teller weg. Junior verlangte ein Kastanieneis. Und Makronen …
    Marcel öffnete seine Zigarrenschachtel. Wählte eine Zigarre aus. Schnupperte daran. Rollte sie zwischen den Fingern. Rülpste. Entschuldigte sich bei Hortense. Senkte den Kopf, sah sie alle an und seufzte.
    »Ach, könnten doch nur alle Tage so sein … Ohne Probleme, ohne Wolken über meinem Kopf, eingehüllt in die wärmende Liebe der Meinen. Ich will nie wieder etwas über die Firma hören … na ja, wenigstens nicht bis morgen früh …«
    »Tja, aber das ist es gerade …«, sagte Josiane und setzte sich zurück an den Tisch. »Wir müssen reden, mein Dickerchen! Uns juckt da so einiges, deinen Sohn und mich … Wir sind schon kurz vorm Hautausschlag.«
    »Nicht heute Abend, Choupette, nicht heute Abend … Ich fühle mich wohl, ich entspanne … Mein Cholesterinspiegel sinkt, mein Herzmuskel entspannt sich, und ich möchte dir Süßholz ins Ohr raspeln …«
    Er beugte sich vor und zwickte sie munter in die Seite.
    Sie rückte von ihm weg und verkündete dramatisch: »Es ist was faul, Marcel, so faul, fauler geht’s nicht mehr!«
    Als Erstes erzählte Josiane ihm von ihrem Treffen mit Chaval im Royal Pereire. Dann erklärte Junior seinem Vater, was er in Chavals Kopf gesehen hatte. Und zum Schluss berichtete Hortense von ihrer Verabredung. Marcel hörte zu, streifte die Zigarrenasche ab und biss die Kiefer zusammen.
    »Bei der Geschichte zieht’s einem die Schuhe aus«, schloss Josiane, »aber wir haben garantiert nichts davon erfunden …«
    »Seid ihr sicher, dass ihr euch das nicht nur einbildet?«, fragte Marcel, ehe er die Havanna wieder zwischen die Lippen nahm.
    »Chaval hat mir alles erklärt«, sagte Hortense. »Du brauchst ja nur die Abbuchungen von deinen Privatkonten zu kontrollieren … Dann hast du den Beweis!«
    Marcel räumte ein, dass das in der Tat ein Beweis wäre.
    »Diese Frau wird uns nie in Ruhe lassen, mein großer, starker Bär! Sie wird uns bis in alle Ewigkeit hassen. Sie erträgt es nicht, dass sie abserviert wurde. Ich habe es dir schon tausendmal gesagt, du bist zu gut zu ihr … Statt sie milde zu stimmen, verletzt du sie mit deiner Großzügigkeit nur.«
    »Ich habe doch bloß versucht, sie anständig zu behandeln. Ich wollte nicht, dass sie irgendwann am Bettelstab endet …«
    »Stärke ist das Einzige, was sie respektiert! Mit deiner Großzügigkeit demütigst du sie, und sie wird nur noch giftiger …«
    »Maman hat recht«, sagte

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