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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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vorbeigefahren ist, den Wagen abgestellt hat und dann zu Fuß zurückgekehrt ist, um einen Blick auf die Szenerie zu werfen.«
    Alvarez betrachtete die Aufnahmen und schauderte. Das war also der Irre? Das war der Mörder, der seine Zeit damit verbrachte, Frauen zu töten und in Eisskulpturen zu verwandeln? Das war der Perverse, der ihr die abartige Weihnachtskarte mit dem Foto von Brenda Sutherland geschickt hatte, der in ihr Haus eingebrochen war und ihren Hund entführt hatte, der ihren Schmuck gestohlen und den Opfern angelegt hatte? Was mochte er sonst noch alles in ihrem Haus angestellt haben?
    All I Want for Christmas Is You …
    Innerlich bebend starrte sie auf die Fotos, die einen Mann zeigten, der aussah wie jeder andere. Sie erkannte nichts darauf, was diesen Mann von anderen Männern unterschied, die sie kannte.
    Und genau das jagte ihr eine grauenhafte Angst ein.

Kapitel einunddreißig

    Pescoli war schon morgens mit leichten Kopfschmerzen aufgewacht, doch gegen halb acht am Abend brachten sie sie fast um. Sie hatte den ganzen Tag gearbeitet und dann auch noch erfahren, dass die Straße zu ihrem Haus gesperrt war. Den Kindern ging es gut; Luke, gesegnet sei sein klitzekleines dunkles Herz, hatte Bianca abgeholt, als die Schule heute früher geschlossen wurde; sie war bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in Sicherheit.
    Jeremy hatte angerufen und ihr mitgeteilt, er sei bei einem Freund und er brauche nur noch ihre Unterschrift und dreihundert Dollar für die Mietkaution, dann hatte er aufgelegt.
    Pescoli hatte »Willkommen im Club« gemurmelt und sich ein Sandwich und eine Cola light aus dem Automaten gezogen. Anschließend hatte sie sich wieder an ihren Computer gesetzt und das Filmmaterial mit dem Verdächtigen zum ungefähr vierzigsten Mal angeschaut.
    Abwesend kaute sie das Thunfisch-Roggenbrot, während sie die Namen durchging, die ihr die Kraftfahrzeugbehörde gemailt hatte - Halter von Dodge Pickups, die in Pinewood und den drei umliegenden Countys gemeldet waren. Auch wenn sämtliche Opfer in Pinewood County wohnten, arbeiteten und entführt worden waren, hieß das noch lange nicht, dass der Mörder ebenfalls hier leben musste; er könnte von sonst woher stammen und die Gegend um Grizzly Falls lediglich zu seinem Jagdgebiet auserkoren haben.
    »Perverser Mistkerl«, murmelte sie, als er mit seiner Sackkarre und der Mülltonne im Sichtfeld der Kamera auftauchte, und legte ihr Sandwich zur Seite. In letzter Zeit war ihr der Appetit ohnehin gründlich vergangen. Sie spulte noch einmal zurück und sah sich die Aufnahmen erneut an. Irgendetwas an dem Mann kam ihr bekannt vor.
    Natürlich kommt er dir bekannt vor, du hast ihn ja auch den ganzen Tag lang angestarrt.
    Nein, dachte sie, spulte wie er zurück und schaute die Stelle noch einmal an. Sie kannte den Kerl, da war sie sich ganz sicher, doch sie konnte absolut nicht sagen, woher oder aus welchem Grund er ihr so vertraut vorkam.
    Seine Augen. Warum zum Teufel verdeckt er sogar seine Augen?
    Richtig. Sie ging sämtliche Aufnahmen durch, die sie von ihm hatte, die Bänder und die Fotos von dem Leichenfundort an der Kirche. Immer waren seine Augen verdeckt. Als er Brenda Sutherlands Leiche zu dem Musikladen karrte, trug er eine Skibrille, auf dem Foto unter der Hemlocktanne bei der Kirche hatte er offenbar eine getönte Brille aufgesetzt, obwohl es nicht mal richtig hell war.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Sie musterte die Fotos der Schaulustigen, die sich nach dem Fund von Lissa Parsons’ Leiche vor dem Garten der Enstads versammelt hatten. Auf den Bildern war kein weißer Pickup zu sehen, und sie konnte auch den Mann nicht ausmachen, doch ihr Instinkt sagte ihr, dass er da gewesen sein musste, irgendwo in der Dunkelheit verborgen, feige, wie er war.
    »Wir werden dich schnappen«, knurrte sie, nahm einen großen Schluck von ihrer Cola light und ließ noch einmal den Film ablaufen, den Nigel Timmons zusammengeschnitten hatte. »Und wenn wir dich haben, du degenerierter Loser, werde ich persönlich dafür sorgen, dass du nie wieder das Tageslicht sehen wirst.«

    Es hatte Trilby Van Droz getroffen.
    Weil alle anderen Streifenpolizisten und Officers zu Notfällen ausgerückt waren, war es ihr zugefallen, den jugendlichen Straftäter nach Helena zu bringen.
    Das musste man sich mal vorstellen.
    Sie war todmüde, kaute Kaugummi und trank Kaffee, um sich wach zu halten, während sie zum Jugendgefängnis in Montanas Hauptstadt unterwegs war. Der Sturm

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