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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Katze, ein Hund „. Doch er konnte sich auch täuschen, denn der Neuschnee hatte sämtliche Spuren längst wieder verwischt.
    »Gabriel Reeve, lass deine Waffe fallen und komm raus, die Hände über dem Kopf!«, rief Alvarez noch einmal. O’Keefe sprang durch die Glasschiebetür ins Haus, wo er sich vor einem Esstisch wiederfand. Alvarez rannte mit erhobener Dienstwaffe die Treppe hinauf.
    Sie warf kaum einen Blick in O’Keefes Richtung, als dieser den Essbereich durchquerte, wobei er beinahe gegen einen Futternapf getreten wäre, und ihr in den ersten Stock hinauf folgte, wo sie die Tür zu einem kombinierten Arbeits-und Gästezimmer öffnete, dann die zum Bad und schließlich die zu ihrem Schlafzimmer. Alle drei Räume waren tadellos aufgeräumt, die Betten mit militärischer Präzision gemacht, Kissen lagen auf dazu passenden Tagesdecken, auf dem blankpolierten Schreibtisch war keine einzige verirrte Büroklammer zu finden.
    Sie öffnete die Türen ihres Kleiderschranks, doch auch dort verbarg sich niemand.
    »Er ist nicht hier«, stellte sie endlich fest. »Und mein Hund auch nicht.«
    »Du hast einen Hund?«
    »Einen Welpen, ja. Und eine Katze.«
    »Ist die Katze auch weg?«
    »Nein. Sie ist unten. Ich habe gesehen, wie sie sich unters Sofa geflüchtet hat«, sagte sie und ging zu einem Erkerfenster, das weit offen stand. »Der Fluchtweg«, stellte sie fest.
    »Dieser kleine Mistkerl.« Er stellte sich neben sie und blickte hinaus. Vom Erkerfenster aus gelangte man aufs Dach. Die Spuren im Schnee deuteten darauf hin, dass Gabriel zur Kante vorgerutscht und dann einen an der Seite des Hauses stehenden Baum hinabgeklettert war. Auf dem Boden waren Fußabdrücke zu erkennen, die in der Dunkelheit verschwanden.
    O’Keefe zögerte nicht. Mit drei Schritten war er an der Treppe und rannte die Stufen hinunter. Er würde jetzt nicht aufgeben, Selena Alvarez hin oder her. Entschlossen stürmte er durch die offene Haustür und die kurze Einfahrt entlang auf die Straße, wo er kurz unter einer Laterne stehen blieb. Ein Pick-up rollte an ihm vorbei, hinter der beschlagenen Fensterscheibe war ein Hund zu erkennen. Er bedeutete dem Fahrer, anzuhalten. Der Mann bremste vorsichtig auf der vereisten Fahrbahn und kurbelte die Scheibe hinunter.
    Rauch quoll aus dem offenen Fenster. Eine brennende Zigarette im Mundwinkel, fragte der Fahrer: »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Haben Sie einen Jungen vorbeilaufen sehen? Einen Sechzehnjährigen mit einem Welpen?« O’Keefe spähte auf den Beifahrersitz, auf dem ein English Springer Spaniel saß, den Kopf mit den dunkelbraunen, leicht misstrauisch dreinblickenden Augen seinem Herrchen und dem offenen Fenster zugewandt. Ein alter Hund. Definitiv kein Welpe.
    »Nein.« Um das Kinn des Mannes, der sicherlich jenseits der sechzig war, spross ein silberner Dreitagebart. »Sind Sie von der Polizei?«
    »Nicht mehr«, antwortete O’Keefe.
    »Nun, ich habe heute Abend niemanden gesehen. Die ganze verdammte Stadt scheint die Bürgersteige hochgeklappt zu haben.«
    Da hatte er recht, zumindest was diese Gegend anbelangte.
    »Vielen Dank.« Er trat vom Pick-up zurück, doch nicht ohne zuvor einen Blick auf die Ladefläche zu werfen, die abgesehen von einer Werkzeugkiste und ein paar Schaufeln leer war. Der Fahrer gab Gas und fuhr davon. O’Keefe blieb allein auf der Straße zurück und machte sich daran, den Strahl seiner Taschenlampe über die von Sträuchern gesäumten Gartenwege gleiten zu lassen, die die Wohnanlage durchzogen. Eines der Reihenhäuser war besonders prächtig dekoriert, vor dem mit Zederngirlanden umkränzten Eingang stand sogar ein blinkender Schneemann mit einem fehlenden Auge Wache.
    O’Keefe zollte ihm jedoch keine besondere Aufmerksamkeit und hielt den Blick auf der Suche nach frischen Fußabdrücken fest auf den Boden gerichtet. Nichts. Suchend marschierte er die rechte Straßenseite entlang, dann machte er kehrt und ging leise fluchend auf der linken wieder zurück. Er konnte es nicht fassen, dass ihm der Junge nach drei Tagen endgültig durch die Lappen gegangen war.
    Es würde verdammt schwer werden, ihn aufzuspüren, zumal er den Jungen weder über Handy noch über Nummernschilder noch über Kreditkarten orten könnte; ob Gabriel Freunde in Grizzly Falls hatte, wusste er auch nicht. Er wusste nur, dass es keine Möglichkeit gab, den Jungen hier aufzuspüren. Doch irgendwie würde Gabriel Geld auftreiben müssen, um sich etwas zu essen zu kaufen. Vermutlich

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