Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
spröde geworden und zerfallen.
    Diese Dinge legte er zur Seite und suchte weiter. Er war hergekommen, um die von Teresa, Maggie und Angela angelegten Fotoalben zu finden, und wenn er eines war, dann zielstrebig.
    Schließlich fand er sie in einer Plastikbox mit Schnappverschluss und der Aufschrift
Fotos
an der Seite. Die kraftvolle Handschrift ließ erkennen, dass Jake zum Marker gegriffen hatte, um das Wort auf die Box zu schreiben.
    Logan ließ – zumindest bewusst – nicht zu, sich zu fragen, ob es etwas zu bedeuten hatte, dass Jake ausgerechnet jene Alben so gut verwahrt hatte, die ihm stets zuwider gewesen waren. Er musste gar nicht erst hineinschauen, um zu wissen, dass er vermutlich kein Motiv finden würde, auf dem Jake einfach mal so wie jeder andere in die Kamera lächelte. Immer musste er Grimassen schneiden, eine finstere Miene machen oder im letzten Augenblick zur Seite wegtauchen, bevor der Blitz losging.
    Immer hatte Jake es geschafft, dass die Fotos auf irgendeine Weise verdorben waren.
    Logan schrieb das Brennen in seinen Augen dem Staub zu, den er und Sidekick hier oben mit jeder Bewegung aufwirbelten. Nachdem er ein paar Mal gezwinkert hatte, hob er den überraschend schweren Behälter hoch, in dem sich eine komprimierte Version seines Lebens und dem von Dylan und Tyler befand, und ging zur Treppe.
    Zurück in der Küche stellte er die Plastikbox auf den Esstisch, der als einziges Möbelstück noch an seinem ursprünglichen Platz stand – zusammen mit den nicht dazu passenden Stühlen, auf denen seit Josiah jede Creed-Generation gesessen hatte.
    Sidekicks Pfoten verursachten auf dem Linoleum ein lautes Trippeln, als er die letzten Stufen übersprang und erst nach einer akrobatischen Einlage wieder auf allen Vieren stand, die so viel bedeuten sollte wie: “Das habe ich absichtlich so gemacht.”
    Heiser lachend beugte sich Logan vor und kraulte das Tier hinter den Ohren.
    “Ich weiß nicht, ob ich dafür wirklich bereit bin”, sagte er leise.
    Im gleichen Moment klingelte das an der Wand befestigte Telefon. Es war ein altes Modell, deshalb gab es keine Anzeige für die Rufnummer. Er nahm den Hörer ab, da nicht auszuschließen war, dass sich bei Briana ein paar Bären auf der Veranda tummelten oder dass Cimarron von seiner Weide entwischt war.
    Kaum hatte er sich gemeldet, dröhnte auch schon Dylans Stimme aus dem Hörer. “Was zum Teufel machst du da draußen?”, wollte er wissen.
    Logan begann zu lächeln. Dylan und Tyler mochten sich über etwas gestritten haben, aber es konnte nicht so schlimm gewesen sein, denn Tyler hatte offensichtlich die Neuigkeit vom geplanten Weidezaun weitergegeben. “Jetzt gerade? Da stehe ich in meiner Küche.”
    “Tyler sagt, dass du die ganze Ranch einzäunst, damit du dir Vieh halten kannst”, fauchte Dylan.
    “Das ist richtig”, bestätigte Logan. “Vielleicht werde ich mit deinem Bullen ein paar von meinen Kühen beglücken. Er scheint ja keinem anderen Zweck zu dienen, als Gras und Getreide zu vertilgen.”
    “Dir gehört nur ein Drittel der Ranch, nicht das ganze Anwesen!”
    “Was ist so schlimm an einem Zaun?”, fragte Logan, während er den Plastikdeckel an einer Ecke hochdrückte und in die Box schaute.
Unsere Familie
stand in abgeblätterten Goldlettern auf dem obersten Album. “Der ist höchstens eine Verbesserung, und außerdem will ich weder von dir noch von Tyler einen Cent sehen.”
    “Lass nur die Finger von meinem Drittel, okay?”
    “Das würde ich ja vielleicht machen, wenn da nicht dein Bulle wäre.” Er machte eine kurze Pause, um seine Bemerkung wirken zu lassen. “Auch wenn dein Gehirn beim Rodeo oft genug gründlich durchgeschüttelt worden ist, muss ich dich eigentlich nicht darauf hinweisen, dass es zu einer Anklage kommen wird, wenn Cimarron entwischt und jemand geschädigt wird. Den Richter kümmert es nicht, wem von uns das Tier gehört. Wenn irgendwo hier auf dem Grundstück etwas passiert, dann sind wir gemeinschaftlich verantwortlich, weil es unser gemeinsamer Grund und Boden ist. Mag ja sein, dass dir dieses Risiko nichts ausmacht, aber ich möchte damit nichts zu tun haben.”
    Dylan kochte noch immer vor Wut, doch die Erwähnung einer möglichen Anklage musste ihn ein wenig zur Vernunft gebracht haben, so wie es bei den meisten Leuten der Fall war. “Ich bezahle Chet Fortner zweihundert Dollar im Monat, damit er sich um Cimarron kümmert.” Er klang relativ kleinlaut.
    “Chet hat sich bloß nicht um die

Weitere Kostenlose Bücher