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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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darauf reagierte. “Ich hasse Dylan nicht.”
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und sah, wie sehr er die Lippen aufeinanderpresste. Sie war bereits zu weit gegangen, also beschloss sie, jetzt lieber den Mund zu halten, sonst würde sie sich noch um Kopf und Kragen reden.
    Logan stieß einen tiefen, maskulinen Pfiff aus, woraufhin sich beide Jungs und beide Hunde umdrehten und zurückgelaufen kamen.
    “Danke fürs Abendessen”, sagte Logan. “Sidekick und ich machen uns jetzt besser auf den Heimweg. Morgen haben wir einen großen Tag.”
    Briana nickte nur stumm.
    Nachdem Logan sich von den Jungs verabschiedet hatte, ging er mit Sidekick in Richtung Obstgarten davon. Falls einer der beiden wegen der Bären besorgt war, ließen sie es sich nicht anmerken.

5. KAPITEL
    L ogans Handy klingelte, als er durch den in der Abenddämmerung liegenden Obstgarten ging, seinen Hund gleich an seiner Seite. Er blinzelte, um das Display erkennen zu können, dann schluckte er und nahm den Anruf an.
    “Hallo, Ty”, sagte er.
    Die ihm entgegenschlagende Kälte wurde innerhalb von Millisekunden übertragen – von Tylers Gerät über irgendeinen Satelliten direkt in Logans rechtes Ohr, von wo aus sie durch jeden Winkel seines Kopfs pulsierte.
    “Du hattest eine Nachricht hinterlassen?”, fragte Tyler mit tiefer Stimme. Als sie sich das letzte Mal unterhalten hatten, war sie noch eine Spur heller gewesen.
    Logan verkniff sich einen Seufzer. “Wir müssen uns unterhalten.”
    “Vielleicht musst
du
dich unterhalten, großer Bruder”, konterte Tyler. “Aber ich habe dir nichts zu sagen.”
    Logan blieb mitten im Obstgarten stehen und betrachtete die Äste und Zweige, die über ihm in den Himmel wuchsen, als fürchtete er, ein Bär könnte von oben kommend auf ihm landen. Das, was die Beziehung zwischen ihm und Tyler belastete, wog aber weitaus schwerer als alles, was hier auf ihn hätte einstürzen können.
    “Leg nicht auf, okay?”, bat er. Es war einiges an Stolz, den er überwinden musste, ehe er die Worte über die Lippen bringen konnte.
    “Nenn mir einen guten Grund, warum ich das nicht tun sollte”, fuhr Tyler ihn an, aber wenigstens war er immer noch am anderen Ende der Leitung und hörte ihm zu – sofern man die eisige Stille als Zuhören bezeichnen konnte.
    “Weil wir Brüder sind?”
    Ty lachte ohne jeden Funken Humor auf. Da war nur die betäubende Kälte, die auf Logans erste Worte gefolgt war und die sich ausbreitete wie ein Bodennebel über einer regennassen Landschaft. “Netter Versuch”, gab er zurück. “Aber wir sind
Halb
brüder. Soll ich dir sagen, welche Hälfte mir am besten gefällt?”
    “Zu einfach”, meinte Logan nur und ging langsam weiter. Alle paar Schritte sah Sidekick ihn auf seine Weise sorgenvoll an. “Die Hälfte, die nicht mit mir verwandt ist.”
    “Richtig. Was willst du, Logan? Geld kann es nicht sein, davon hast du schließlich genug. Und wenn du meine Unterschrift haben willst, um die Ranch zu verkaufen, dann kannst du’s gleich vergessen.”
    Logan musste sich zwingen, den Mund aufzumachen, damit er weiterreden konnte. “Niemand hat ein Wort davon gesagt, dass die Ranch verkauft werden soll”, brummelte er. “Dylan hat das Gleiche gesa…”
    “Du hast mit Dylan gesprochen?”
    “Ja, gestern.”
    “Wenn du noch mal mit ihm sprichst, dann richte ihm von mir aus, dass er ein hasenfüßiger Hurensohn ist.”
    Unwillkürlich musste Logan grinsen. Er und Sidekick verließen den Obstgarten, woraufhin der Hund vorauseilte, um die Berge von Stahlgittern, Holz und anderen Baumaterialien zu beschnuppern, die offensichtlich geliefert worden waren, als er bei Briana gewesen war.
    “Das kannst du ihm selbst sagen.”
    Erneut folgte Schweigen, dann wiederholte Tyler die unbeantwortet gebliebene Frage: “Was … willst … du?”
    Logan hatte lange und gründlich darüber nachgedacht, nachdem er und Dylan sich zuvor schon darüber unterhalten hatten. So ganz genau konnte er die Frage nicht beantworten, also redete er einfach drauflos: “Ich will das Hauptgebäude renovieren, eine neue Scheune bauen, ein paar Zäune austauschen. Da dir und Dylan zu gleichen Teilen die Ranch gehört, dachte ich, du wolltest dir ansehen, was ich mache, und dein Okay geben.”
    Wieder nur Stille.
    “Bist du noch da?”, fragte Logan schließlich. Mittlerweile hatte er die vordere Veranda erreicht, aber er war noch nicht bereit, ins Haus zu gehen. Also setzte er sich auf eine der Stufen, während

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