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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Nachmittag zum Friedhof, und kaum war sie dort, fragte sie sich so wie jedes Mal, warum sie überhaupt hergekommen war. Ihre Söhne – der achtjährige Alec und der zehnjährige Josh – liefen zwischen den schiefen Grabsteinen und den verwitterten Holzkreuzen umher, während sie die Picknickdecke auf einem freien Rasenstück ausbreitete und Saft sowie Sandwiches aus dem Korb nahm. Ihre alte Hündin Wanda, ein stämmiger schwarzer Labrador, schaute gemächlich zu, wie die Jungs an diesem warmen Junitag in den letzten Sonnenstrahlen Fangen spielten.
    “Ich kenne keinen von den Leuten, die hier beerdigt sind”, sagte Briana zu Wanda. “Warum krieche ich hier eigentlich auf Knien auf den Gräbern von toten Fremden herum, jäte Unkraut und pflanze Blumen?”
    Wanda betrachtete sie geduldig.
    Seit jenem Abend vor zwei Jahren, als ihr nunmehriger Exmann Vance sie, die Jungs und Wanda vor dem Wal-Mart in Stillwater Springs verlassen hatte, war sie mehr als genug damit beschäftigt gewesen, irgendwie zu überleben.
    Zunächst hatte sie noch geglaubt, Vance werde ein paar Mal um den Block fahren, um etwas Dampf abzulassen. Doch als er sich schließlich wieder blicken ließ, da waren drei Monate vergangen. Und noch während er eine hochmütige Großzügigkeit an den Tag legte und bereit war, alles Vorgefallene zu vergessen, eröffnete sie ihm, dass sie inzwischen die Scheidung eingereicht hatte. Sie war in eine andere Wohnung gezogen und hatte einen Job im indianischen Spielkasino bekommen, wo sie anfangs nur Wasser und Kaffee ausschenkte und die Trinkgelder ihren ganzen Lohn darstellten. Das wenige Geld hatte anfangs nicht mal genügt, um etwas zu essen auf den Tisch zu stellen. Doch sie arbeitete sich hoch, bediente im Spielerclub, gab dann beim Blackjack die Karten, bis sie schließlich einen ganzen Bereich unter sich hatte, den Spielern Geld wechselte und gelegentlich einen Jackpot auszahlte.
    Bereichsleiterin war ein Job, der ihr ein passables Gehalt bescherte. Außerdem war sie krankenversichert, hatte einige bezahlte Krankheitstage und bezahlten Urlaub.
    Sie war aus eigener Kraft so weit aufgestiegen. Vance hatte immer behauptet, sie würde so etwas gar nicht schaffen können.
    Kurz nachdem sie in das Haus am gegenüberliegenden Flussufer eingezogen waren, hatten Alec und Josh bei einer ihrer Wanderungen den alten Friedhof entdeckt. Briana hatte sich den Platz angesehen; sie wollte wissen, ob er auch sicher war, wenn ihre Jungs dort spielen wollten. Sicherheit war für Briana ohnehin ein wichtiges Thema, auch wenn sie die in ihrem Privatleben bislang nicht gefunden hatte. Sie war dreißig. Und nach wie vor auf der Suche nach einen Mann, der ihr Sicherheit und Geborgenheit geben konnte.
    Nichts hatte sie auf die Wirkung gefasst machen können, die der Anblick dieses vergessenen ländlichen Friedhofs auf sie hatte. Einsam und verlassen, von Unkraut überwuchert und übersät mit den Überresten von zahllosen Teenagerpartys, die hier Bier und Härteres getrunken hatten, war sie auf eine unerklärliche Weise von diesem Ort willkommen geheißen worden.
    Vom ersten Tag an hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, sich um den von aller Welt vergessenen Friedhof zu kümmern. Sie und die Jungs hatten den Müll weggeräumt, das Gras gemäht, Blumen gepflanzt und Grabsteine geradegerückt. Nach getaner Arbeit spielten ihre Söhne regelmäßig Fangen, um ihre überschüssige Energie loszuwerden. Anschließend gab es ein Picknick.
    Briana war nicht davon ausgegangen, dass der heutige Tag anders als die bisherigen verlaufen würde. Was bewies, dass sie noch immer die Fähigkeit besaß, sich überraschen zu lassen.
    Ein schlanker Mann mit etwas zerzaustem Haar, in Jeans, Stiefeln und weißem T-Shirt, einen rötlich-braun gefärbten Hund an seiner Seite, kam zwischen den Bäumen und Büschen hindurch auf den Friedhof geschlendert. Er blieb abrupt stehen, als er Briana entdeckte.
    Bei seinem Anblick verspürte sie einen Anflug von Verunsicherung, aber auch noch etwas anderes, das sich nicht so leicht beschreiben ließ.
    Sein Haar war dunkel, und trotz seines schlanken Körperbaus machte er einen muskulösen Eindruck.
    Wanda knurrte leise, verließ jedoch nicht ihren gewohnten Platz auf der Picknickdecke.
    “Schhh”, machte Briana. Die Jungs hatten aufgehört zu spielen und bewegten sich langsam zu ihr hinüber. Ihre Neugierde war zwar groß, aber sie schienen auch ein bisschen beunruhigt zu sein.
    Der Fremde lächelte sie an, redete

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