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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Angst”, meinte Briana und lotste Sidekick und Wanda von der Box fort, dann setzte sie sich auf die oberste Stufe, um die Klappe zu öffnen und den Arm nach innen zu strecken.
    Der kleine Hund zitterte und begann, Brianas Gesicht abzulecken, während sie ihn vor sich hochhielt.
    Logan wünschte, er könnte mit dem Hund die Plätze tauschen.
    “Ist ja gut”, redete sie leise lachend auf Snooks ein. “Niemand wird dir was tun.”
    Sidekick und Wanda wagten sich Schritt für Schritt vor, schnupperten erneut, verloren dann aber das Interesse an dem Neuankömmling und jagten lieber den Käfern hinterher.
    Nach einigem Zögern setzte sich Logan auf die obersten Stufe, verschränkte die Hände und ließ sie zwischen den Knien baumeln. Briana schien die Moskitos nicht mehr wahrzunehmen, zu sehr hatte der kleine Hund sie in seinen Bann geschlagen.
    “Ein Yorkshireterrier”, sagte sie und sah Snooks weiter bewundernd an. Dabei hielt sie ihn wie ein Baby, das sie eben aus der Krippe genommen hatte. “Nicht gerade die Hunderasse, die ich Ihnen zugetraut hätte.”
    “Ich habe ihn mir nicht ausgesucht”, grummelte Logan, auch wenn er merkte, dass er bereits begann, sich für den Kleinen zu erwärmen – obwohl er wusste, er würde sich noch so einiges anhören müssen, wenn Jim und die Bauarbeiter das Fellknäuel zu Gesicht bekamen. “Er gehört meiner Exfrau, aber sie konnte ihn nicht behalten, weil das nicht in ihrem Mietvertrag steht oder so was in der Art.”
    Briana antwortete nicht sofort, und sie schaute ihn auch nicht an. Wieder wurden ihre Wangen rot, eine Röte, die sich bis unter ihre Ohren fortsetzte. Der dringende Wunsch, sie zu küssen, bahnte sich unerbittlich seinen Weg in Logans Innerem.
    “Josh und Alec haben sich gefragt, ob Sie Kinder haben”, sagte sie und errötete dabei noch stärker.
    “Nein, so viel Glück hatte ich nicht”, gestand Logan ihr. “Sollen wir nicht zurück ins Haus gehen? Sonst fressen die Moskitos Sie noch bei lebendigem Leib auf.”
    Sie schaute ihn an, dann setzte sie ihm Snooks auf den Schoß und stand auf, jedoch nicht, um wie vorgeschlagen ins Haus zurückzukehren. Stattdessen vermittelte sie den Eindruck einer Frau, die sich auf den Heimweg machen und den Abend in Ruhe ausklingen lassen wollte.
    “Das war schön”, erklärte sie. “Ich meine den heutigen Abend. Vielen Dank.”
    “Ich hätte Sie warnen sollen, dass Jim auch herkommen wollte. Das hatte sich erst in letzter Minute ergeben, und …”
    “Kein Problem”, sagte sie. “Ich mag Jim.”
    Und wie sehr?
, wollte Logan fragen, tat es dann aber doch nicht. Langsam erhob er sich von der Stufe, damit sich der nervöse Yorkshire nicht erschreckte, der sich in seinen großen Händen zu verlieren schien. Das Ding war kaum größer als eine Ratte. Was wollte so ein Hund auf einer Ranch bewirken?
    “Soll ich Sie zu Ihrem Wagen tragen?”, platzte Logan heraus und hätte sich am liebsten für diese gedankenlose, idiotische Frage geohrfeigt.
    “Ich glaube, das kriege ich schon hin”, gab Briana zurück, und auch wenn sie den Mund nicht verzog, funkelten ihre Augen vor Belustigung. “Aber danke für das Angebot.”
    Er sah ihr nach, wie sie von Wanda gefolgt zu dem Wagen balancierte, den Dylan bereits in der Highschool gefahren war. Einmal blieb sie stehen, wohl um das Gleichgewicht zurückzuerlangen, und sah zu den Pferden, die ruhig im Pferch standen. Hinter ihnen ging eben die Sonne unter, deren Schein ihre Konturen mit goldenen Linien nachzog.
    War es dieser Sonnenuntergang, der Logan den Atem raubte, oder lag es an dieser Frau, die mit einer Hand ihre Augen abschirmte, um das Spektakel zu beobachten?
    Es war ein unglaublich kostbarer Augenblick, von der Art, die einem ein Leben lang im Gedächtnis haften blieb. Logan wusste, er würde als steinalter Mann auf seiner Veranda sitzen und dieses Bild immer noch so vor sich sehen – mit den Pferden, dem Sonnenuntergang und Briana.
    Zu schnell war dieser Moment vorüber.
    Snooks wand sich in seinen Händen, woraufhin er den Hund auf der Veranda absetzte. Der schnupperte kurz und hob dann sein Bein an einem Blumentopf mit einem Gewächs, das schon vor langer Zeit vertrocknet war.
    Briana winkte ihm zu, stieg in den Wagen ein – ein sehenswertes Manöver, vor allem mit Blick darauf, wie kurz ihr Kleid doch war – und fuhr ab.
    Während er ihr nachsah, überlegte er, dass Jim womöglich recht hatte. In der Gegenwart von Frauen war er noch nie um Worte verlegen

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