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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hatte mein Vater ihn auf Raten gekauft, und als ich ein Teenager war, sah dieser Ring ziemlich verkratzt und verbeult aus, aber für Mom besaß er unschätzbaren Wert, weil Dad ihn ihr angesteckt hatte. Weil sie ihn liebte und wusste, er liebte sie ebenfalls. Sie hatten die Heuernte durch plötzliche Hagelschauer verloren, Rinder waren an der Trommelsucht und an anderen Krankheiten gestorben. Einmal lebten wir ein ganzes Jahr mit einer blauen Plastikfolie auf dem Dach, weil wir es uns nicht leisten konnten, die Löcher zu reparieren …”
    Dylan erinnerte sich daran, wie er vom Schulbus aus diese blaue Folie gesehen hatte. Die anderen Kinder zogen sie deswegen auf, bis er den Anführer dieser Gruppe mit dem Kopf voran in eine Schneewehe befördert hatte. Das war das letzte Mal, dass Kristy Madison gehänselt wurde, zumindest, wenn er in ihrer Nähe war.
    “Aber sie haben sich immer, wirklich
immer
geliebt, auch unter den widrigsten Umständen”, fuhr sie fort. “Einen Ehering will ich von dir erst bekommen, wenn du mir sagen kannst, dass du mich liebst, und wenn du das ernst meinst. Und von mir bekommst du einen Ring auch erst, wenn ich das Gleiche über dich sagen kann. Selbst wenn wir dann schon fünfzig Jahre verheiratet sind.”
    “Das ist nur fair”, stimmte Dylan ihr zu.
    Im kleinen Nebenzimmer begann auf einmal Bonnie zu schreien, als hätte sie mitbekommen, dass zwei wohlmeinende, aber sehr verwirrte Menschen über ihre Zukunft zu entscheiden versuchten.
    “Ich kümmere mich um sie”, sagte Kristy, als Dylan bereits einen Schritt in Richtung Tür machte. Er ließ ihr den Vortritt; schließlich war sie angezogen und er trug nur ein Handtuch.
    Plötzlich überkamen ihn Schmerzen, einige körperlicher Natur, zum größten Teil aber quälte sich seine Seele. Er schlug die Bettdecke zur Seite und legte sich hin, dann lauschte er, wie sie beruhigend auf das kleine Mädchen einredete.
    Liebte
er Kristy?
    Sie löste bei ihm Gefühle aus, die er bei keiner anderen Frau empfand, aber bedeutete das auch, dass er sie liebte? Wenn – und falls – er zu Kristy Madison “Ich liebe dich” sagte, dann sollte es von Herzen kommen. Dann sollte es eine Erklärung sein, die er unter keinen Umständen zurücknehmen könnte.
    Kristy begann leise ein lustiges kleines Schlaflied zu singen, und Bonnie kicherte müde.
    Ihre Stimme traf Dylan mitten ins Herz.
    Damals hatte Tylers Mutter Angela genauso gesungen, wenn sie am Bett ihres kleinen Jungen saß und ihm über die Haare strich. Logan und Dylan lagen in ihren Zimmern gegenüber und nahmen ihren Gesang genauso in sich auf wie Tyler.
    Dylan schloss dann die Augen und stellte sich vor, er hätte noch eine Mutter. Vielleicht hatte Logan das Gleiche gemacht.
    Für Bonnie und für alle Kinder nach ihr könnte das Leben ganz anders verlaufen. Er musste nur Kristy heiraten, dann würde es auch geschehen. Er stellte sich sein neues Haus auf der Ranch vor – im Geiste hatte er sich schon vor Jahren ausgemalt, wie es aussehen sollte –, voll mit lärmenden Kindern, Hunden und Katzen, Tanten und Onkels.
    Der Wunsch danach war fast übermächtig.
    Er lag da und starrte an die Decke, als Kristy ins Schlafzimmer kam. Sie setzte sich auf die Bettkante und strich ihm übers Haar, als könnte sie seine Gedanken lesen.
    “Schlaf”, sagte sie sanft. “Bonnie geht es gut.”
    Er starrte zu den Schatten, die über die Decke tanzten. “Bonnies Stiefmutter zu sein, ist eine große Verantwortung”, sprach er leise. “Überleg es dir gut. Es wird ihr nämlich das Herz brechen, falls du jemals genug haben solltest.”
    Kristy beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn. “Schlaf jetzt”, wiederholte sie. “Auf dich wurde geschossen, dein Pferd hat dich abgeworfen. Du brauchst Ruhe.”
    “Mein Pferd hat mich nicht …”, begann er zu protestieren.
    Amüsiert legte sie einen Finger auf seine Lippen. “Okay, Cowboy, dann wurdest du eben nicht abgeworfen. Trotzdem bist du der Länge nach im Staub gelandet, und du brauchst Ruhe.”
    “Ich brauche vor allem …”
    “Ruhe”
, beharrte Kristy, dann stand sie auf.
    “Wohin gehst du?”, fragte Dylan. “Lässt du mich hier liegen wie einen alten Sack in einem Pflegeheim?”
    Wieder lachte sie, doch es waren traurige Geräusche. “Na, ich dachte, ich gehe ins Skivvie’s und tanze eine Weile oben ohne auf der Theke.”
    “Kristy.”
    “Ich bin in der Laune, Tapete abzukratzen”, verkündete sie, als sie an der Tür angekommen war,

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