Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
bemerkenswert starrsinnig.” Er machte eine Pause und atmete tief durch. “Wir können die kirchliche Trauung nachholen, wann immer du willst.” Seine Stimme war tief und rau. Er griff über den Tisch nach ihrer Hand und spielte mit ihren Fingern, was ihre Nervenenden kribbeln ließ. “Ich verstehe sogar dein Argument mit den Eheringen. Aber eine Sache ist mir wirklich sehr wichtig.”
    Sie zog fragend eine Augenbraue hoch und sah ihn abwartend an.
    “Ich weiß, das ist altmodisch, und viele Frauen wollen das heutzutage nicht mehr, trotzdem würde es mir gefallen, wenn du nach unserer Heirat den Namen Creed annehmen würdest.”
    Er schaute sie so voller Hoffnung und Sorge an, dass Kristy warm ums Herz wurde. Er wirkte wie ein Hochseilartist, der soeben gesehen hatte, dass das Seil ausgefranst war. Vielleicht liebte Dylan sie nicht im romantischen Sinn, aber sie bedeutete ihm sehr viel. Und ihm war wichtig, was sie fühlte, was sie wollte.
    “Kristy Madison Creed”, sagte sie mit belegter Stimme. “Das gefällt mir.”
    Dylans Lächeln war so strahlend, als wäre an einem trüben Tag mit einem Mal die Sonne durchgekommen. “Gut”, erwiderte er.
    Ihre Bestellung wurde gebracht, sie aßen und besprachen ihre Pläne für den Rest des Tages. Dylan wollte Skizzen für sein neues Haus anfertigen, die sie sich am Abend gemeinsam ansehen wollten, damit er Kristys Vorschläge einarbeiten konnte. Danach würden dann die Baupläne angefertigt. Mit Dan Phillips hatte er am Morgen bereits gesprochen, damit der sich um einen Bulldozer kümmerte, mit dem sie das alte Haus dem Erdboden gleichmachen würden.
    Sie hatten fast aufgegessen, als Sheriff Book das Lokal betrat und zielstrebig zu ihnen an den Tisch kam.
    Sein Anblick löste bei Kristy eine Mischung aus Angst und Wut aus. Und doch musste sie sich wieder vor Augen halten, dass Floyd der beste Freund ihres verstorbenen Vaters gewesen war.
    Es war verrückt, vor ihm Angst zu haben.
    Und doch war es so.
    Sie rang sich zu einem Lächeln durch.
    Sheriff Book nahm seine verspiegelte Sonnenbrille ab, nickte ihr ernst zu und wandte sich an Dylan. “Es war Caleb Spencer”, begann er ohne Vorrede. “Der Sohn von diesem Filmstar. Er hat gestern auf der Weide auf dich geschossen. Sein Vater hat ihn heute Morgen am Hemdkragen gepackt und in mein Büro gebracht, wir haben gerade seine Aussage aufgenommen.”
    Kristys Magen verkrampfte sich. Sie setzte zum Reden an, doch ihr wollte kein Wort über die Lippen kommen.
    “Setzen Sie sich doch, wenn Sie einen Moment Zeit haben”, sagte Dylan zu ihm so beiläufig, als sei es ganz normal, dass Gesetzeshüter bei ihm am Tisch vorbeikamen, um ihm Neuigkeiten zu berichten.
    Floyd zog sich einen Stuhl heran.
    Die Kellnerin brachte ihm prompt das “Übliche” – eine Diät-Cola.
    “Der Junge schwört, der Schuss habe sich ungewollt gelöst”, erzählte Floyd müde. Er trank einen Schluck Cola und schloss genießerisch die Augen, als habe er soeben Ambrosia gekostet. “Der Vater ist außer sich, aber wenigstens hat er seinen Sohn dazu gebracht, sich zu stellen. Das muss man ihm anrechnen.”
    “Vielleicht war es ja wirklich ein Unfall”, überlegte Dylan und überraschte Kristy damit so sehr wie Sheriff Book. “Wie alt ist er eigentlich? Sechzehn? Siebzehn?”
    “Sechzehn, aber wir können ihn wie einen Erwachsenen vor Gericht stellen.”
    “Langsam, langsam”, bremste Dylan ihn. “Muss ich ihn dafür nicht erst mal anzeigen?”
    “Er hat auf Sie
geschossen
, Dylan. Mit einem
Gewehr
.”
    “Er ist ein Junge aus der Stadt”, erwiderte Dylan und tat so, als würden ihn andauernd irgendwelche Leute aus dem Sattel schießen. “Vermutlich kann er nicht mal ein Scheunentor treffen, wenn er genau davorsteht.”
    “Na schön”, gab Floyd ein wenig gereizt zurück und hielt inne, um sich den Nacken zu reiben. “Nehmen wir einfach an, der Schuss hat sich versehentlich gelöst, so wie er es behauptet. Das wirft immer noch zwei Fragen auf: Was macht ein Sechzehnjähriger mit einer tödlichen Waffe? Und warum hielt er sich auf Privatgelände auf?”
    “Zwei von sicherlich vielen Fragen, die Sie ihm gestellt haben dürften.”
    Floyd seufzte so herzerweichend, dass Kristy fast erwartete, er würde jeden Moment seine Dienstmarke auf den Tisch knallen, seinen Posten aufgeben und ihn Jim Huntinghorse oder Mike Danvers überlassen. Sollte sich doch einer von ihnen allen Ärger und die damit verbundenen Kopfschmerzen

Weitere Kostenlose Bücher