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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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dafür gegeben, zu wissen, was sie gerade dachte und fühlte.
    Weinte sie?
    Oh, hoffentlich nicht. In ihrem Leben hatte es genügend Gründe gegeben, um zu weinen, da musste er nicht auch noch etwas dazu beitragen.
    “Wenn ich jemanden lieben würde”, sagte er, “dann wünschte ich, dass du es bist.”
    Sie versteifte sich, drehte sich aber nicht zu ihm um. “Ich will Kinder, Dylan. Und falls du … falls du irgendwann beschließt, doch wieder weiterzuziehen, dann … na ja, ich bin nicht wie Sharlene.” Langsam wandte sie sich um und sah ihm in die Augen. “Ich würde
niemals
zulassen, dass du mir mein Kind wegnimmst.”
    Vermutlich war ihm seine Verwirrung anzusehen. “Was willst du damit sagen?”
    “Wenn
ich
jemanden lieben würde, dann wünschte ich, dass
du
es bist.”
    Es war wie ein Schlag ins Gesicht, von ihr seine eigenen Worte an den Kopf geschleudert zu bekommen, aber das war nur fair. Wenn er und Kristy ein gemeinsames Kind hatten, und es kam zu einer Trennung, dann würde es ihn umbringen, Kristy das Kind zu überlassen. Doch das würde er tun, denn wie Kristy ganz richtig gesagt hatte, war sie nicht wie Sharlene.
    Auch auf sich allein gestellt, war sie mühelos in der Lage, ein Kind großzuziehen. “Ich werde nirgendwohin gehen, Kristy”, beteuerte er, obwohl er wusste, sie würde ihm nicht glauben. Sie hatte auch keinen Grund, ihm das abzunehmen. “Wenn du willst, dass ich zusammen mit Bonnie jetzt auf der Stelle auf die Ranch zurückkehre, weil du mich nicht bei dir haben möchtest, dann werden wir gehen. Aber es war mein Ernst, als ich davon sprach, dass mein Mädchen ein Zuhause haben und in geordneten Verhältnissen aufwachsen soll.”
    “Und das Rodeo?” Es war eine berechtigte Frage.
    Er liebte das Rodeo viel zu sehr. Es war wie eine Geliebte, die sich in sein Herz gekrallt hatte und von der er sich allen guten Absichten zum Trotz immer wieder umgarnen ließ. Als es hart auf hart gekommen war, hatte er das Rodeo Kristy vorgezogen.
    Was war er doch für ein Idiot gewesen.
    “Ich werde für diesen Mist zu alt”, sagte er mit einem wehmütigen Lächeln auf den Lippen. Zugegeben, er war immer noch jung, doch vor allem das Bullenreiten war was für viel Jüngere. “Ich bin es leid, immer unterwegs zu sein, immer in Raststätten und Imbissbuden zu essen und in Motelzimmern zu schlafen, in denen man seit einer Woche nicht mehr das Bettzeug gewechselt hat.”
    Sie dachte über seine Worte nach. Vermutlich gab sie ihr Bestes, um seinen Erklärungen zu glauben. Allein, dass sie dazu bereit war, ließ ihn bereits Hoffnung schöpfen.
    “Ich will ein Baby, Dylan”, erklärte sie schließlich. “Ich liebe Bonnie, und es wäre mir eine Freude und eine Ehre, sie großzuziehen. Aber ich will ein Baby. Ein eigenes.”
    “Und wie passe ich in diese Gleichung, wenn du meinen offensichtlichen Beitrag dazu einmal außer Acht lässt?”
    Ihre traurigen Augen waren für ihn nahezu unerträglich. “Wenn du bleibst, und wir werden zusammen alt, dann wäre das … gut. Wenn du weggehst, hätte ich unser Kind, und ich würde dich nicht davon abhalten, es zu sehen, wann immer du willst.”
    Unter den gegebenen Umständen war es wohl die beste Vereinbarung, auf die er hoffen konnte. Kristy war erst dreißig, aber sie hörte vermutlich das Ticken ihrer biologischen Uhr.
    “Dann sollten wir es vielleicht versuchen”, schlug er heiser vor.
    Kristy drückte den Rücken durch, straffte die Schultern und hob das Kinn, verließ jedoch nicht ihren Platz am Fenster. Instinktiv machte er einen Schritt nach hinten, um ihr Raum zum Nachdenken und zum Atmen zu geben.
    “Wir müssen schon mehr tun, als es bloß zu versuchen”, machte sie ihm klar. “Ich möchte, dass das eine richtige Ehe ist, Dylan. Ich will eine Familie, Fotos auf dem Kaminsims, Fußballspiele und Sonntagsschule – das ganze Drum und Dran. Auch wenn wir … wenn wir uns nicht lieben.”
    Er nickte. Es war ein wortloses Versprechen, dass er mehr tun würde, als es nur zu versuchen. Er würde dafür sorgen, dass es funktionierte, soweit das in seiner Macht lag.
    “Morgen kaufen wir Eheringe”, sagte er, als er seiner Stimme wieder vertrauen konnte, “und bestellen das Aufgebot.”
    “Keine Eheringe”, widersprach sie sofort kopfschüttelnd.
    Schweigend stand er da und wartete darauf, dass sie weiterredete.
    Es dauerte eine Weile, dann ließ sie ihn in verträumtem Tonfall wissen: “Meine Mutter hatte einen schlichten Goldring. Vermutlich

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