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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Anspannung er verspürte, während er auf ihre Antwort wartete. Es wäre eine bittere Ironie, wenn Kristy entscheiden sollte, der Stadt für immer den Rücken zu kehren, wo er sich gerade dazu entschlossen hatte, auf der Ranch sesshaft zu werden und dort ein Zuhause für seine Tochter zu schaffen.
    “Ich weiß nicht”, sagte sie. “Ich glaube, das würde schwer für mich werden … das Haus, mein Job …” Sie hielt inne und versuchte, ihre Antwort anders zu formulieren. “Du weißt, wie es in einer Kleinstadt zugeht, Dylan. Es war schon schlimm, als innerhalb eines Jahres meine Eltern starben und ich die Hypothek und die Steuern nicht zahlen konnte. Alle hatten sie Mitleid mit mir, und die Leute würden eine solche Geschichte
niemals
ruhen lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dieses Mitleid und den Tratsch noch einmal ertragen könnte.”
    Kristy machte den Eindruck, als würde sie am liebsten sofort jedes Wort zurücknehmen. Es war anzunehmen, dass die Gerüchteküche übergebrodelt war, als er ein paar Monate nach ihrer Trennung nach Stillwater Springs zurückgekehrt war, um sie zu bitten, noch ein wenig Geduld mit ihm zu haben. Da sie ihm daraufhin Mike Danvers’ protzigen Verlobungsring unter die Nase gehalten und ihn zum Teufel gewünscht hatte, war er allerdings davon ausgegangen, dass alles kursierende Mitleid ihm gegolten hatte.
    Das war einer der Gründe, weshalb er dieser Stadt und ihren Menschen so lange Zeit ferngeblieben war. Als Sohn des berüchtigten Jake Creed war ihm mehr Mitleid zuteil geworden, als er hatte ertragen können. Ganze Körbe mit Obst, Konserven und anderen Lebensmitteln hatte man ihnen zu Weihnachten, Thanksgiving und Ostern auf die Veranda gestellt, wohlmeinende Kirchgängerinnen boten ihm die getragene Kleidung ihrer Söhne an. Und das war noch längst nicht alles.
    Der wichtigste Grund jedoch war Kristy selbst gewesen.
    Er hatte im Rodeo die wildesten Bullen geritten, er hatte sich bei Kneipenschlägereien die Knöchel blutig gehauen. Aber er wusste, es würde ihn zu Boden schicken, sollte er mit ansehen müssen, wie Kristy als Ehefrau eines anderen Mannes im Supermarkt einkaufen ging. Wie sie die Post abholte. Und das alles mit dem Kind eines anderen Mannes.
    Deswegen hatte er sich auch von Kristy ferngehalten, als er kurz nach Stillwater Springs gekommen war, um Cimarron zur Ranch zu bringen. Damals hatte er Briana Grant aufgelesen und ihr die Schlüssel für sein leer stehendes Haus übergeben.
    Seit Bonnie – und seit er bei seinem letzten Besuch von Logan gehört hatte, dass Kristy noch immer Single war – war das alles anders geworden.
    Er brauchte eine Weile, um das zu verarbeiten.
    Und jetzt war da auch noch dieses Gerücht, dass auf dem Grundstück der Madisons eine Leiche versteckt sein könnte.
    Sein Kaffee war inzwischen kalt geworden. Aber da ihre Unterhaltung zum Erliegen gekommen war und er nicht wusste, wie er sie wieder in Gang kriegen sollte, trank er einen Schluck.
    Eines jedoch hatte sich bis heute nicht geändert: Kristys Kaffee schmeckte noch immer grässlich.
    Bei diesem Gedanken musste er lächeln.
    “Erzähl mir von deiner Tochter”, sagte Kristy schließlich. Während des langen Schweigens hatte sie sich wieder einigermaßen beruhigt.
    “Ich schätze, ich weiß über sie in etwa so viel wie du”, gab er zu. “Sie ist zwei, ihr Name ist Bonnie, und sie mag es, dir beim Vorlesen zuzuhören.”
    Kristy wurde etwas ruhiger, konnte ihre Anspannung jedoch nicht ganz abschütteln. “Ich nehme an, ihre Mutter ist verschwunden?”
    “Ich habe keine Ahnung, wo Sharlene ist”, meinte er seufzend, dann sah er Kristy tief in die Augen. “Sharlene war ein Fehler, daran gibt es gar nichts schönzureden. Aber Bonnie … Na ja, sie ist der Beweis, dass alles seine guten Seiten hat.”
    Alles, bis auf ein Pferdegrab inmitten einer Baumgruppe
, ergänzte eine Stimme in seinem Kopf. Nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte, wusste er plötzlich instinktiv, dass der Sheriff dort fündig werden würde.
    Mit einem betrübten Lächeln auf den Lippen erklärte Kristy: “Ich beneide dich.”
    Wieder verblüffte sie ihn – eine Eigenschaft, die er schon damals so sehr an ihr gemocht hatte. “Wieso?”, entgegnete er verständnislos.
    “Weil du ein Kind hast”, antwortete sie geduldig.
    “Ich hoffe nur, ich kann es auch behalten”, meinte er. Über ihm schwebte unablässig die Sorge, Sharlene könnte es sich anders überlegen und Bonnie

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