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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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“Ich habe sie gesehen. Sie sieht immer noch gut aus. Sie kann immer noch bestens mit Kindern umgehen. Ende der Geschichte.”
    “Oder der Anfang”, hielt sie dagegen und lächelte Bonnie an.
    “Komm nicht auf irgendwelche Ideen”, warnte Dylan sie, obwohl er selbst schon auf genug Ideen kam, wenn er an Kristy dachte. Cassie konnte davon aber unmöglich etwas wissen. Es sei denn, sie setzte ihren Röntgenblick ein.
    “Arme Kristy”, meinte sie und setzte eine traurige Miene auf. Dabei schaute sie an Bonnie und Dylan vorbei in eine unsichtbare Welt, in die nur sie allein gelangen konnte.
    “Was soll denn das heißen?”, fragte Dylan, obwohl er besser nicht fragte. Doch die Neugier und die Ungewissheit waren einfach zu groß. Wenn Cassie um jemanden besorgt war, dann drohten dem Betreffenden große Probleme.
    “Sie könnte einen Freund gebrauchen, weiter nichts”, antwortete Cassie.
    Aber natürlich war da noch etwas anderes.
    Dylan stellte die Getränkedose mit einem lauten Knall auf den Tisch. Er hätte sie am liebsten weggeschleudert, aber er wusste, dass Cassie Dosen zum Recycling gab. “Was ist los?”, hakte er hartnäckig nach. “Du hattest doch nicht wieder einen von deinen Träumen …?”
    “Nein. Ich
weiß
diese Dinge nur.” Sie strahlte ihn an. “Alter Indianertrick.”
    “Cassie”, drängte Dylan. “Sag es mir.”
    “Geh zu ihr”, erwiderte sie und sah ihm in die Augen. “Sie ist allein, sie ist bei sich zu Hause. Ich kümmere mich um Bonnie, werde sie baden, ihr etwas zu essen machen und sie ins Bett bringen.”
    “Ich kann doch nicht einfach so bei ihr auftauchen, Cassie! Was soll ich denn sagen? ‘Hi, meine Grandma schickt mich’?”
    “Dir wird sicher was einfallen.”
    “Ich wollte mit Bonnie zur Ranch fahren.”
    “Das kann warten, Dylan. Aber ich weiß nicht, ob Kristy warten kann.”
    “Wahrscheinlich wird sie mir die Tür vor der Nase zuschlagen.”
    “Du bist ein großer Junge, du wirst es überleben.”
    Dylan seufzte. Er hatte Cassies angebliche übersinnliche Fähigkeiten nie besonders ernst genommen – immerhin sagte sie selbst, dass sie den Leuten, die zu ihr kamen, erzählte, was die ihrer Meinung nach hören mussten. Nur manchmal war ihr Instinkt so treffsicher, dass einem angst und bange werden konnte.
    Er beugte sich vor, küsste Bonnie aufs Haar und verließ Cassies Haus.
    Zehn Minuten später stand er vor Kristys Haustür und klopfte an, ohne zu wissen, was er ihr sagen sollte.
    Als sie öffnete, sah er, sie trug eine alte Hose und ein Herrenhemd, und alles war mit vielen gelben Farbklecksen übersät.
    Und sie hatte geweint. Ihre Augen waren verquollen, die Nase gerötet. Kristy in Tränen aufgelöst zu sehen war ein erschreckender Anblick. Aber wenigstens war er diesmal nicht der Grund für ihre Tränen. Jedenfalls ging er davon aus.
    “Alles in Ordnung?”, fragte er ein wenig verlegen. Oh ja, er war ein Meister im Umgang mit Worten, dachte er mürrisch. In jeder Situation wusste er immer ganz genau, was er sagen musste – es sei denn, die Situation betraf Kristy Madison.
    “Nein”, sagte sie mit zitternder Stimme, dann machte sie einen Schritt auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. “
Nein!”

4. KAPITEL
    G
ott im Himmel.
    Es sollte verboten sein, so gut zu riechen wie Kristy: nach dieser überaus verlockenden Mischung aus frischem Gras nach einem Frühlingsregen, brennendem Herbstlaub, Körperpuder und Farbverdünner. Einen kostbaren Augenblick lang drückte er sie nur an sich, atmete ihren Duft ein und schloss die Augen, während ein ganzer Schwall von Gefühlen auf ihn einstürmte.
    Aber so wie die meisten kostbaren Augenblicke war auch dieser viel zu schnell vorüber.
    Kristy straffte plötzlich die Schultern, zog sich zurück und hob schniefend das Kinn. Der verletzte Ausdruck in ihren kornblumenblauen Augen wich einem trotzigen Blick.
    “Tut mir leid”, sagte sie so abweisend, als sei er ein Fremder, den sie an einem überlaufenen Flughafen angerempelt hatte, nicht aber der erste Mann, von dem sie geliebt worden war. “Ich stehe im Augenblick ziemlich unter Stress und …”
    Dylan atmete tief ein und stieß einen gedehnten Seufzer aus, dann schloss er die Haustür hinter sich und stellte sich vor Kristy, während er die Daumen in seinen Gürtelschlaufen einhakte. “Kristy. Ich bin’s, Dylan. Irgendwas stimmt nicht mit dir, sonst hättest du mich an der Tür nicht fast umgerannt.”
    Sie reagierte mit einem schwachen Seufzer und

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