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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Floyd. “Bist du noch da?”
    Dylan legte seine Hand auf ihre.
    “Ja, ich bin hier”, brachte sie heraus. “Was passiert jetzt?”
    “Es wird eine Untersuchung geben. Die sterblichen Überreste wurden bereits nach Missoula in die Gerichtsmedizin geschickt.” Floyd machte eine kurze Pause, dann räusperte er sich. “Dylan, ich habe Kristy schon vorgeschlagen, die Stadt für eine Weile zu verlassen – die Medien werden sich auf diese Geschichte stürzen. Auf mich will sie nicht hören. Vielleicht bringen Sie sie ja zur Einsicht.”
    Dylan sagte nichts, sondern hielt nur ihre Hand fester umschlossen.
    “Ich bleibe”, erklärte sie. “Ellie Clarkston verschwand nach Dads Tod. Das bedeutet …”
    “Ich weiß, was das bedeutet, Kristy”, unterbrach Floyd sie geduldig. “Der Mörder dieses Mädchens läuft noch immer frei herum. Und es wird wohl kein Zufall sein, dass sie dort begraben wurde. Der zweite Täter muss gewusst haben, was Tim getan hatte.”
    Das Zimmer schien sich um Kristy zu drehen. Ihre Eltern hatten ein Leben lang hart gearbeitet und waren mit ihrem Geld sparsam umgegangen. Waren sie womöglich all die Jahre erpresst worden? Hatte jemand gesehen, wie ihr Dad den Landstreicher erschoss und sich dann für sein Schweigen bezahlen lassen?
    War das der
wahre
Grund dafür, dass sie alles verloren hatten? Die Ranch, ihre Ersparnisse, ihre Gesundheit und all ihre kostbarsten Hoffnungen?
    Ihr kam nur einer in den Sinn. Nur ein einziger Mensch hatte überhaupt einen
Verdacht
darüber geäußert, was in dieser Nacht geschehen sein mochte. Und das war – Sheriff Book!
    Oh mein Gott, dachte sie. Oh mein Gott!
    “Wir werden der Sache auf den Grund gehen”, versicherte ihr der Sheriff. Ganz sicher konnte er sich vorstellen, was sie in diesem Moment dachte. Er war schließlich nicht dumm.
    “Ja”, antwortete Kristy mit zu schriller Stimme. “Ja, das weiß ich.”
    “Ich versuche, die Sache unter Verschluss zu halten”, fuhr er fort, “aber ich fürchte, es ist schon etwas durchgesickert. Und nachdem jetzt die Gerichtsmedizin eingeschaltet ist, habe ich keinen Einfluss mehr darauf.”
    Dylan nickte nachdenklich, sagte aber nichts.
    Kristy verabschiedete sich vom Sheriff, klappte das Telefon zu und sah Dylan an.
    “Er wusste es”, flüsterte sie. “Sheriff Book wusste, dass mein Dad den Mann erschossen und in Sugarfoots Grab beerdigt hatte. Was, wenn er meine Eltern erpresst hat? Und wenn er Ellie Clarkston ermordet hat?”
    “Hey, hey, langsam”, bremste Dylan. “Das ist eine ziemlich gewagte Schlussfolgerung.”
    “Floyd Book ist der
Sheriff
, Dylan. Warum sollte er so viele Jahre schweigen und seinen Verdacht auf sich beruhen lassen, nur um jetzt das Grab zu öffnen?”
    “Dein Dad war sein bester Freund, Kristy!”
    Sie biss sich auf die Unterlippe. “Das behauptet er”, antwortete sie. “Aber die wenigsten Leute würden bei so etwas wegschauen, ganz gleich, wer darin verstrickt ist.” Sie musste schlucken. “Wenn du eine Dienstmarke hättest, wenn du einen Eid abgelegt hättest, würdest
du
dann einfach die Augen verschließen?”
    Lange Zeit schwieg Dylan, bis er schließlich mit tonloser Stimme antwortete: “Nein. Das würde ich nicht.”

7. KAPITEL
    K risty sah überall nur unheilvolle Vorzeichen, aber zwei Tage lang geschah nichts weiter. Sheriff Book hatte sie angerufen und von dem Fund von zwei Leichen berichtet, und seitdem war nichts weiter passiert. Sie verrichtete alle anfallenden Arbeiten mechanisch. Sie war darauf gefasst, eine persönliche Apokalypse über sich ergehen zu lassen, und trotzdem lebte sie ihr Leben weiter.
    Jeden Morgen und jeden Abend fütterte sie Winston.
    Jeden Tag ging sie zur Bibliothek, um ihre Arbeit zu erledigen.
    Sie hielt alles von sich fern – ihre erschreckende Anziehung zu Dylan Creed, ihre wachsende Verbindung zur kleinen Bonnie, den dringenden Wunsch, mit Sundance zu arbeiten, bis er sich von seinem Martyrium erholt hatte. Und bis er sie im Gegenzug ebenfalls wiederhergestellt hatte, was ihre Beziehung zu Pferden anging.
    Nur in den drückend heißen, stillen Nächten ließ sie den Abend Revue passieren, der ihr ganzes Leben umgekrempelt hatte.
    Doch als am dritten Morgen Zachary Spencer mit einem habgierigen Funkeln in den Augen in die Bibliothek geeilt kam, da wusste Kristy, dass die Geschichte die Runde gemacht hatte und nun ein Eigenleben zu entwickeln begann.
    “Ich muss mit Ihnen reden!”, sagte der Schauspieler und beugte sich

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