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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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an Briana und ging wortlos in den Stall. Als er ein paar Minuten später herauskam, hatte er sich Zaumzeug über eine Schulter geworfen und trug einen ramponierten Sattel. Ohne zu Kristy zu schauen – und das, wo seine Tochter lauthals “Daddy! Pferdchen! Reiten!” rief –, wählte er ein Tier aus und begann es zu satteln.
    Fasziniert beobachtete Kristy das vertraute, elegante Ritual und erwartete, dass Dylan aufsaß. Doch er führte das Pferd stattdessen zum Zaun.
    “Logan sagt, das hier ist gut”, wandte er sich an Kristy.
    Bonnie versuchte, sich aus Brianas Armen zu befreien, aber die hielt die Kleine fest.
    “Du meinst, ich …”, stammelte Kristy.
    “Ja”, entgegnete Dylan nur.
    Sie zögerte, sah zu Briana, dann wieder zu Dylan.
    Schließlich kletterte sie auf die Umzäunung, und als er das Pferd zu ihr gebracht hatte, saß sie auf. Etwas regte sich in ihr, als sie die Zügel nahm, die Dylan ihr hinhielt. Ihr war nicht aufgefallen, dass Logan an einer anderen Ecke ein zweites Pferd gesattelt hatte, einen graugelben Wallach. Nachdem Dylan aber das Tor zur Weide geöffnet hatte, da brachte Logan ihm das Tier. Dylan stellte sich in einen Steigbügel und saß mit der Lässigkeit und Eleganz eines Mannes auf, der praktisch auf dem Pferderücken aufgewachsen war.
    Ein plötzliches Gefühl von Freiheit überflutete Kristy. Sie lachte glücklich, während sie das Pferd erst traben ließ und es dann schließlich zu einem Galopp antrieb. Der Wind zerzauste ihre Haare, die Luft roch nach Gras, Erde und Pferden.
    Kurz darauf hatte Dylan sie bereits eingeholt und hielt mühelos mit ihrem Tempo mit. Grinsend zog er seinen Hut zurecht.
    Es gab keine Veranlassung, etwas zu sagen. Sie hätten genauso gut ein einziges Wesen, eine gemeinsame Seele sein können, die auf diesen Pferden ritt. Es war, als würden sie sich auf einer höheren, körperlosen Ebene lieben. Eine solche Begeisterung hatte Kristy noch nie verspürt, sie war mitreißend und berauschend.
    Es war, als wäre sie wieder eins mit sich selbst.
    Der Ausritt endete viel zu früh, aber auf der Ranch warteten Gäste. Langsam trabten sie zurück zum Stall. Sie hatten den Pferden höchstes Tempo abverlangt und schonten sie auf dem Rückweg.
    Logan, Briana und Bonnie standen noch an der gleichen Stelle am Zaun, und inzwischen hatten sich Jim und die anderen zu ihnen gesellt.
    Kristy nahm sie alle als einen Wirbel aus freundlichen Gesichtern und warmen Farben war.
    Freunde.
    Familie.
    Sie saß mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen ab. Ihre Beine waren ein wenig wacklig. Dylan nahm Logan Bonnie aus den Armen, der sich dann um Kristys Pferd kümmerte.
    Dylan dagegen ritt noch einmal los, diesmal mit seiner Tochter vor sich auf dem Sattel, die voller Faszination das Geschehen mitverfolgte.
    Es liegt ihr im Blut, dachte Kristy. So wie mir.
    So wie Bonnie war sie mit ihrem Vater geritten, seit sie sechs Monate alt gewesen war. Es kam ihr so vor, als könnte sie wieder fühlen, wie ihr Dad sie in den Armen hielt und wie er vergnügt lachte. Als könnte sie ihre Mutter rufen, die fröhlich und besorgt rief: “Tim Madison, pass bloß auf! Kristy ist noch ein Baby!”
    Die Rückkehr in die Gegenwart traf sie wie ein Schlag, und Kristy schniefte einmal. Ihr war bewusst, dass Briana sie beobachtete.
    Zu ihrer Verwunderung hörte sie Briana dann sagen: “Mein Dad ist früher auch so mit mir geritten.”
    “Meiner auch”, pflichtete Kristy ihr mit belegter Stimme bei. “Meiner auch.”
    Briana seufzte glücklich. “Es ist schön zu sehen, dass die guten Dinge an eine neue Generation weitergegeben werden”. Dann sah sie sich im Kreise der Freunde und Bekannten um. “Ich kümmere mich besser mal um die Hähnchen und den Kartoffelsalat, sonst gibt es noch einen Aufstand.”
    “Ich helfe dir”, bot sich Kristy an.
    Hal Ryder, der Tierarzt, nickte zum Gruß, als sie beide sich der Veranda näherten. Er hatte schon Sugarfoot und alle anderen Tiere der Madisons behandelt, und vor seiner Scheidung waren er und Mrs. Ryder oft bei ihren Eltern gewesen, um Karten zu spielen.
    “Schön, Sie wieder auf einem Pferd zu sehen”, lobte er sie.
    Einen Moment lang stockte ihr der Atem, dann nickte sie und blieb stehen, während Briana bereits ins Haus ging. “Wie geht es Lily?”, fragte sie. Als Kinder hatten sie und die Tochter des Docs oft zusammen gespielt.
    “So stur wie immer”, antwortete er mit einem traurigen Lächeln.
    Ein Stich ging Kristy durchs Herz, als ihr

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