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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Einstellung. Er suchte das Zimmer ab, fand die Frau, die die Bemerkung über die Einarmigen Banditen gemacht hatte, und sagte: “Stella Baker.” Die Farmersfrau im mittleren Alter errötete ein wenig, als er seinen Charme des edlen Wilden bei ihr spielen ließ. “Ich dachte, Sie bevorzugen Bingo.”
    “Am Dienstag habe ich zwischen zwei Runden Bingo an einem Banditen gespielt und dabei mein letztes Hemd verloren”, erklärte Stella.
    Jim musterte übertrieben ihre blau-weiße Bluse, woraufhin die anderen Frauen lachten und Stella selbst noch rötere Wangen bekam.
    “Natürlich nicht dieses Hemd”, stellte sie hastig klar. “Aber ich will damit sagen, Jim Huntinghorse, dass diese Apparate manipuliert sind.”
    “Werden Sie die Arbeit im Kasino aufgeben, wenn Sie gewählt werden?”, wollte Stellas beste Freundin Jolie Calhoun wissen.
    Jim setzte Sam ab und verbeugte sich elegant vor den beiden Frauen. “Ja”, antwortete er. “Der Posten des Sheriffs ist ein Vollzeitjob.”
    In diesem Moment sah Kristy, wie Katherine zwei Finger ihrer rechten Hand kreuzte. Ob die ehemalige Mrs. Huntinghorse wollte, dass Jim gewinnt und das Kasino verlässt oder dass er verliert und im Kasino bleibt, konnte sie dabei nicht beurteilen.
    Der kleine Sam rannte durch die überlaufene Küche, dann klammerte er sich an Katherines Rock fest und sah sie flehentlich an. “Mom, ich
muss
auf dem Pferd reiten, und allein will Dad mich das nicht machen lassen.”
    Katherine betrachtete ihren Sohn und gab erkennbar ihren Widerstand auf, dann schaute sie zu Jim. “Aber sei vorsichtig”, ermahnte sie ihn.
    “Wie immer”, antwortete er muffig.
    Das hat aber nichts mit dem Reiten zu tun, überlegte Kristy, dann zuckte sie leicht zusammen und ermahnte sich stumm. Sie verwandelte sich in eine Schnüfflerin! Nicht mehr lange, dann würde sie mit den anderen Tratschweibern zusammenstehen und überlegen, wer schwanger sein konnte, wer eine Affäre hatte, wer zu viel für seinen neuen Wagen bezahlt hatte und und und …
    Jim und Sam gingen nach draußen, und Kristy musste sich dem Wunsch widersetzen, ebenfalls das Haus zu verlassen, um nachzusehen, was Dylan und Bonnie machten.
    Sie war gerade zusammen mit einigen anderen Frauen damit befasst, in der Küche Ordnung zu schaffen, da kam Logan hereingestürmt und sah sich mit starrer Miene um. Briana war die Erste, die dem plötzlichen Schweigen ein Ende setzte.
    “Was ist los, Logan?”
    Er eilte an ihr vorbei in ein Gästezimmer gleich neben der Küche, dann kehrte er mit ein paar Decken und einem Kissen zurück. Sein Gesicht war ganz grau.
    “Es geht um Doc”, sagte er auf dem Weg nach draußen. “Ich glaube, er hatte einen Herzinfarkt.”
    Kristy begriff gerade erst, was sie da gehört hatte, da ertönte in weiter Ferne bereits die Sirene eines Rettungswagens.
    Ein oder zwei Schritte vor Briana lief sie nach draußen und fand Hal Ryder auf dem Boden neben dem Picknicktisch vor. Er war bewusstlos. Dylan und Jim Huntinghorse versuchten gemeinsam, ihn wiederzubeleben.
    “Alle bleiben zurück”, wies Logan an, während er ein Kissen unter Docs Kopf schob und ihn zudeckte, so gut das möglich war.
    “Wir verlieren ihn”, keuchte Jim zwischen zwei Atemzügen und sah zu Dylan.
    “Das werde ich nicht zulassen”, gab Dylan zurück und presste wieder auf den Brustkorb des Mannes. “Doc? Hören Sie mich? Halten Sie durch. Tun Sie’s für Lily.”
    Die Lichter eines Rettungswagens tauchten sie in zuckende rote Blitze.
    “Halten Sie durch, Doc”, flüsterte Kristy und wiederholte Dylans Worte. “Tun Sie es für Lily.”

12. KAPITEL
    D ocs Herz schlug noch, als der Rettungswagen die Stillwater Springs Ranch in Richtung Krankenhaus verließ. Kristy hielt die unruhige Bonnie auf dem Arm, während Logan, Dylan und Jim Huntinghorse sich auf der Veranda beratschlagten. Sie fühlte sich wie gelähmt; das war wohl der Schock. Den atemberaubenden purpur-goldenen Sonnenuntergang nahm sie gar nicht richtig wahr.
    Ihr eigener Vater war in einem Krankenhaus in Missoula gestorben. Sie hatte seine Hand gehalten und ihm unter Tränen zu sagen versucht, wie sehr sie ihn liebte. Und sie hatte ihm versichert, sie werde schon klarkommen.
    Obwohl sie es damals genau so meinte, wie sie es sagte, war sie doch in Wahrheit nicht so klargekommen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sicher, sie hatte immer weitergemacht – so wie dieser Plüschhase aus der Batteriewerbung, der unbeirrbar weitertrommelt. Sie setzte

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