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Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Titel: Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sollten auf keinen Fall nur einmal auf ihn schießen. Am Ende überlebt er noch!«
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Steve zu.
    »Okay, das war’s dann wohl erst mal«, entschied Curt. Er trank sein Bier aus und machte Anstalten, die Nische zu verlassen.
    »Eine Sache muß ich noch mit euch besprechen«, hielt Yuri ihn zurück.
    Curt hielt inne.
    »Ich will Operation Wolverine auf morgen vorverlegen. Also auf Donnerstag.«
    »Morgen!« wiederholte Curt ungläubig. »Ich dachte, du könntest mit Ach und Krach gerade mal bis Freitag genug von dem Anthraxpulver produzieren.«
    »Ich habe fast die ganze Nacht und den ganzen Vormittag im Labor durchgearbeitet«, entgegnete Yuri. »Der zweite Fermenter funktioniert hervorragend. Deshalb liegen wir gut im Rennen. Bis heute abend haben wir für beide Anschläge mehr als genug.«
    »Ich wüßte nicht, was dagegen sprechen sollte«, überlegte Curt laut. »Ob wir die Operation Donnerstag oder Freitag durchziehen, ist eigentlich egal.« Er sah Steve an.
    »Das sehe ich genauso«, sagte er. »Unsere Fluchtroute steht zum Glück. Das wäre sonst das einzige Hindernis.«
    »Meiner Meinung nach haben wir keine andere Wahl«, wiederholte Yuri. »Wir müssen die Operation schon aus Sicherheitsgründen auf Donnerstag vorverlegen. Selbst wenn wir diesen Dr. Stapleton erledigen – wer weiß, mit wie vielen Leuten er über die Sache geredet hat? Noch einmal vierundzwanzig Stunden zu warten wäre viel zu riskant.«
    Curt lachte stillvergnügt in sich hinein. »Ich glaube, du hast recht.«
    »Natürlich habe ich recht«, sagte Yuri im Brustton der Überzeugung. »Wenn Operation Wolverine ein Erfolg werden soll – was wir ja alle wollen –, müßt ihr auf meinen Vorschlag eingehen.«
    »Okay«, entgegnete Curt. »Um wieviel Uhr sollen wir heute abend vorbeikommen und die Päckchen abholen?«
    »Am besten nicht so früh«, erwiderte Yuri. »Ich will das Pulver schließlich gut verpacken. Dafür brauche ich ein bißchen Zeit. Sagen wir gegen dreiundzwanzig Uhr.«
    »Wunderbar«, akzeptierte Curt. »Wir sind pünktlich.« Er quetschte sich aus der Nische. Steve folgte ihm. Yuri blieb sitzen.
    »Ich esse noch zu Ende«, erklärte er.
    »Dann bis siebzehn Uhr«, sagte Curt und salutierte halbherzig, bevor er Steve nach draußen folgte.
    Yuri sah den beiden nach. Er empfand ihr soldatenhaftes Getue als ziemlich krankhaft und schämte sich, mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden. Trotzdem fühlte er sich nach der kurzen Lagebesprechung so gut wie den ganzen Tag noch nicht. Selbst wenn sie ein paar Probleme bewältigen mußten – am Ende schien doch wieder alles ins rechte Gleis zu kommen. Während er seinen Hamburger verspeiste, überlegte er, ob er auf dem Rückweg bei seinem Reisebüro anhalten sollte, um seinen Flug von Newark nach Moskau für Donnerstag abend zu buchen. Doch dann beschloß er, die Reservierung lieber telefonisch vorzunehmen. Er wollte nicht zuviel Zeit verlieren. Schließlich hatte er bis dreiundzwanzig Uhr noch alle Hände voll zu tun.

18. KAPITEL
Mittwoch, 20. Oktober, 14.15 Uhr
     
    Jack rollte im Leerlauf die Laderampe des Gerichtsmedizinischen Instituts hinauf, bremste und stieg ab. Nach seinem Endspurt war er ziemlich aus der Puste. Er hatte ab der Houston Street die gesamte First Avenue hinauf mit dem rollenden Autoverkehr Schritt gehalten und es so geschafft, alle Ampeln bei Grün zu erwischen und nicht ein einziges Mal anhalten zu müssen.
    Er nahm sein Fahrrad auf die Schulter, stieg die Treppe zur Plattform hinauf und betrat das Gebäude. Auch wenn er sein eigentliches Ziel nicht erreicht hatte, hatte sich der Ausflug nach Brighton Beach auf jeden Fall gelohnt. Ruhigen Gewissens konnte er von sich behaupten, daß er keine Mühe gescheut hatte, Yuri Davydov zu warnen. Alles weitere lag in den Händen des Gesundheitsamtes und der phlegmatischen Bürokraten beziehungsweise bei Mr. Davydov selbst.
    Er betrat sein Büro und hängte seinen Mantel hinter der Tür auf. Auf Chets Schreibtisch stand inmitten eines Wusts von Papieren ein angeschaltetes Mikroskop, was darauf hindeutete, daß sein Kollege an irgend etwas arbeitete. Im Augenblick war er allerdings nirgends zu sehen. Vermutlich war er kurz in den ersten Stock zu den Verkaufsautomaten hinuntergehuscht. Chet liebte es, nachmittags zu naschen.
    Bevor er sich an seinem Schreibtisch niederließ, ging Jack noch einmal hinaus auf den Flur. Er spürte das dringende Bedürfnis, Laurie endlich von der

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