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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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»Kümmere dich nicht um Vinnie. So, wie er mir bei der Arbeit hilft, könnte man sowieso meinen, er wäre gar nicht da.«
    »Sehr lustig«, erwiderte Vinnie. »Und wie kommt’s, dass ich nicht lache?«
    »Eigentlich wollte ich gar nicht jetzt mit dir reden«, machte Laurie deutlich. »Ich würde mich gern mit dir treffen. Es gibt ein paar wichtige Dinge, die ich dir sagen wollte.«
    Jack antwortete nicht gleich, sondern blickte Laurie durch seine Kunststoffmaske nur an. »Lass mich raten«, meinte er schließlich. »Du willst heiraten, und ich soll Brautjungfer spielen.«
    Vinnie lachte so heftig, dass es sich anhörte, als hätte er sich verschluckt.
    »Hey, das war gar nicht so lustig«, protestierte Jack, auch wenn er mitlachte.
    »Jack«, meldete sich Laurie zu Wort, die Mühe hatte, sich nicht aufzuregen. »Ich meine das ernst.«
    »Ich auch«, brachte Jack heraus. »Und weil du nicht abgestritten hast, dass du heiraten willst, betrachte ich mich als informiert. Aber es tut mir Leid, das Angebot, Brautjungfer zu spielen, muss ich ablehnen. War noch was?«
    »Jack!«, rief Laurie. »Ich werde nicht heiraten. Ich muss mit dir über etwas reden, das uns beide betrifft.«
    »Okay, gut! Ich bin ganz Ohr.«
    »Ich werde das nicht hier im Obduktionssaal tun.«
    Jack deutete mit einer ausladenden Geste über den Saal. »Was passt dir an dem Saal nicht? Ich fühle mich hier wie zu Hause.«
    »Jack! Könntest du einen Moment ernst sein? Ich habe gesagt, dass es wichtig ist.«
    »Ja, gut! Welcher Ort würde denn deinen Bedürfnissen besser entsprechen? Wenn du mir noch eine halbe Stunde gibst, könnten wir uns oben im ID-Raum treffen und bei einer schönen Tasse von Vinnies Kaffee plaudern. Das einzige Problem wäre, dass das ganze Fußvolk bald zur Arbeit kommt. Vielleicht würdest du unser Rendezvous lieber in unserer schicken Kantine im ersten Stock abhalten und dir etwas Leckeres aus dem Automaten ziehen? Dort wären wir in der netten Gesellschaft unserer Hausmeister und Pförtner. Was ist dir lieber?«
    Laurie versuchte, Jack durch die Kunststoffmasken hindurch anzuschauen. Dass er zu seinem finsteren Sarkasmus zurückgekehrt war, schmälerte ihren Optimismus wieder, aber sie ließ trotzdem nicht locker. »Ich hatte gehofft, wir könnten heute Abend vielleicht ins Elios gehen, wenn wir noch einen Tisch bekommen.« Das Elios war ein Restaurant, das in Lauries und Jacks langer Beziehung eine wichtige Rolle gespielt hatte.
    Jack hielt Lauries Blick noch eine Weile stand. Obwohl er am Tag zuvor Lous Worten keinen großen Glauben geschenkt hatte, fragte er sich jetzt doch, ob sie nicht vielleicht ein Fünkchen Wahrheit enthielten. Andererseits hatte Jack keine Lust auf weitere Erniedrigungen. »Was ist mit deinem Romeo? Ist er heute Abend krank?«
    Vinnie gluckste wieder, versuchte es aber zu unterdrücken, als Laurie ihn wütend anschaute.
    »Ich weiß nicht recht«, fuhr Jack fort. »Das ist schon sehr kurzfristig, weil ich heute Abend mit siebzehn Nonnen, die von auswärts kommen, zum Bowling verabredet bin.«
    Vinnie konnte sich nicht mehr zurückhalten und ging zum Waschbecken hinüber, um sich wieder einzukriegen.
    »Könntest du bitte einen Moment ernst bleiben?«, wiederholte Laurie. »Du machst die Sache nicht gerade einfach.«
    »Ich mache die Sache nicht einfach?«, fragte Jack hochnäsig. »Du verdrehst die Fakten. Seit Monaten versuche ich, mich abends mit dir zu verabreden, aber du treibst dich immer auf irgendwelchen kulturellen Veranstaltungen herum.«
    »Die Sache läuft erst seit einem Monat, und du hast mich zweimal gefragt, und beide Male hatte ich schon was vor. Ich muss mit dir reden, Jack. Magst du dich heute Abend mit mir treffen oder nicht?«
    »Hört sich an, als hättest du es wirklich auf ein Rendezvous abgesehen.«
    »Ich habe es sehr darauf abgesehen«, stimmte Laurie zu.
    »Also gut, dann heute Abend. Um wie viel Uhr?«
    »Passt es dir im Elios?«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Das Elios passt.«
    »Dann rufe ich an und versuche, einen Tisch zu reservieren. Ich gebe dir dann Bescheid. Es könnte aber schon früh sein, weil heute Freitag ist.«
    »Gut«, stimmte Jack zu. »Ich warte auf deine Nachricht.«
    Mit einem letzten Nicken verließ Laurie den Obduktionssaal und ging ins Lager zurück, um sich den Mondanzug auszuziehen. Sie war froh, dass Jack dem Treffen endlich zugestimmt hatte, doch war sie etwas niedergeschlagen, weil sie Jack zu diesem Treffen so mühsam hatte überreden

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