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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Gentechnik muss sich schon noch bessere Methoden einfallen lassen, um einen Patienten mit dieser Information zu konfrontieren, als du es erlebt hast. Und sie muss ihm angemessene Behandlungsmöglichkeiten präsentieren.«
    »Da kann ich dir nur Recht geben, wobei die Sozialarbeiterin ja immerhin einen Versuch gestartet hat. Aber die amerikanische Medizin war schon immer so. Technologie ist die treibende Kraft, die Umsetzung der soziologischen Erkenntnisse zum seelischen Wohl der Patienten hinkt hinterher.«
    »Ich wünschte, ich wüsste, wie ich dir besser helfen kann.«
    »Leider kannst du das im Moment überhaupt nicht. Ich stecke in meiner eigenen Odyssee fest. Aber das heißt nicht, dass ich deine Anteilnahme nicht zu schätzen weiß, und du warst mir auf jeden Fall eine Hilfe.«
    »Was ist mit heute Abend? Können wir uns treffen?«
    Laurie blickte in Rogers blasse Augen. Es war ihr unangenehm, dass sie nicht mit der Sprache rausrücken konnte, aber sie brachte es nicht fertig, ihm zu sagen, dass sie von Jack schwanger war und mit ihm beim Essen darüber reden wollte. Nicht, dass sie dachte, Roger käme damit nicht zurecht, aber für sie war es eine Frage der Intimsphäre, und solange sie es Jack nicht erzählt hatte, wollte sie es auch niemand anderem erzählen, nicht einmal einem vertrauten Menschen wie Roger.
    »Wir könnten uns schon früh zum Abendessen treffen«, drängte Roger. »Wir brauchen ja nicht über den BRCA1-Test zu reden, wenn du nicht willst. Vielleicht habe ich dann schon ein paar Mitarbeiterdaten von hier oder aus dem St. Francis. Es ist immerhin möglich, dass ich welche bekomme, auch wenn es, wie du sagst, schon Freitag ist.«
    »Roger, bei allem, was mir in letzter Zeit passiert ist, brauche ich etwas Zeit für mich, zumindest für ein paar Tage. Das ist die Art von Hilfe, die ich brauche. Kannst du versuchen, damit zu leben?«
    »Ja, aber gefallen tut es mir nicht.«
    »Danke für dein Verständnis.« Laurie erhob sich wieder.
    »Kann ich dich wenigstens anrufen?«, fragte Roger, der ebenfalls aufstand.
    »Klar, aber ich weiß nicht, ob ich zum Reden aufgelegt bin. Vielleicht ist es besser, wenn ich dich anrufe. Ich hangle mich gerade von einem Tag zum anderen.«
    Roger und Laurie nickten einander zu. Einen Moment lang herrschte eine unangenehme Stille, bevor Roger Laurie wieder umarmte. Sie reagierte darauf genauso reserviert wie vorher. Dann warf sie ihm ein schwaches Lächeln zu und wandte sich zum Gehen.
    »Nur noch eine Frage.« Roger stellte sich ihr in den Weg. »Hat dieser Teil der ›schwierigen Zeit‹ irgendwas damit zu tun, dass ich noch verheiratet bin?«
    »Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, ein bisschen«, gab Laurie zu.
    »Es tut mir sehr Leid, dass ich es dir nicht schon früher gesagt habe, aber am Anfang dachte ich, es sei vermessen von mir, zu glauben, dass es dir was ausmacht. Ich war ja schon selbst an dem Punkt, dass es für mich gar kein Thema mehr war. Als wir uns dann besser kennen lernten und ich mich in dich verliebt habe und wusste, dass es dir was ausmachen würde, war es mir unangenehm, dass ich es dir nicht schon früher gesagt habe.«
    »Danke für deine Entschuldigung und deine Erklärung. Damit wird es bestimmt leichter, das Thema hinter uns zu bringen.«
    »Das hoffe ich«, stimmte Roger zu und drückte Lauries Schulter, bevor er die Tür öffnete. »Wir reden ein andermal weiter.«
    Laurie nickte. »Machen wir«, stimmte sie zu und verließ das Büro.
     
    Roger blickte Laurie hinterher, die sich auf dem Weg zum Flur zwischen den Schreibtischen hindurchzwängte. Erst als sie außer Sicht war, schloss er die Tür. Als er um seinen Schreibtisch herumging und sich setzte, hing der Duft ihres Parfums immer noch in der Luft. Roger machte sich Sorgen um Laurie, und er befürchtete, dass er ihre Beziehung durch seine Verschwiegenheit verpfuscht hatte und, was noch belastender war, ihr auch jetzt keinen reinen Wein eingeschenkt hatte. Immer noch behielt er Dinge für sich, die zu wissen sie ein Recht hatte, wenn ihre Beziehung gedeihen sollte. Schlimmer war noch, dass er nicht die Wahrheit über Dinge sagte, über die er mit ihr schon geredet hatte. Anders, als er ihr zu verstehen gegeben hatte, gab es noch ungelöste Aspekte in der Beziehung zu seiner Frau, unter anderem seine unerwiderte Liebe. Doch er hatte nicht den Mut gefunden, mit Laurie darüber zu reden, auch wenn sie ihm Ähnliches über ihren Exfreund Jack erzählt hatte.
    Rogers größtes Geheimnis,

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