Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
gesagt habe, es sei ein großes Opfer, mich mit dir zum Abendessen zu treffen, war ein Scherz!«
    Laurie ging weder langsamer, noch drehte sie sich um, sondern verschwand wortlos in ihrem Büro.
    Jack setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Ob er mit seinem Sarkasmus übertrieben hatte? Er zuckte mit den Schultern, weil er wusste, dass er es kaum hätte anders machen können. Seine Schlagfertigkeit war zu seiner Waffe gegen die Unwägbarkeiten des Lebens geworden. In der gegenwärtigen Situation fürchtete er, auf die eine oder andere Weise von Laurie übers Ohr gehauen zu werden. Er hatte keine Ahnung, was ihr im Kopf herumging, auch wenn Lous Bemerkung, sie wolle die Sache wieder kitten, in seinen Gedanken widerhallte und ihm einen Funken Hoffnung gab.
    Die Kombination aus Straßenbasketball und Arbeit war gewöhnlich Jacks Trostpflaster, und da ihm Basketball momentan keine Befriedigung geben konnte, wie er Laurie gesagt hatte, war die Arbeit umso wichtiger geworden. Während der vergangenen fünf Wochen hatte er sich zum sprichwörtlichen Arbeitstier entwickelt. Innerhalb von etwas mehr als einem Monat hatte er sich von Calvins Albtraum, der nie seine Fälle zum Abschluss brachte, zu seinem Liebling gemausert. Nicht nur, dass Jack weit mehr Fälle erledigte als alle anderen, er brachte sogar noch schneller als die anderen den Papierkram zu Ende. Jack drehte sich wieder zu seinem Mikroskop und den Objektträgern, die er am Morgen aus dem Histologielabor geholt hatte.
    Die Zeit verging wie im Flug. Als Chet zurückkam, bestand Jack darauf, dass er seinen Fünfer wieder einsteckte, und behauptete, die Wette sei nicht fair gewesen, weil er sich hundertprozentig sicher gewesen sei. Nach einer Weile verließ Chet wieder das Büro, und Jack arbeitete weiter. Die Fortschritte, die er erzielte, beruhigten ihn und machten ihn zufrieden, aber das Beste war, dass er dabei nicht an Laurie denken musste.
    »Hey, vergiss nicht, Luft zu holen«, unterbrach ihn eine Stimme in seiner konzentrierten Arbeit. Jack betrachtete gerade einen seltsamen Parasiten, auf den er in der Leber eines Erschossenen gestoßen war. Als er aufblickte, stand Lou Soldano in der Tür. »Ich beobachte dich schon seit fünf Minuten, und du hast keinen einzigen Muskel bewegt.«
    Jack winkte Lou mit einer Hand ins Büro, während er mit der anderen Chets Stuhl umdrehte.
    Lou ließ sich auf den Stuhl fallen und warf seinen Hut auf Chets Schreibtisch. Sein Gesicht zeigte die üblichen Spuren von Schlafmangel, und er musste die Stirn runzeln, um die Augen aufhalten zu können.
    »Ich habe gerade die gute Nachricht gehört«, erzählte Lou. »Hört sich großartig an.«
    »Wovon redest du?«
    »Ich habe in Lauries Büro vorbeigeschaut. Sie hat gesagt, dass ihr zwei euch heute Abend im Elios trefft und sie dich darum gebeten hat. Was habe ich dir gesagt? Sie will wieder was von dir.«
    »Hat sie dir was Genaueres erzählt?«
    »Nein, nichts Genaueres. Aber hey! Sie hat dich gefragt, ob du mit ihr zum Essen gehst.«
    »Sie hat gesagt, sie will mir was erzählen, aber vielleicht ist es etwas, was ich nicht hören will.«
    »Gott, was für ein Pessimist! Du hörst dich genauso schlimm an wie ich. Die Frau liebt dich.«
    »Na ja, das wäre mir neu! Wie kommt’s eigentlich, dass sie dir von heute Abend erzählt hat?«
    »Ich habe sie gefragt. Ich gebe ja zu, dass ich euch beide wieder zusammen sehen will, und das weiß sie.«
    »Wir werden sehen«, wehrte Jack ab. »Und gibt es sonst noch einen Grund, warum du hier bist?«
    »Wegen diesem dämlichen Chapman-Fall natürlich. Wir haben auf Hochtouren gearbeitet und fast jeden im Krankenhaus verhört. Leider hat niemand einen Verdächtigen gesehen, was ja gar nicht so seltsam ist. Aber wir haben nichts. Ich habe gehofft, dass du vielleicht was rausgefunden hast. Ich weiß, dass mein Captain heute hier war, um mit Calvin Washington zu sprechen.«
    »Das ist komisch. Calvin weiß doch gar nicht über den Fall Bescheid, und mit mir hat er auch nicht geredet.«
    Lou zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, das hätte er vielleicht. Egal. Also, hast du was gefunden?«
    »Ich habe die Gewebeproben noch nicht zurück, aber sie werden uns auch nichts bringen. Du hast die Geschosse, und die werden das einzige Ergebnis der Obduktion sein. Was ist mit der Stellung der Leiche und der Tatsache, dass der Mörder womöglich im Auto saß? Gehst du bei deinen Ermittlungen auch davon aus, dass das Opfer den Täter gekannt

Weitere Kostenlose Bücher