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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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würdest auf das Pflegemanagement anspielen. Wenn es sich um Morde handelt, gehe ich davon aus, dass die Opfer nicht zufällig ausgewählt wurden. Die Personen weisen zu viele Parallelen auf. Zum Beispiel habe ich heute erfahren, dass alle, zumindest die aus dem Manhattan General, erst seit kurzem bei AmeriCare Mitglied waren. Den tieferen Zusammenhang habe ich allerdings noch nicht verstanden.«
    Jack nahm die Hand von seiner Stirn und blickte zu Laurie auf. »Dann gehst du jetzt von einer Verschwörung aus?«
    Laurie nickte. »Ich dachte, darauf hättest du mit deinen Bemerkungen angespielt.«
    »Eigentlich nicht, und wenn man es aus der Perspektive Kosten pro Kopf betrachtet, ergibt das keinen Sinn, also kann es per se nichts mit Pflegemanagement zu tun haben. Andererseits ist die Medizin zu einem riesigen Geschäftszweig angewachsen, und AmeriCare ist eine gigantische Organisation. Das heißt, es gibt Versicherungsmathematiker und ihre Bosse, die so weit vom Patienten entfernt sind, dass sie vergessen, welches Produkt das Unternehmen eigentlich anbietet. Sie sehen alles nur noch in Zahlen.«
    »Damit könntest du Recht haben«, gab Laurie zu. »Aber neue, gesunde Mitglieder loszuwerden steht in völligem Gegensatz zu jedem versicherungsmathematischen Ziel.«
    »Für uns mag das so aussehen, aber ich will darauf hinaus, dass Menschen auf einer hohen Ebene damit zu tun haben, von denen wir nicht hoffen können, dass wir sie verstehen. Es könnte eine Art Verschwörung sein, deren Logik sich uns nicht gleich erschließt.«
    »Na ja, vielleicht«, meinte Laurie unbestimmt. Sie war enttäuscht, weil sie gedacht hatte, Jack hätte etwas Konkretes anzubieten.
    Wieder blickten sie einander wortlos an. Und wieder war es Jack, der das Schweigen brach. »Ich möchte dich was fragen, ohne Umschweife, auf das ich unten in der Grube schon angespielt habe. Ist das Treffen heute Abend so was wie ein ausgeklügelter Plan, um mir zu sagen, dass du heiratest? Wenn ja, dann würde ich nämlich verschwinden. Ich wollte dich nur warnen.«
    Laurie antwortete nicht gleich, weil sie Jacks Bemerkung daran erinnerte, wie kompliziert ihr Leben geworden war. Es war schwierig, nichts und niemanden aus dem Blick zu verlieren.
    »Dein Schweigen gibt mir sehr zu denken«, warnte Jack.
    »Ich werde nicht heiraten!«, fuhr Laurie ihn an und stieß mit dem Zeigefinger in seine Richtung. »Das habe ich dir unten im Obduktionssaal klar und deutlich gesagt. Ich habe dir gesagt, dass ich mit dir über etwas reden muss, das nur uns beide betrifft, und sonst niemanden.«
    »Ich glaube nicht, dass du unten in der Grube den Teil mit ›sonst niemanden‹ erwähnt hast.«
    »Dann tue ich das eben jetzt!«, schnauzte Laurie.
    »Schon gut, schon gut. Immer mit der Ruhe! Ich bin derjenige, der sich aufregen müsste, nicht du.«
    »Du würdest dich auch aufregen, wenn du an meiner Stelle wärst.«
    »Hm, zu dieser Aussage kann ich nur Stellung beziehen, wenn ich mehr Informationen bekomme. Ach, Laurie, ich hasse es, wenn wir uns hier so anfahren. Wir sind wie zwei Blinde, die in der Dunkelheit aufeinander eindreschen.«
    »Da kann ich dir nur zustimmen.«
    »Nun, warum sagst du mir dann nicht einfach, was du mir sagen willst, und wir bringen die Sache hinter uns?«
    »Ich möchte nicht hier im Institut darüber reden. Es hat nichts mit der Arbeit zu tun, und ich will dabei nicht hier sein. Ich habe im Elios einen Tisch für Viertel vor sechs reserviert.«
    »Puh! Wird das ein Abendessen oder ein spätes Mittagessen?«
    »Sehr lustig.« Laurie wurde ungeduldig. »Ich habe dir gesagt, dass es früh werden könnte. Es ist Freitagabend, und sie waren fast ausgebucht. Ich hatte Glück, um diese Zeit noch was zu bekommen. Wirst du kommen oder nicht?«
    »Ich werde kommen, aber es ist ein großes Opfer für mich. Warren wird enttäuscht sein, dass ich nicht zum großen Freitagabendspiel auf dem Basketballfeld aufkreuze. Ach, eigentlich ist das gelogen. Er will mich sowieso nicht mehr in seinem Team haben, weil ich in letzter Zeit so mies gespielt habe. Ich bin auf meinem eigenen Spielfeld zur persona non grata geworden.«
    »Wir sehen uns im Elios«, meinte Laurie. »Vorausgesetzt, du lässt dich dazu herab zu kommen.« Sie drehte sich um und verließ das Büro.
    Jack sprang von seinem Stuhl auf, lehnte sich zur Tür hinaus und spähte den Flur entlang. Laurie war schnellen Schrittes hinausgegangen und schon ein gutes Stück entfernt. »Hey«, rief er. »Dass ich

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