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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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er hätte den Mund gehalten. Er wusste, dass er wie ein Dummkopf klang.
    »Aber ich bezweifle, dass es bei Ihrem Test um Genexpression geht.«
    »Nicht?«, fragte Jack bescheiden.
    »Nein, ich glaube nicht. Meine Vermutung ist, dass SNP für single nucleotide polymorphism, also Einzel-Nukleotid-Polymorphismus steht. Wie Sie wissen werden, ist es gelungen, Tausende von SNPs quer über das menschliche Genom verteilt so genau zu erfassen, dass sie spezifischen mutierten Genen zugeordnet werden können, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Diese speziellen SNPs werden Marker genannt. Sie sind Marker für das bösartige, mutierte Gen.«
    Jack ging ein Licht auf. Er hatte zwar nicht alles verstanden, was David gesagt hatte, aber das war egal. Mit zitternden Fingern suchte er die Seite aus Sobczyks Krankenakte heraus und zog den anderen Haftzettel ab. »Könnte das vielleicht das Ergebnis eines MASNP-Tests sein?«, fragte er.
    David nahm den Haftzettel und kratzte sich am Kopf. »MEF2A positiv«, las er laut vor. »Klingelt’s da bei mir? Hm.« Er blickte zur Seite und klopfte mit den Knöcheln auf seine Glatze, bevor er sich wieder den Zettel ansah. »Ja! Ich erinnere mich an MEF2A. Wenn ich mich nicht täusche, ist es ein Gen, das irgendwie mit den Koronararterien zusammenhängt. Ich weiß nicht genau, wie, aber ich erinnere mich, dass bei einem Menschen, der die mutierte Form des Gens in sich trägt, das Risiko ziemlich hoch ist, dass er an einer Erkrankung der Koronararterien leiden wird. Also, um Ihre Frage zu beantworten, ›MEF2A positiv‹ könnte das Ergebnis eines MASNP-Tests sein. Es würde dann bedeuten, dass dieser Mensch dieses spezifische SNP in sich trägt, das ein Marker für das mutierte MEF2A-Gen ist.«
    Plötzlich ergriff Jack Davids Hand und schüttelte sie kräftig. »Wir treffen uns irgendwann noch mal! Und vielen Dank! Ich glaube, Sie haben ein Geheimnis enträtselt.«
    »Was für ein Geheimnis?«, fragte David, doch Jack war schon auf dem Weg zur Tür.
    Jack verließ das Krankenhaus auf demselben Weg, auf dem er gekommen war. Er vermutete, dass es einen anderen Ausgang als den durch die Notaufnahme gab, der bequemer zu erreichen gewesen wäre, aber er wollte keine Zeit mit Fragen verlieren. Seine Haftzettel-Ermittlungen, wie er sie in Gedanken nannte, waren ergiebiger gewesen, als er zu hoffen gewagt hatte. Jetzt schien er sowohl ein mögliches Motiv als auch eine mögliche, wenn auch unbeweisbare Mordmethode zu den Todesfällen gefunden zu haben, die Laurie in hellseherischer Weise dokumentiert hatte. Er musste nur noch herausfinden, wo Laurie das Testergebnis »MEF2A positiv« gefunden hatte, um nachschauen zu können, ob andere Patienten andere Marker aufwiesen.
    Als Jack durch die Tür von der Notaufnahme in den Wartebereich rannte, stieß er leicht mit einem Mann zusammen, der im Rollstuhl zur Behandlung gebracht wurde und beim Atmen Pfeifgeräusche von sich gab. Je näher Jack auf ihn zugekommen war, desto beunruhigender hatten sich diese Geräusche angehört. Jack entschuldigte sich und lief weiter quer durch den Aufenthaltsraum und hinaus in die Nacht. Es hatte wieder angefangen zu regnen, aber das war ihm egal. Wenn das, was er dachte, sich als richtig erwies, war AmeriCare sogar noch unmoralischer und korrupter, als er sich je ausgemalt hatte. Und umso mehr war ihm der Gedanke eine Beruhigung, dass Laurie im Aufwachraum lag und in keine andere Abteilung verlegt werden durfte.
    Auf der First Avenue bog er nach Süden ab. Mit zusammengekniffenen Augen rannte er gegen den Regen an, der an seinem Gesicht hinablief. Er hatte jetzt eine klare Vorstellung, woher Laurie den Ausdruck »MEF2A positiv« haben könnte, und musste sich in ihrem Büro nur noch vergewissern. Er wollte sich eine Viertelstunde dafür Zeit nehmen, ansonsten die Suche auf später verschieben, wieder zurück ins Manhattan General gehen und wenigstens vor der Tür ausharren, falls Brünhilde ihn nicht wieder in den Aufwachraum lassen würde.
     
    Laurie wachte schlagartig auf. Die Tatsache, dass sie trotz ihrer Angst eingeschlafen war, entsetzte sie ebenso wie der Tumult, der sie geweckt hatte. Jazz und Elizabeth waren ins Zimmer gekommen und unterhielten sich lautstark über eine andere Patientin. Jazz trat an die rechte Seite des Bettes, während Elizabeth um das Fußende herum auf die linke Seite ging.
    Mühsam richtete sich Laurie auf, nachdem sie, während sie geschlafen hatte, mit der Schulter

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