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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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dadurch Luft, dass sie die Blutröhrchen mit Schwung aufs Tablett donnerte und das Zimmer verließ.
    Wieder legte sich die verschlafene Stille in diesem Krankenhaus wie ein schweres Tuch über Laurie. Mittlerweile begann sie sogar, ihre Zurechnungsfähigkeit in Frage zu stellen. Standen diese Namen wirklich auf Rogers Liste, oder erfand ihr erschöpfter Geist sie nur? Laurie war sich nicht sicher, aber eines wusste sie ganz genau: Sie wollte, dass Jack herkam und sie so schnell wie möglich hier rausholte. Laurie wappnete sich gegen den Schmerz, der durch jede Bewegung ihrer Bauchmuskeln schlimmer wurde, und begann, sich zentimeterweise Richtung Fußende vorzuarbeiten. Sie wollte an den Seitengittern vorbeirutschen und versuchen aufzustehen. Auf halbem Wege wurde sie von Jazz überrascht.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte Jazz. »Wo wollen Sie denn hin?«
    Laurie starrte sie mit unverhohlenem Groll an. »Ich suche eine Krankenschwester, die auf meinen Notruf antwortet.«
    »Ich will Ihnen was sagen, meine Liebe«, meinte Jazz. »Sie sind nicht die einzige Patientin auf dieser Station, und Sie sind bestimmt nicht die kränkeste. Wir müssen Prioritäten setzen, und ich bin sicher, das würden Sie verstehen, wenn Sie auch nur mal eine Minute nachdenken würden. Was wollen Sie denn? Ein Schmerzmittel?«
    »Ich will ein Telefon«, verlangte Laurie. »Das auf dem Nachttisch funktioniert nicht.«
    »Die Kommunikationsabteilung ist für die Telefone zuständig, aber die ist nur tagsüber da. Wir sind hier auf der Nachtschicht. Für solche Sachen haben wir keine Zeit.«
    »Wo sind meine persönlichen Sachen?«, fragte Laurie. Das ganze Problem wäre erledigt, wenn sie ihr Mobiltelefon in Händen hätte.
    »Die müssen noch in der Chirurgie sein.«
    »Ich will, dass sie sofort hergeholt werden.«
    »Sie stellen aber viele Forderungen«, spottete Jazz. »Das muss ich Ihnen schon lassen. Aber hören Sie mal gut zu, meine Liebe! In der Chirurgie geht’s heute hoch her, was heißt, wir werden hier auch bald viel zu tun haben. Man wird sich um Ihren Kram kümmern, wenn Zeit dafür ist. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe noch andere Patienten.«
    »Warten Sie!«, rief Laurie, bevor Jazz durch die Tür verschwand. Jazz drehte sich zu ihr um. »Ich will, dass die Infusionskanüle entfernt wird.«
    »Tut mir Leid.« Jazz schüttelte den Kopf und trat neben das Bett. Ohne Vorwarnung packte sie Laurie unter den Armen und zog sie wieder nach oben. Laurie zuckte vor Schmerzen zusammen, war aber auch von Jazz’ Kraft überrascht. »Sie waren in einem Schockzustand, als Sie in die Notaufnahme kamen«, fuhr Jazz fort. »Sie brauchen die Infusionskanüle, falls Sie einen Rückfall bekommen. Außerdem brauchen Sie Flüssigkeit und vielleicht auch noch eine Bluttransfusion.«
    »Dann kann eine andere Kanüle gelegt werden«, behauptete Laurie. »Ich will, dass diese hier rausgenommen wird. Wenn Sie sie nicht rausnehmen, mache ich das selbst.«
    Jazz blickte einen Moment wortlos auf Laurie hinab. »Sie sind ganz schön störrisch. Es könnte schwierig sein, das Ding rauszuziehen. Es ist ein peripher angelegter Zentralvenenkatheter, was sich nach einem Widerspruch anhört, aber unter diesem kleinen Verband steckt ein langer Katheter in Ihrem Arm. Sie würden ein hübsches Stück Gewebe mitsamt dem Katheter herausreißen.«
    »Ich verlange, dass meine Ärztin angerufen wird«, verlangte Laurie. »Ansonsten werde ich diese Nadel selbst rausziehen, egal was passiert, ich werde aus diesem Bett steigen und hier rausgehen.«
    Wieder zeigte Jazz ihr verbittertes, unverschämtes Grinsen. »Das ist mir echt zu viel mit Ihnen. Ehrlich! Ich habe gelesen, dass Sie am Abend praktisch verblutet sind, und jetzt, ein paar Stunden später, kommandieren Sie schon wieder herum. Ich sage Ihnen, was ich tun werde: Ich rufe den Arzt an und erkläre ihm ganz genau, was Sie mir gerade gesagt haben. Wie hört sich das an?«
    »Das würde ich lieber selbst erledigen.«
    »Mag sein, aber das geht nicht, weil ja Ihr Telefon nicht angeschlossen ist. Egal, ich rufe an, erkläre genau die Situation, auch, dass Sie sich weigern, sich für einen Gerinnungstest Blut abnehmen zu lassen, und dann bin ich gleich wieder da. Wie klingt das?«
    »Das ist wenigstens ein Anfang«, räumte Laurie ein.
    Als Jazz hinausging, ließ Laurie den Kopf aufs Kissen sinken. Das Kopfteil war dreißig Grad nach oben gekurbelt. In ihren Schläfen dröhnte der Puls, und die

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