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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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so gesagt. Also war er endlich zur Sache gekommen: Sie bräuchten Leute wie Jazz, um gegen die Inkompetenz von Ärzten vorzugehen, die, wie er sich ausdrückte, überhand nahm, aber wegen des Zusammenhalts der verschworenen Ärzteschaft totgeschwiegen wurde. Diese Aussage hatte Jazz davon überzeugt, dass sie für diese Aufgabe bestens geeignet war. Sie konnte mit Recht beanspruchen, Expertin zu sein, wenn es darum ging, Inkompetenz zu erkennen, denn die war überall, wo sie schon gearbeitet hatte, zur Genüge vorhanden gewesen. Ihre Aufgabe würde es sein, ihm per E-Mail alle Vorkommnisse mit ungünstigem Ausgang mitzuteilen, besonders solche aus den Bereichen Anästhesie, Geburtshilfe und Neurochirurgie. Doch er betonte, dass man nicht wählerisch sei. Man wolle alles, was sie finden würde. Für ihre Mühe würde sie zweihundert Dollar pro Fall erhalten, plus einen Bonus von tausend Dollar pro Fall, der als Kunstfehler vor Gericht landete, und weitere fünfhundert Dollar, wenn das Urteil zugunsten des Klägers ausfiel.
    So hatte also alles angefangen. Mr Bobs Rat folgend, hatte sie von der Abend- auf die Nachtschicht gewechselt, was sich als leicht erwies, weil die Nachtschicht am unbeliebtesten war. Der Vorteil lag darin, dass in den frühen Morgenstunden weniger los war und sie viel leichter über die Flure huschen, Krankenakten durchforsten und Gerüchten nachgehen konnte als während der Tages- oder Abendschicht. Mr Bob hatte noch andere Tipps auf Lager, die man, wie er sagte, in jahrzehntelanger Praxis gesammelt hatte. Jazz würde einer weitläufigen, aber im Verborgenen operierenden Elitetruppe beitreten.
    Jazz war von Anfang an Feuer und Flamme gewesen. Die Heimlichtuerei im Dienst hatte ihren Reiz; von nun an machte ihr die Arbeit sogar Spaß. Das Geld wurde auf ein Auslandskonto überwiesen, das von »ihnen« eingerichtet worden war – wer auch immer sie waren. Das Konto füllte sich mit rasender Geschwindigkeit. Alles steuerfrei. Das einzige Problem war, dass sie in die Karibik fliegen musste, um das Geld abzuheben, was sie aber kaum als Belastung empfand.
    Doch nach vier Jahren und mehrmaligem Wechsel in verschiedene Krankenhäuser, zuletzt ins St. Francis in Queens, kam es noch besser. Mr Bob tauchte wieder auf und sagte, wegen ihrer hervorragenden Arbeit sei sie zusammen mit einer ausgewählten Gruppe in der Hierarchie der Untergrundspezialeinheit aufgestiegen. Sie werde jetzt mit einer wichtigeren Aufgabe betraut und beträchtlich mehr Geld verdienen. Gleichzeitig werde die Geheimhaltungsstufe heraufgesetzt, und sie werde an der streng geheimen Operation mit dem Codenamen »Winnow« teilnehmen.
    Jazz erinnerte sich, dass Mr Bob gelacht und gesagt hatte, er könne nichts für den Namen, der ihn an »minnow« erinnere, was die Bezeichnung für einen unbedeutenden Menschen war. Doch er hörte ganz schnell wieder auf zu lachen und betonte erneut, wie wichtig die Geheimhaltung sei. »Die Sanktionen, die Sie durchführen, dürfen keine Wellen schlagen«, hatte er gesagt und gefragt, ob sie verstehe, was er meine. Natürlich hatte sie verstanden.
    Mr Bob erklärte, dass es jetzt um etwas ganz anderes ging als bei den Kunstfehlern, bezüglich derer sie aber weiterhin Informationen sammeln sollte. Mit der Operation Winnow würde sie per E-Mail den Namen eines Patienten erhalten. Anschließend würde sie unter genauester Einhaltung eines Verfahrensablaufs eine Sanktion an dem Patienten durchfuhren.
    Einen Moment lang hatten beide geschwiegen. Zunächst hatte Jazz seine Worte nicht nachvollziehen können. Sie war verwirrt gewesen von dem Begriff »Sanktion«, bis es ihr schließlich gedämmert hatte und sie vor Vorfreude erschauderte.
    »Diese Vorgehensweise wurde von genialen Profis erdacht und ist todsicher«, hatte Mr Bob betont. »Es gibt keine Möglichkeit, die Sache zu entdecken, aber Sie müssen genau den Anweisungen folgen. Verstehen Sie mich?«
    »Natürlich verstehe ich Sie«, hatte Jazz geantwortet. Was glaubte er denn? Dass sie dumm sei?
    »Sind Sie daran interessiert, bei der Truppe mitzumachen?«
    »Ja, das bin ich«, hatte sie geantwortet. »Aber Sie haben noch nichts von der Bezahlung gesagt.«
    »Fünftausend pro Fall.«
    Jazz hatte gelächelt. Daran zu denken, fünftausend Dollar zu erhalten, um etwas zu tun, das sie als Herausforderung betrachtete und das ihr Spaß machte, war fast zu schön, um wahr zu sein. Und es war sogar noch besser gekommen als gedacht: Nach den ersten fünf

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