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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auf Lager hatte. Um Laurie einen Gefallen zu tun, hatte er sich ordentlich ins Zeug gelegt und sogar nach den winzigsten Spuren schädlicher Substanzen gesucht. Aber ohne die Entdeckung einer solchen Substanz war niemand bereit, der Serienmörder-Theorie Glauben zu schenken, besonders weil es nach Darlene Morgan keine weiteren Todesfälle dieser Art gegeben hatte. Die vier Fälle wurden als statistische Ausreißer abgetan, wie sie in der naturgemäß gefährlichen Krankenhausumgebung nun einmal vorkommen.
    Als Laurie in das Büro der forensischen Ermittler platzte, blickte Bart von seinem Schreibtisch auf. »Sie kommen gerade noch rechtzeitig«, begrüßte er sie und deutete nach hinten, wo Janice bereits in ihren Mantel schlüpfte.
    »Dr. Montgomery, ich hatte schon Angst, ich würde Sie verpassen«, sagte sie. »Ich breche gleich zusammen, und mein Bett ruft.« Sie zog ihren Mantel wieder aus und hängte ihn über den Schreibtischstuhl, auf den sie sich erschöpft fallen ließ.
    »Tut mir Leid, wenn ich Sie aufhalte«, entschuldigte sich Laurie.
    »Kein Problem«, wehrte Janice spielerisch ab. »Das dauert nur eine Minute. Sind das da die Akten von Lewis und Sobczyk?«
    »Ja«, bestätigte Laurie und zog einen Stuhl an den Schreibtisch, während Janice ihre Berichte aus den Ordnern nahm und sie Laurie reichte.
    »Diese beiden Fälle aus dem Manhattan General erinnern mich an die anderen vier, an denen Sie interessiert waren«, begann Janice, während Laurie die Zusammenfassungen überflog. Janice stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab und rieb mit den Händen ihr Gesicht. Bevor sie weiterredete, atmete sie einmal tief durch. »Kurz gesagt, waren beide jung und gesund, beide schienen an unerwarteten Herzproblemen gestorben zu sein, bei beiden wurde weniger als vierundzwanzig Stunden vor ihrem Tod ein kleinerer chirurgischer Eingriff vorgenommen, und beide konnten nicht wiederbelebt werden.«
    »Das klingt nach auffälligen Parallelen«, stimmte Laurie zu und blickte auf. »Danke, dass Sie mir das weitergeleitet haben. Wollten Sie mir noch was Spezielles erzählen, das nicht in Ihrem Bericht steht?«
    »Steht alles drin«, entgegnete Janice. »Aber auf eine Sache will ich noch hinweisen: Auch wenn die meisten Parameter bei Rowena Sobczyk die gleichen sind wie bei den anderen, gibt es einen Unterschied: Als sie von den Krankenschwestern gefunden wurde, lag sie zwar schon im Sterben, aber sie hat noch gelebt. Leider hat sich das schnell geändert, trotz der energischen Wiederbelebungsversuche. Bei Lewis hingegen konnte keine Herz- oder Lungenaktivität mehr festgestellt werden, als er von der Schwesternhelferin gefunden wurde.«
    »Warum halten Sie das für wichtig?«
    »Nur weil es diesen Unterschied gibt«, antwortete Janice mit einem Achselzucken. »Sie hatten mich ja beim Darlene-Morgan-Fall gefragt, ob mir etwas Besonderes aufgefallen wäre. Das war es damals nicht, aber jetzt bei Sobczyk ist mir die Tatsache, dass sie noch gelebt hat, ins Auge gesprungen.«
    »Dann bin ich froh, dass Sie mir das erzählt haben«, bedankte sich Laurie. »Sonst noch was?«
    »Nein, das war’s. Der Rest steht in den Berichten.«
    »Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass ich gern Kopien von den Krankenakten hätte.«
    »Sind schon angefordert.«
    »Hey, toll!«, lobte Laurie. »Vielen Dank, dass Sie mir davon erzählt haben. Wenn Ihnen noch irgendwas einfällt, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.«
    Laurie sammelte ihre Sachen zusammen und ging zum hinteren Fahrstuhl. Sie wollte sich unbedingt so schnell wie möglich an die Arbeit machen. Seit Wochen war sie nicht mehr so aufgeregt gewesen. Während der Fahrstuhl nach oben fuhr, dachte sie darüber nach, was Janice ihr erzählt hatte. Ob es wichtig war, dass Rowena Sobczyk noch gelebt hatte?
    Laurie stürmte in ihr Büro, hängte den Mantel auf und legte den Schirm auf einen Aktenschrank. Dann setzte sie sich an den Schreibtisch, öffnete beide Ordner und nahm Janices Berichte wieder heraus. Nachdem sie sie aufmerksam gelesen hatte, holte sie aus der Schreibtischschublade einen mit einem Gummiband zusammengehaltenen Stapel – ihr Schema, die Ordner mit den Fällen Morgan und McGillan und einige Aktenstücke zu den beiden anderen Fällen. Nachdem sie das Gummiband entfernt hatte, hielt sie den McGillan-Ordner einen Moment in der Hand. Sie hatte Dr. McGillan versprochen, die eindeutige Ursache für den Tod seines Sohnes herauszufinden oder ihm zumindest Bescheid zu geben. Beides hatte

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