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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ganz ähnlich wie ihr persönliches Büro war auch dieser Raum in sterilmodernem Stil eingerichtet. Er wurde von einem eindrucksvollen Tisch in der Mitte dominiert, bestehend aus einer fünf Zentimeter dicken Glasplatte, die auf einer weißen, ionischen Marmorsäule ruhte. Der Fußboden war mit weißen Marmorfliesen belegt. In die beiden Seitenwände zur Rechten und zur Linken war je ein Flachbildschirm für PowerPoint-Präsentationen eingelassen. Die Stirnwand war aus Glas und gab den Blick auf die Fifth Avenue frei. Die vergoldete und hell erleuchtete Spitze des historisch sehenswerten Crown Building auf der gegenüberliegenden Straßenseite erfüllte den unpersönlichen, modernen Raum mit einem warmen Schimmer.
    Der runde Tisch war Angelas Idee gewesen. Ihr Führungsstil war eher teamorientiert als hierarchisch, und der runde Tisch drückte dieses Gleichheitsprinzip besser aus als die sonst üblichen Konferenzmöbel. Von den insgesamt sechzehn Stühlen waren im Augenblick nur sechs besetzt. Der Finanzdirektor saß mit dem Rücken zum Fenster alleine auf der Angela gegenüberliegenden Seite. Die drei Klinikdirektoren saßen links von Angela. Der Operativdirektor hatte wenige Stühle von seinem Vorstandskollegen entfernt zu Angelas Rechter Platz genommen und direkt neben ihm die Expertin für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle.
    Die einzelnen Abteilungsleiter von Angels Healthcare, die für die Bereiche Einkauf, Wäscherei, Anlagenwartung, Hausmeisterei, Öffentlichkeitsarbeit, Personal und Labor zuständig waren, waren mit voller Absicht genausowenig anwesend wie die Pflegedienstleitung, die medizinische Leitung oder außenstehende Vorstandsmitglieder. Keiner von ihnen wusste, dass dieses Treffen überhaupt stattfand.
    Angela setzte ein verbindliches Lächeln auf, während sie jeden Anwesenden mit einem kurzen Blick bedachte und persönlich zur Kenntnis nahm. Alle hatten sie eine leicht besorgte Miene aufgesetzt, mit Ausnahme des Finanzdirektors Bob Frampton, dessen fleischiges Gesicht seinen immer gleichen, übernächtigten Ausdruck beibehalten hatte, sowie des Operativdirektors Carl Palanco, der immer irgendwie verwundert auszusehen schien.
    »Guten Abend, meine Damen und Herren«, sagte Angela, während sie Platz nahm. »Zunächst einmal möchte ich mich für meine Verspätung entschuldigen. Ich weiß, es ist spät, und Sie wollen alle möglichst schnell nach Hause zu Ihren Familien, deshalb machen wir es kurz. Die gute Nachricht lautet: Wir sind immer noch im Geschäft.« Angela blickte die drei Klinikdirektoren an, die ihr alle mit einem verhaltenen Kopfnicken antworteten. »Die schlechte Nachricht lautet, dass unser Liquiditätsproblem nicht mehr nur besorgniserregend, sondern existenzbedrohend ist. Das haben wir zwar vor einem Monat auch schon gedacht, aber seither hat sich die Lage noch einmal verschlimmert.«
    Angela wies auf Bob Frampton, der, wie um sich wach zu machen, sachte den Kopf schüttelte. Er beugte sich mit gefalteten Händen nach vorne und legte die Ellbogen auf den Tisch. »Wir nähern uns mit rasender Geschwindigkeit der mit der Manhattan Bank and Trust vereinbarten Kreditlinie, die bei achtzig Prozent unserer Sicherheiten liegt. Wir waren sogar gezwungen, ein paar Wertpapiere zu verkaufen, um eine Abschlagszahlung für unseren Gefäßprothesenlieferanten zu ermöglichen. Sonst hätte er sämtliche Lieferungen eingestellt.«
    »Angesichts unserer außerordentlich angespannten finanziellen Situation möchte ich mich bei Ihnen persönlich dafür bedanken«, sagte Dr. Niesha Patrick. Die junge Afroamerikanerin mit der relativ hellen Haut und dem Sommersprossen-Muster in Schmetterlingsform quer über Wangen und Nase besaß, genau wie Angela, einen medizinischen Doktortitel sowie einen MBA. Angela hatte sie bei einem großen Pflegedienstunternehmen an der Westküste abgeworben und für die Leitung des Angels Heart Hospital gewonnen. »Dadurch, dass die Operationssäle immer wieder geschlossen waren, haben wir nur mit invasiven Angiografien und Kardioplastiken regelmäßige Umsätze erzielt. Ohne Gefäßprothesen wären auch diese Einnahmen erheblich zurückgegangen.«
    »Den invasiven Gefäßabbildungen und den Laseroperationen am Auge haben wir es wahrscheinlich zu verdanken, dass wir überhaupt noch Wasser unter dem Kiel haben«, sagte Angela. Sie nickte Niesha und Dr. Stewart Sullivan anerkennend zu. Stewart war der Direktor der Angels-Klinik für Schönheits- und

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