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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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die Gegend rund um das OCME erkundet und einen Plan entwickelt, wie er die Zielperson eindeutig identifizieren konnte. An diesem Morgen war er kurz vor sieben Uhr vor Ort gewesen und hatte seinen Range Rover in einer passenden Halteverbotszone abgestellt, wo er sich weitgehend sicher sein konnte, dass die Tarnung als Firmenwagen wie üblich ihre Zauberkräfte entfalten würde. Über die sich gerade formierende Protestversammlung war er nicht allzu glücklich – nicht wegen der Menschenmenge oder des zu erwartenden Durcheinanders, sondern wegen der Kamerateams, die wahrscheinlich auch bald hier auftauchen würden. Adam wollte um jeden Preis verhindern, dass er auf irgendeinem Film zu sehen war.
    Die äußere Eingangstür des OCME, die gestern Abend noch verschlossen gewesen war, stand offen. Damit hatte er gerechnet, und zwar deshalb, weil er am Abend hindurchgespäht und dabei einen Empfangstresen sowie eine zweite, dahinterliegende Glastür entdeckt hatte.
    Unmittelbar nach Betreten des Gebäudes hatte Adam sich mit einer Ausgabe der New York Times auf ein Vinylsofa gesetzt. Die Empfangsdame hatte sich erkundigt, ob sie ihm irgendwie helfen könne. Er hatte geantwortet, dass er hier mit einem Gerichtsmediziner verabredet sei.
    Dann hatte Adam eine Viertelstunde lang im Empfangsbereich gesessen. Etliche Leute waren hereingekommen, darunter auch eine Gerichtsmedizinerin, die von der Empfangsdame als Dr. Mehta begrüßt worden war. Die anderen waren allesamt bei ihren Vornamen angesprochen worden. Der Name der Empfangsdame lautete, auch das erfuhr er, Marlene Wilson.
    Um Punkt 7.15 Uhr ging die Außentür auf. Als Erstes kam ein Mann auf Krücken herein. Adam ließ die Zeitung ein wenig sinken, sodass er über den oberen Rand schauen konnte. Die zweite Person sah vielversprechend aus. Sie war mittelgroß mit einem Gesicht wie aus Stein gemeißelt, besaß braunes Haar mit rötlich braunen Strähnen sowie einen verblüffend blassen, fast schon weißen Teint. Adam fand, dass sie durchaus seiner spärlichen Beschreibung entsprach, aber er musste sichergehen.
    »Guten Morgen, ihr beiden«, sagte die Empfangsdame, sehr zu Adams Missfallen. Er war also gezwungen, Plan B in die Tat umzusetzen. Er hatte schnell mitbekommen, dass die Empfangsdame jeden Ankömmling zunächst mit einigen persönlichen Worten begrüßte, bevor sie den Summer für den Personaleingang betätigte. Die normalen Mitarbeiter gingen durch die Doppeltür, die direkt gegenüber der äußeren Eingangstür lag. Die eine Ärztin, die bislang hereingekommen war, war jedoch durch eine Tür hinter dem Empfangsschalter verschwunden. Dazu war sie quer durch den Eingangsbereich gegangen und direkt vor Adam vorbeigekommen. Die Frau, die Adam für die Zielperson hielt, schlug denselben Weg ein, genau wie der Mann auf Krücken.
    »Entschuldigen Sie«, rief Adam. »Sind Sie Frau Dr. Laurie Montgomery?«
    Laurie hatte Adam soeben passiert und blieb jetzt stehen, genau wie Jack, der sich somit fast unmittelbar vor Adam befand.
    Adam stand auf und betrachtete Laurie einen Augenblick lang. Ihre Augen besaßen, passend zu ihrer hellen Haut, einen blassen, blaugrünen Ton. Adam erkundigte sich noch einmal, ob sie Laurie Montgomery sei.
    »Warum wollen Sie das wissen?«, fragte Laurie zurück.
    »Ich arbeite für ein Inkassobüro«, sagte Adam. »Können Sie mir sagen, ob Sie jemals im Greenwich Village gewohnt haben, genauer in SoHo?«
    Laurie warf Jack einen fragenden Blick zu. »Nein, nie«, sagte sie.
    »Aber Sie heißen Laurie Montgomery?«
    »Ja, aber ich habe noch nie in SoHo gewohnt.«
    »Dann entschuldigen Sie bitte die Störung«, sagte Adam und wandte sich zur Tür.
    »Was wollen Sie denn von einer Laurie Montgomery aus SoHo, wenn ich fragen darf?«
    »Sie ist umgezogen und hat ihre Telefonrechnung nicht bezahlt.«
    »Tut mir leid«, sagte Laurie und wandte sich der Tür zu, die in die Anmeldung führte.
    Adam ging nach draußen. Die Demonstration war in vollem Gang, wobei die Protestierer vor dem Gebäude im Kreis liefen und dabei ohne Unterbrechung im Chor riefen: »Schluss mit Po-li-zei-Gewalt! Schluss mit der Vertuschung!«
    Sorgfältig achtete Adam darauf, nicht ins Blickfeld der Kameras zu geraten, und kehrte zu seinem Wagen zurück, stieg ein und umfuhr den ganzen Bereich. Er nahm die First Avenue nach Norden und wollte ins Hotel zurückkehren, sich eine zweite Tasse Kaffee genehmigen und dabei seine Planungen noch einmal überdenken, um anschließend das

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